Pädiatrie up2date 2012; 07(02): 104
DOI: 10.1055/s-0032-1309999
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Vitamin-D-Mangel mit Krankheitsschwere assoziiert?

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Publication Date:
22 June 2012 (online)

Studiendaten deuten darauf hin, dass Vitamin D einen Einfluss auf die Prävalenz allergischer Erkrankungen hat – allerdings sind die Ergebnisse widersprüchlich.

D. G. Peroni et al. haben am Beispiel von Kindern mit atopischer Dermatitis untersucht, ob zu niedrige Vitamin-D-Serumspiegel die Schwere der Krankheit beeinflussen.

An der italienischen Studie nahmen 37 Kinder (17 Mädchen, 20 Jungen) mit atopischer Dermatitis teil. Das Durchschnittsalter betrug 5,6 Jahre (Spanne: 8 Monate bis 12 Jahre). Die Rekrutierung der Teilnehmer erfolgte zwischen Januar und März 2009. Die Autoren ermittelten die Krankheitsschwere mithilfe des SCORAD-Index (SCORAD: Scoring Atopic Dermatitis). Zudem bestimmten sie unter Verwendung einer Chemilumineszenz-Methode die 25-Hydroxy-Vitamin-D-Serumspiegel sowie spezifisches Immunglobulin E (sIgE) gegen Staphylococcus-aureus-Enterotoxine und Malassezia furfur.

  • eine schwere atopische Dermatitis lag bei 9 Kindern vor (24 %, durchschnittlicher SCORAD-Wert 60,9±8,0),

  • eine mittelschwere Erkrankung bei 13 (35 %, durchschnittlicher SCORAD-Wert 39,9±8,7),

  • eine leichte Dermatitis bei 15 (41 %, durchschnittlicher SCORAD-Wert 13,4±6,5).

Die durchschnittlichen Serumspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D waren bei Studienteilnehmern mit leichter Erkrankung statistisch signifikant höher (36,9±15,7 ng/ml) als bei solchen mit mittelschwerer (27,5±8,3 ng/ml) oder schwerer atopischer Dermatitis (20,5±5,9 ng/ml) (p 0,05). Es bestand demnach eine deutliche inverse Korrelation zwischen den SCORAD-Werten und dem Vitamin-D-Level. Mit zunehmendem Vitamin-D-Defizit und zunehmender Schwere der Krankheit stieg die Prävalenz von Patienten, die sIgE gegen mikrobielle Antigene aufwiesen.

Fazit

Es besteht eine Assoziation zwischen Vitamin-D-Mangel und der Schwere der atopischen Dermatitis bei Kindern,

so das Ergebnis der Studie. Die Autoren empfehlen weitere Untersuchungen, um herauszufinden, ob und in welcher Dosierung eine orale Vitamin-D-Supplementierung zur Behandlung geeignet ist.

Dr. Frank Lichert, Weilburg


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