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DOI: 10.1055/s-0032-1309952
Karotisstenose: Blutdruckverlauf nach Endarterektomie und Stenting
Publication History
Publication Date:
15 July 2012 (online)

Nach Stent-Einlage in der A. carotis (CAS) tritt häufig eine arterielle Hypotonie auf, die auf die Manipulation am Karotissinus und eine Dysfunktion der Barorezeptoren zurückgeführt wird. Auch nach Endarterektomien (CEA) kommen Hypotonien vor. A. Altinbas et al. verglichen die Blutdruckwerte nach 1, 6 und 12 Monaten.
Die Einstellung des Blutdrucks nach Karotisinterventionen ist wesentlich für die Prognose. Eine Hypertonie, aber auch zu niedrige Blutdruckwerte sind ungünstig für den weiteren Verlauf. Frühere Untersuchungen zeigten häufiger Hypotonien nach CAS, aber über den Langzeitverlauf ist wenig bekannt.
Die Patienten waren Teilnehmer an der International Carotid Stenting Study (ICSS), die den Nutzen, das Risiko und die Kosteneffektivität von CAS und CEA vergleicht. Für die aktuelle Analyse standen Daten von 1713 Patienten zur Verfügung. 766 erhielten einen Karotis-Stent und 819 wurden operiert. Die Ausgangswerte für den Blutdruck und der Anteil antihypertensiv behandelter Patienten unterschieden sich nicht.
Bei der Entlassung aus dem Krankenhaus hatten CAS-Patienten einen stärkeren systolischen und diastolischen Blutdruckabfall als operierte (p < 0,0001). Beide Gruppen hatten einen signifikanten Abfall des diastolischen Blutdrucks. Die Unterschiede blieben nach Berücksichtigung des Geschlechts, Alters und einer möglichen Herzinsuffizienz bestehen. Sechs Monate postprozedural war der systolische Blutdruck in beiden Gruppen gering vermindert (CAS: p = 0,022, CEA: p = 0,005). Nach 12 Monaten war die Erniedrigung nur bei den CEA-Patienten signifikant (p < 0,0001). Demgegenüber nahmen aber weniger Patienten, die einen Stent bekommen hatten, Antihypertensiva ein (67 vs. 74 %). Eine Sensitivitätsanalyse ausschließlich der Patienten mit behandelter Hypertonie vor dem Eingriff ergab keine neuen Erkenntnisse.