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DOI: 10.1055/s-0032-1309663
Laser heute – Beauty and Beyond
Laser Today – Beauty and BeyondKorrespondenzadresse
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
10. Juli 2013 (online)
Im Wesentlichen bestimmen kosmetische Indikationen den Einsatz der Laser-, Blitzlampen-
und Radiowellenanwendungen in der Dermatologie und Ästhetischen Medizin. Dies ist
ohne Zweifel für die Gegenwart und auf die Zukunft betrachtet für unseres gesamtes
Fachgebiet bedeutsam.
Dennoch sollte nicht in Vergessenheit geraten oder unterbewertet werden, dass mit
diesen modernen Technologien auch dermatologische Krankheitsbilder therapiert werden
können, in vielen Fällen sogar alternativlos. Medizinische Indikationen für den Einsatz
des Lasers und für die IPL-Technologie finden sich heute in den verschiedensten Gebieten
der Dermatologie. Diese reichen von pigmentierten Hautveränderungen, organoiden Nävi
und benignen Tumoren (z. B. Xanthelasmen), Dyschromien (z. B. Schmutztätowierungen),
entzündlichen Dermatosen (z. B. Psoriasis) und Autoimmunerkrankungen (z. B. Lupus
erythematodes) über Narben, Hypertrichose, Vitiligo, Präkanzerosen, oberflächliche
Basalzellkarzinome bis hin zu den vaskulären Hautveränderungen (z. B. Hämangiome und
Naevi flammei).
Die medizinischen Aspekte galt es in dem vorliegenden Leitthemenheft in besonderer
Weise zu würdigen. Kann durch eine vorherige Injektion von Indocyaningrün die Behandlung
von Naevi flammei optimiert werden? Wie ist der aktuelle Stand der Lasertherapie bei
Onychomykose? Welche Bedeutung hat der Laser bei den Diagnosen Pilonidalsinus und
Akne inversa? Ersetzt der Laser oder die Radiowelle das konventionelle Venenstripping?
Ist eine Optimierung von Tätowierungsentfernungen durch Mehrfachlasern an einem Tag
möglich oder ist diese Vorgehensweise hinsichtlich potenzieller Begleitreaktionen
eher kontraproduktiv? All dies sind extrem spannende Fragen, mit denen sich die Autoren
unseres Leitthemenheftes ganz hervorragend und differenziert auseinandergesetzt haben.
Bei kosmetischen Indikationen im Rahmen der Laser- und IPL-Therapie kommt uns Dermatologen
eine außerordentlich verantwortungsvolle Aufgabe und Leitfunktion zu, derer wir uns
bewusst stellen und die wir uns auch nicht nehmen lassen sollten. Wir müssen uns sowohl
durch unseren besonderen Kenntnisstand in der dermatologisch-ästhetischen Therapie
und deren Begleitreaktionen als auch durch eine kritische, ehrliche und offene Beratung
im Sinn der ärztlichen Ethik auszeichnen. Die Qualität einer Methode wird entscheidend
durch die sorgfältige Indikationsstellung bestimmt, und der Laser sowie die IPL-Technologie
sind – nicht zuletzt durch ihr Gefahrenpotenzial – weit davon entfernt, ein Allheilmittel
zu sein. Tatsache ist, dass Laser- und die IPL-Geräte keine harmlosen „Wunderwaffen“
sind und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Patienten erfordern, was sicher
nicht an Wochenendkursen von medizinischen Laien zu erlernen ist.
Hierbei hat sich u. a. die „Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft“ (DDL) große
Verdienste erworben. So wurden durch die DDL ein Zentralregister für Laser- und IPL-Behandlungsfehler
aufgestellt und feste Qualitätsstandards erarbeitet. Auch die Etablierung des D.A.L.M.-
(Diploma in Aesthetic Laser Medicine) Studienganges der Universität Greifswald trägt
entscheidend zur Qualitätssicherung und Fortentwicklung der Lasermedizin bei.
Das vorliegende Leitthemenheft soll sowohl „heiße“ neue Themen anfassen und offen
diskutieren als auch eine kritische Bewertung von bewährten „Standards“ vornehmen.
Den Autoren sei für ihre Bereitschaft, an dem Leitthemenheft mitzuwirken, und für
die hervorragende Qualität ihrer Beiträge an dieser Stelle herzlich gedankt. Die Leser
dürfen sich darauf freuen!
Mit herzlichen kollegialen Grüßen
Ihr
Prof. Dr. Christian Raulin
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