Aktuelle Dermatologie 2013; 39(01/02): 30
DOI: 10.1055/s-0032-1309579
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Buchbesprechung

Contributor(s):
W. Raab
Raab W (Hrsg.)
Nagelerkrankungen in der dermatologischen Praxis.

Heidelberg: Springer; 2012.
ISBN: 978-3-642-24183-3 160 S. mit 178 Abb. und 24 Tab., 39,95 €
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Publication Date:
27 February 2013 (online)

 

Buchbesprechung

Der Autor, Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Raab aus Baden bei Wien, setzt sich in seiner Erstauflage zu Nagelerkrankungen das Ziel, eine Beurteilungshilfe zu Nagelveränderungen für den Arzt zu erstellen. In diesem Buch finden sich Kapitel zu Entwicklung, Morphologie und Farbveränderungen des Nagelorgans, zu angeborenen Nagelveränderungen, trophischen Störungen, Nagelveränderungen bei Stoffwechselstörungen sowie bei Allgemein- und Hauterkrankungen. Es folgt das längste Kapitel des Buches, das sich mit Pilzinfektionen des Nagelorgans hervorragend auseinandersetzt – mit vielen wichtigen Botschaften, z. B., dass das Ziehen des Nagels bei Nagelmykose „out“ ist! Danach finden sich Kapitel zu bakteriellen Infektionen, Nagelveränderungen durch physikalische und chemische Einwirkungen, Tumoren des Nagelbetts, arzneimittelinduzierten Nagelveränderungen und chirurgischen Eingriffen. Besonders gut ist, dass auch die Zeichen der Alterung des Nagels dargestellt werden sowie die Vor- und Nachteile kosmetischer Maßnahmen am Nagel bis hin zur Nagelmodellage. Auch ein Kapitel zu Reinigung, Schutz und Pflege des menschlichen Nagels und eines zu den Krallen- und Klauenveränderungen von Hund, Katze, Vogel und Pferd sind angefügt. Das letzte kurze Kapitel gibt Hinweise für Patienten und Podologen. Am Ende des Buches steht ein gut gegliedertes Stichwortverzeichnis. An den inhaltlich passenden Stellen finden sich Merksätze und Tabellen. Literaturangaben sind nicht enthalten, da der Lehrbuchcharakter bei diesem Werk im Vordergrund steht. Das Buch beeindruckt am meisten durch die hervorragende Didaktik und die zahlreichen Farbabbildungen. Im Kapitel zu angeborenen Nagelveränderungen findet sich das klinisch Relevante. Für die genetische Zuordnung müssen dann weitere Quellen rekrutiert werden. Das kurze Kapitel zur Melanomtherapie sollte in der nächsten Auflage aktualisiert werden. Auf Seite 113 ist ein Satz zur chronisch myeloischen Leukämie zu finden, der wohl im Verlag aus einem anderen Band heraus hineingerutscht ist. Es stört die Konzentration und bequeme Lesbarkeit, dass bei der Großzahl der Abbildungen die Quelle – sei es ein anderes Buch, sei es ein Überlassen seitens der Pharmafirmen – in der Abbildungslegende aufgeführt ist und nicht in einer kleinen Fußnote am Ende. Die Abbildungsqualität jedoch ist hervorragend. Auch das Druckbild ist in Gliederung und Lesbarkeit sehr gut gelungen. Insgesamt hat das Werk eine hohe praktische Relevanz. Ein solches Buch ist wichtig und dabei dennoch preisgünstig. Verschiedene Fachgruppen, nicht nur wir Dermatologen, werden es mit Gewinn lesen und immer wieder zum Nachschlagen verwenden.

C. Bayerl, Wiesbaden


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