Dialyse aktuell 2012; 16(02): 132
DOI: 10.1055/s-0032-1307037
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vaskuläre Kalzifizierungen bei Niereninsuffizienz – Diagnostische und therapeutische Überlegungen

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Publikationsdatum:
08. März 2012 (online)

 
 

Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) haben ein dramatisch erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Ursache ist die mit der Urämie einhergehende Gefäßverkalkung. Zusätzlich zur "normalen" Verkalkung (Atherosklerose), die durch die bekannten Risikofaktoren wie Rauchen, hohe Blutfettwerte und Übergewicht hervorgerufen wird, leiden CKD-Patienten an einer speziellen Form der Gefäßverkalkung, der Mediaverkalkung (Arteriosklerose). Dabei kommt es zur Verhärtung der Gefäßwände – die Gefäße werden starr und können das Herz nicht unterstützen. "Somit ist eine rechtzeitige Therapie entscheidend für das Wohl der Patienten, denn sie ermöglicht die Prävention von kardialen Folgeerkrankungen", erläutert Prof. Matthias Blumenstein, München.

Dem sHPT entgegentreten

Ursächlich für diese Form der Verkalkung ist – neben anderen Risikofaktoren wie die Dialysejahre, Diabetes mellitus etc. – der gestörte Mineralstoffmetabolismus, der sich häufig auch im Krankheitsbild des sekundären Hyperparathyreoidismus (sHPT) manifestiert. "Das Screening auf Kalzifizierungen sollte daher adaptiert und individualisiert an das kardiovaskuläre Risikoprofil des Patienten erfolgen. Das ermöglicht eine rechtzeitige Diagnose und Therapie von kardiovaskulär gefährdeten Patienten und kann kardialen Ereignissen vorbeugen", ist Prof. Ralf Schindler, Berlin, überzeugt. Ein Screening auf Kalzifikationen, sei es durch Erhebung des koronaren Kalzifizierungs-Scores im Computertomografen oder durch einfachere und kostengünstigere Sonografieuntersuchungen, kann Hochrisikopatienten identifizieren.

Wird ein sHPT mit dem für dieses Krankheitsbild typischen kalzifizierungsfördernden Mineralstoffmilieu (hohe Parat-hormon-, Kalzium- und Phosphatwerte) diagnostiziert, sollte eine kombinierte Therapie mit Cinacalcet (Mimpara®), niedrig dosiertem Vitamin D und Phosphatbindern erfolgen. Durch diese können die 3 sHPT-Parameter – Parathormon (PTH), Kalzium, Phosphat – effizient eingestellt werden. Dass diese Therapie aber nicht nur die Laborwerte positiv beeinflusst, sondern auch deutliche klinische Effekte hat, zeigte sich in der prospektiven, randomisierten ADVANCE[ 1 ]-Studie [ 1 ]: Die Gefäßverkalkung war in der Patientengruppe, die die kombinierte Therapie erhalten hatte, weniger stark ausgeprägt als in der Gruppe, die mit aktivem Vitamin D und Phosphatbindern behandelt worden war.

Die kombinierte Therapie mit Cinacalcet, niedrig dosiertem Vitamin D und Phosphatbindern wirkt sich hinsichtlich des Kalzifikationsrisikos positiv auf die Gefäße aus. Das trägt dazu bei, kardialen Folgeerkrankungen vorzubeugen und so den Gesundheitszustand der kardiovaskulären Hochrisikopatienten nachhaltig zu verbessern. "Ziel sollte sein, Kalzifikationen erst gar nicht entstehen zu lassen", ist die Empfehlung von PD Georg Schlieper, Aachen.


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Über Amgen

Amgen erforscht, entwickelt, produziert und stellt innovative Humantherapeutika zur Verfügung. Seit 1980 ist Amgen ein Pionier auf dem Gebiet der Biotechnologie und hat als eines der ersten Unternehmen die neuen Perspektiven der Wissenschaft genutzt, indem es sichere und wirksame Arzneimittel vom Labor in die Produktion überführte und dem Patienten zur Verfügung stellte. Die Therapien von Amgen haben die medizinische Praxis verändert und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt im Kampf gegen Krebs, Nierenleiden, rheumatoide Arthritis, Knochenerkrankungen und andere schwere Erkrankungen unterstützt. Amgen verfügt über ein umfassendes Portfolio möglicher neuer Arzneimittel und ist ständig bestrebt, die Forschung voranzutreiben, um das Leben der Menschen entscheidend zu verbessern.

Quelle: Pressegespräch "Vaskuläre Kalzifizierungen bei Niereninsuffizienz – Diagnostische und therapeutische Überlegungen", veranstaltet von der Amgen GmbH, München, auf dem Kongress für Nephrologie, Berlin.


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1 A randomizeD VAscular calcificatioN study to evaluate the effects of CinacalcEt


  • Literatur

  • 1 Raggi P et al. Nephrol Dial Transplant 2010; 26: 1327-1339

  • Literatur

  • 1 Raggi P et al. Nephrol Dial Transplant 2010; 26: 1327-1339