Zeitschrift für Palliativmedizin 2013; 14(01): 22-28
DOI: 10.1055/s-0032-1305163
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Versorgung am Lebensende: Haltungen und Einstellungen in der Bevölkerung[1]

End of Life Care: Attitudes and Preferences in the German Population
K. Klindtworth
1   Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Medizinische Hochschule Hannover
,
N. Schneider
1   Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Medizinische Hochschule Hannover
2   Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Hochschule Hannover
,
L. Radbruch
3   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Bonn
4   Zentrum für Palliativmedizin, Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg
,
S. Jünger
3   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Bonn
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Publication History

Publication Date:
04 January 2013 (online)

Zusammenfassung

Einleitung: Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung erhebt seit 2001 in regelmäßigen Abständen bevölkerungsrepräsentative Daten zu verschiedenen Aspekten der Gesundheitsversorgung. Erstmalig wurde in der Befragungswelle 2011 der Themenkomplex Versorgung am Lebensende integriert.

Methodik: Standardisierte schriftliche Befragung von 1782 gesetzlich versicherten Personen in Deutschland. Die Datenauswertung erfolgte deskriptiv, zusätzlich wurden bivariate und multivariate Analysen zu Einflüssen sozioökonomischer und gesundheitsbezogener Merkmale durchgeführt.

Ergebnisse: Die Ergebnisse geben die Sichtweisen und Einstellungen der Befragten wieder, was Sterben unter würdigen Bedingungen bedeutet und welche Faktoren wichtig sind, dies zu ermöglichen. Weiterhin wird der Anteil der Menschen, die (k)eine Patientenverfügung verfasst haben, erhoben sowie wesentliche Gründe für beziehungsweise gegen das Verfassen einer Patientenverfügung erörtert. Zuletzt wird das Meinungsbild der Bevölkerung zur Palliativversorgung beleuchtet – was verstehen Menschen darunter und wie wurde ihre Ansicht geprägt?

Diskussion: Die erhobenen Ergebnisse werden vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstands diskutiert sowie in den Kontext der fachlichen und gesundheitspolitischen Entwicklungen gestellt, wie z. B. der Charta zur Betreuung Schwerstkranker und Sterbender.

Abstract

Background: Since 2001 the health monitoring report (Gesundheitsmonitor) of the Bertelsmann Stiftung periodically conducts surveys on diverse aspects of health care by collecting data from a representative sample of the German population. In 2011 for the first time a question module on end of life care was included.

Methods: Standardised survey among 1782 persons insured by the statutory health insurance in Germany. Data were analysed descriptively with additional bivariate and multivariate analysis on the impact of socio-economic and health related characteristics.

Results: The results reflect the respondents’ attitudes and preferences related to “dying in dignity” and factors that are considered relevant to facilitate this. The proportion of people with or without an advanced directive was assessed and significant reasons for or against writing an advanced directive were examined. Finally, the image of palliative care was analysed: what shaped the public opinion and what is people’s understanding of palliative care?

Discussion: The results obtained were discussed against the background of the current state of research and placed in the context of recent professional debates and developments in health policy, such as the charter on the care for the severely ill and the dying (Charta zur Betreuung Schwerstkranker und Sterbender).

1 Erstpublikation: ISBN 978-3-86793-346-9, Gesundheitsmonitor 2011: Bürgerorientierung im Gesundheitswesen – Kooperationsprojekt der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK 1. Auflage 2011, 220 Seiten, Verlag Bertelsmann Stiftung Gütersloh