Zusammenfassung
Suizidversuche kommen im Alltag des Intensivmediziners als auch in der Rettungsmedizin
vor, wenngleich sie zahlenmäßig vergleichsweise selten sind. Dies ist auch bei der
häufigsten Form des Suizidversuchs so: bei den Intoxikationen. Die Vielfalt möglicher
Symptome und die Tatsache auftretender Mischintoxikationen erschweren häufig die Primärdiagnostik
und nicht selten die rasche Einleitung einer effektiven Eliminierung der zugeführten
Stoffe (Detoxikation) als auch spezifischer Therapiemaßnahmen. Die intensivmedizinische
Therapie und Überwachung orientiert sich an gültigen Standards in enger Absprache
mit den Giftinformationszentren der Länder. Invasive Detoxikations- und Therapieverfahren
wie Nieren- und Leberersatzverfahren, maschinelle Beatmung u. a. kommen nur bei schwersten
Krankheitsverläufen zum Einsatz. Eine frühzeitige Zusammenarbeit mit den Ärzten für
Psychiatrie ist für die Planung der weiteren Patientenbetreuung essenziell und im
klinischen Alltag etabliert.
Schlüsselwörter
Suizid - Intoxikation - Vergiftung - Detoxikation - Therapie - Intensivmedizin
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Dr. Meik Lustermann
Internistische Intensivstation
Südharzkrankenhaus Nordhausen
Dr. Robert Koch-Straße 39
99734 Nordhausen
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