Um Langzeitkomplikationen vorzubeugen, ist bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eine Therapie
mit Insulin oft unvermeidbar. Ein modernes Basisinsulin trägt dazu bei, Hypoglykämien
effektiv zu reduzieren.
Die Einstufung des Hypoglykämie-Risikos bei Typ-2-Diabetes hat sich in den letzten
Jahren erheblich geändert. Gerade Diabetiker mit längerem Krankheitsverlauf könnten
die Absenkung der Glukosekonzentration oft nicht rechtzeitig wahrnehmen, so Dr. Andreas
Liebl, Heilbrunn. Die Wahrscheinlichkeit einer schweren Hypoglykämie von Typ-2-Diabetikern
mit einer Krankheitsdauer von über 5 Jahren ist nach einer Studie mit der von Typ-1-Diabetikern
(Krankheitsverlauf bis 5 Jahre) vergleichbar [
1
].
Die Gegenregulation bei einer starken Absenkung des Blutzuckerspiegels führt zu einer
sympathoadrenergen Reaktion, zu systemischen Entzündungsreaktionen und zu Veränderungen
im Gerinnungssystem. Relativ neu, so Liebl, sei die Erkenntnis, dass es auch zu einer
endothelialen Dysfunktion komme. Gerade bei Diabetikern mit bestehenden kardialen
Einschränkungen könne im Stress eine eingeschränkte oder fehlende Vasodilatation durch
das Endothel fatale Folgen haben. Aber auch eine leichte Hypoglykämie – vor allem
nachts – habe spürbare Folgen. In einer aktuellen Studie konnte nachgewiesen werden,
dass leichte hypoglykämische Episoden bei 22,7 % der Studienteilnehmer zu krankheitsbedingter
Abwesenheit am nächsten Tag führte. Der durchschnittliche Arbeitsausfall lag bei diesen
Patienten bei 14,7 Stunden pro Monat [
2
].
Derzeit werden die Richtlinien zur Therapie des Typ-2-Diabetes überarbeitet. Es sei
zu erwarten, dass der bislang strenge Zielwert des HbA1c von 6,5 % heraufgesetzt werde – der relativ rasche Einsatz von Insulin zum Erreichen
des Therapieziels bleibe aber bestehen, betonte Liebl. Eine basale Insulintherapie
mit Insulindetemir (Levemir®) biete gegenüber anderen Basisinsulinen Vorteile, betonte
Liebl. Das Hypoglykämierisiko eines Patienten ist nach einer Studie unter Insulindetemir
geringer als unter NPH-Insulin und Insulin glargin [
3
]. Eine Reihe von Studien belege zudem, dass die Gewichtszunahme unter Insulindetemir
im Vergleich mit den anderen Insulinen am geringsten ausfalle.
Als weiteren wichtigen Punkt nannte Liebl die Beobachtung, dass im Fall einer Hypoglykämie
Symptome wie insbesondere Schweißausbruch unter einer Behandlung mit Insulindetemir
aufgrund der besseren Passage durch die Blut-Hirn-Schranke früher und intensiver auftreten.
Dies bedeute einen zusätzlichen wichtigen Vorteil bei der Therapiesicherheit.
Dr. Andreas Fischer, München
Quelle: Grünwalder Gespräch "Levemir® im Spiegel der Zeit", Grünwald, 25. Oktober
2011. Veranstalter: Novo Nordisk Pharma GmbH