Rofo 2012; 184(4): 345-368
DOI: 10.1055/s-0031-1299400
Konsensuspapier
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Konsensusempfehlungen der DRG/DGK/DGPK zum Einsatz der Herzbildgebung mit Computertomografie und Magnetresonanztomografie

Consensus recommendations of the German Radiology Society (DRG), the German Cardiac Society (DGK) and the German Society for Pediatric Cardiology (DGPK) on the Use of Cardiac Imaging with Computed Tomography and Magnetic Resonance Imaging
S. Achenbach
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
J. Barkhausen
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
M. Beer
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
P. Beerbaum
3   im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie
,
T. Dill
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
J. Eichhorn
3   im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie
,
S. Fratz
3   im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie
,
M. Gutberlet
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
M. Hoffmann
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
A. Huber
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
P. Hunold
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
C. Klein
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
G. Krombach
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
K.-F. Kreitner
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
T. Kühne
3   im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie
,
J. Lotz
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
D. Maintz
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
H. Mahrholdt
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
N. Merkle
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
D. Messroghli
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
S. Miller
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
,
I. Paetsch
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
P. Radke
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
H. Steen
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
H. Thiele
2   im Auftrag der Klinischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung
,
S. Sarikouch
3   im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie
,
R. Fischbach
1   für die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
› Author Affiliations
Further Information
Prof. Dr. R. Fischbach
Chefarzt, Radiologie, Neuroradiologie, und Nuklearmedizin, Asklepios Klinik Altona
Paul-Ehrlich-Str.
22763 Hamburg
Phone: ++ 49/40/18 18 81-18 11   
Fax: ++ 49/40/18 18 81-49 17   

Publication History

Publication Date:
17 March 2012 (online)

 

Zusammenfassung

Die kardiale Schnittbilddiagnostik mit der Magnetresonanztomografie (MRT) und der Computertomografie (CT) hat sich in der letzten Dekade technisch rasant weiterentwickelt. Diese Verbesserungen und die breite Verfügbarkeit moderner CT- und MRT-Systeme haben dazu geführt, dass beide Verfahren jetzt regelmäßig in der klinischen Routine eingesetzt werden. Dieses deutsche Konsensuspapier wurde daher gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung, der Deutschen Röntgengesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie erarbeitet und orientiert sich nicht an Modalitäten und Methoden, sondern gliedert sich nach großen Krankheitsgruppen. Behandelt werden die koronare Herzerkrankung, Kardiomyopathien, Herzrhythmusstörungen, Klappenvitien, Perikarderkrankungen, erworbene und strukturelle Veränderungen sowie angeborene Herzfehler. Für unterschiedliche klinische Szenarien werden die beiden Schnittbildmodalitäten CT und MRT vergleichend gegenübergestellt und beiden Methoden in einem kurzen Textfeld bewertet.


Abstract

Cardiac magnetic resonance imaging (MRI) and computed tomography (CT) have been developed rapidly in the last decade. Technical improvements and broad availability of modern CT and MRI scanners have led to an increasing and regular use of both diagnostic methods in clinical routine. Therefore, this German consensus document has been developed in collaboration by the German Cardiac Society, German Radiology Society, and the German Society for Pediatric Cardiology. It is not oriented on modalities and methods, but rather on disease entities. This consensus document deals with coronary artery disease, cardiomyopathies, arrhythmias, valvular diseases, pericardial diseases and structural changes, as well as with congenital heart defects. For different clinical scenarios both imaging modalities CT and MRI are compared and evaluated in the specific context.


Einleitung

Die kardiale Schnittbilddiagnostik mit der Magnetresonanztomografie (MRT) und der Computertomografie (CT) hat sich in der letzten Dekade technisch rasant weiterentwickelt. In der CT sind in erster Linie eine Erhöhung der Anzahl der Detektorzeilen und damit eine größere Abdeckung sowie eine Verkürzung der Rotationszeiten zu nennen. In der MRT gab es zahlreiche neue Sequenzentwicklungen, die die Bildqualität deutlich verbessert haben, und auch der Einsatz von 3-Tesla-Systemen liefert bei einigen Anwendungen klare Vorteile. Neben der Bildqualität konnte auch die Robustheit der Verfahren deutlich verbessert werden, sodass jetzt auch bei schwierigen Untersuchungsbedingungen zuverlässig diagnostische Bilder erzeugt werden können.

Die beschriebenen Verbesserungen und die breite Verfügbarkeit moderner CT- und MRT-Systeme haben dazu geführt, dass beide Verfahren jetzt regelmäßig von Radiologen und Kardiologen in der klinischen Routine eingesetzt werden. Dieses Konsensuspapier wurde daher gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung, der Deutschen Röntgengesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie erarbeitet.


Organisation des Redaktionskomitees

Nach einem konstituierenden Treffen von Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung und der Deutschen Röntgengesellschaft im Dezember 2008 wurden von beiden Fachgesellschaften Experten in der kardialen Schnittbilddiagnostik in das Redaktionskomitee entsandt. Um auch das Thema angeborene Herzfehler umfassend darzustellen, wurde das Redaktionskomitee anschließend durch Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie ergänzt. Das Dokument wurden jeweils in Kleingruppen, in denen immer Kardiologen und Radiologen vertreten waren, erarbeitet und dann im Umlaufverfahren sowie bei einem Treffen im Frühjahr 2010 im gesamten Redaktionskomitee diskutiert.

Die vorliegenden Konsensusempfehlungen wurden von der Deutschen Röntgengesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie erarbeitet und genehmigt.


Struktur der Empfehlungen

Die Struktur der Empfehlungen unterscheidet sich von den bisherigen deutsch- und englischsprachigen Publikationen zu diesem Thema. Die aktuelle Konsensusempfehlung orientiert sich nicht an Modalitäten und Methoden, sondern gliedert sich nach großen Krankheitsgruppen. Behandelt werden die koronare Herzerkrankung, Kardiomyopathien, Herzrhythmusstörungen, Klappenvitien, Perikarderkrankungen, erworbene und strukturelle Veränderungen sowie angeborene Herzfehler. Für unterschiedliche klinische Szenarien (asymptomatische Patienten, symptomatische Patienten, Zustand nach Therapie) werden dann die beiden Schnittbildmodalitäten CT und MRT vergleichend gegenübergestellt. Für jedes klinische Szenario wird die Aussagekraft der kardialen CT- und MRT-Diagnostik in einem kurzen Textfeld bewertet. Ergänzt wird diese Bewertung durch eine Zusammenstellung der wichtigsten Literaturstellen zum Thema. Die Indikation wurde anschließend im Redaktionskomitee im Konsensusverfahren auf einer 5-stufigen Skala bewertet. Dabei entspricht:

I1 Zuverlässig einsetzbar und anderen Verfahren überlegen

I2 Diagnostische Genauigkeit vergleichbar mit anderen Verfahren

I3 Einsatz technisch möglich und validiert, Indikation aber nur in Einzelfällen gegeben

U unklare Indikation, keine oder nicht kongruente Studienergebnisse

K keine Indikation

Falls keine aussagekräftigen Studien zu einzelnen Fragestellungen bzw. klinischen Szenarien vorlagen, entspricht die Empfehlung der Expertenmeinung des Redaktionskomitees.


Gliederung

  1. Koronare Herzerkrankung

    • 1.1. Asymptomatische Individuen – Risikoabschätzung

    • 1.2. Symptomatische Patienten – Nachweis von Stenosen

    • 1.3. Bekannte Koronare Herzerkrankung – Therapieplanung

    • 1.4. Status nach Koronarrevaskularisation – asymptomatisch

    • 1.5. Status nach Koronarrevaskularisation – symptomatisch

  2. Myokarderkrankungen

    • 2.1. Kardial asymptomatische Individuen

    • 2.2. Kardial symptomatische Individuen

    • 2.3. Bekannte Myokarderkrankung – Therapieplanung

    • 2.4. Status nach Behandlung einer Myokarderkrankung – asymptomatisch

    • 2.5. Status nach Behandlung einer Myokarderkrankung – symptomatisch

  3. Herzrhythmusstörungen

    • 3.1. Asymptomatische Individuen

    • 3.2. Symptomatische Individuen

    • 3.3. Bekannte Arrhythmie – Therapieplanung

    • 3.4. Status nach Behandlung einer Rhythmusstörung – asymptomatisch

    • 3.5. Status nach Behandlung einer Rhythmusstörung – symptomatisch

  4. Klappenvitien

    • 4.1. Asymptomatische Individuen

    • 4.2. Symptomatische Individuen – Nachweis einer Herzklappenerkrankung

    • 4.3. Bekannte Herzklappenerkrankung – Therapieplanung

    • 4.4. Status nach Klappenersatz/-intervention – asymptomatisch

    • 4.5. Status nach Klappenersatz/-intervention – symptomatisch

  5. Perikarderkrankungen

    • 5.1. Asymptomatische Individuen

    • 5.2. Symptomatische Individuen

    • 5.3. Bekannte Perikarderkrankung – Therapieplanung

    • 5.4. Status nach Perikarderkrankung – asymptomatisch

    • 5.5. Status nach Perikarderkrankung – symptomatisch

  6. Raumforderungen und Implantate (Erworbene strukturelle Veränderung am Herzen)

    • 6.1. Asymptomatische Individuen

    • 6.2. Symptomatische Individuen

    • 6.3. Erworbene strukturelle Veränderung am Herzen – Therapieplanung

    • 6.4. Z. n. Therapie einer erworbenen strukturellen Veränderung am Herzen – asymptomatisch

    • 6.5. Z. n. Therapie einer erworbenen strukturellen Veränderung am Herzen – symptomatisch

  7. Angeborene Herzerkrankungen

    • 7.1. Asymptomatische Individuen

    • 7.2. Symptomatische Individuen/Therapieplanung

    • 7.3. Z. n. Therapie einer erworbenen strukturellen Herzerkrankung (symptomatisch/asymptomatisch)

Tab. 1

Fragestellung

Bewertung MR

Bewertung CT

1. Koronare Herzerkrankung

1.1. Risikoabschätzung asymptomatischer Individuen

1.1.1. Screening

K

Keine Indikation zur MRT

K

Keine Indikation zur CT

1.1.2. Stratifizierung nach Bestimmung der Risikofaktoren

K

Keine Indikation zur MRT

I3

Indikation zum koronaren Kalknachweis mittels Computertomografie als mögliche weitere Risikostratifikation bei Patienten mit einem intermediären KHK-Risiko (10 – 20 % Ereignisrisiko in den nächsten 10 Jahren gemäß Framingham). Zahlreiche Studien zur prognostischen Bedeutung des Koronarkalknachweises mittels Computertomografie und zur Überlegenheit im Vergleich zu traditionellen Risikofaktoren.

[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7].

K

Keine Indikation zum Kalknachweis bei hohem oder niedrigem KHK-Risiko.

K

Keine Indikation zur CT-Angiografie der Koronararterien.

1.1.3. Risikostratifizierung vor nicht koronarer Herzoperation zum Ausschluss von Koronarstenosen

U

Ein Ischämienachweis mittels Stress-MR liefert prognostische Informationen. Es liegen keine spezifischen Daten zu dieser Patientenpopulation vor.

I2

Wenn klinisch erforderlich, kann die CT-Angiografie der Koronararterien Koronarstenosen vor nicht koronaren Herzoperationen ausschließen. Mehrere Studien zum hohen negativ-prädiktiven Wert der koronaren CT-Angiografie bei niedriger Vortestwahrscheinlichkeit und zur diagnostischen Aussagekraft der CT-Angiografie bei Patienten vor nicht koronarer Herzoperation liegen vor.

[8] [9] [10] [11] [12].

1.1.4. Risikostratifizierung vor nicht kardialer Operation

I3

Die Dobutamin-Stress MR kann zur präoperativen Risikostratifizierung eingesetzt werden.

[13] [14].

K

Keine Indikation zur CT.

1.2. Nachweis signifikanter Stenosen bei symptomatischen Patienten

1.2.1. Stabile Angina Pectoris

1.2.1.1. Erstdiagnostik

I2

Pharmakologische MR- Belastungsuntersuchung (Adenosin/ Dobutamin) zum Ausschluss ischämierelevanter Koronarstenosen bei intermediärer Vortestwahrscheinlichkeit, wenn ansonsten eine invasive Koronarangiografie erforderlich wäre (z. B. Ischämietest nicht möglich oder unzureichende Aussagekraft der Echokardiografie).

MRT der Single-Photonen-Emissions-Computer-Tomografie in der Ischämiediagnostik überlegen.

Keine Indikation für MR-Koronarangiografie.

[15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24].

I2

CT-Angiografie zum Ausschluss von Koronarterienstenosen bei intermediärer Vortestwahrscheinlichkeit, wenn ansonsten eine invasive Koronarangiografie erforderlich wäre (z. B. Ischämietest nicht möglich). Mehrere Studien zum hohen negativ-prädiktiven Wert der koronaren CT-Angiografie bei niedriger bis mittlerer Vortestwahrscheinlichkeit, Nachweis einer sehr niedrigen klinischen Ereignisrate nach Ausschluss von Koronararterienstenosen mittels CT-Angiografie.

[8] [9] [10] [25] [26] [27] [28] [29] [30] [31] [32] [33].

1.2.1.2. Nach Ischämienachweis

K

Bei validem Ischämienachweis im Vortest liefert die MR-Belastungsuntersuchung keine Zusatzinformationen.

Keine Indikation für MR-Koronarangiografie.

[34].

I3

CT-Angiografie zum Ausschluss von Koronarterienstenosen, wenn der Ischämienachweis unklar bleibt oder im Widerspruch zur klinischen Einschätzung steht.

Mehrere Studien zum hohen negativ-prädiktiven Wert der koronaren CT-Angiografie, Nachweis einer niedrigen klinischen Ereignisrate nach Ausschluss von Koronararterienstenosen mittels CT-Angiografie auch bei Patienten mit pathologischem Ischämienachweis.

[8] [9] [10] [25] [32] [33] [35] [36] [37].

1.2.2. Akutes Koronarsyndrom

1.2.2.1. Instabile Angina/Thoraxschmerz ohne EKG-Veränderungen und ohne Troponin-Anstieg

I3

In der Akutphase, bei Beschwerdepersistenz oder Hochrisikokonstellation für KHK keine MR-Indikation.

Pharmakologische MR-Belastungsuntersuchung (Adenosin/Dobutamin) zum Ausschluss ischämierelevanter Koronarstenosen bei stabilisierten Patienten ohne Hochrisikokonstellation.

Keine Indikation für MR-Koronarangiografie.

[15] [21] [22] [23] [24] [38] [39] [40].

I2

CT-Angiografie zum Ausschluss von Koronararterienstenosen bei klinisch niedriger bis intermediärer Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines akuten Koronarsyndroms geeignet.

[25] [41] [42] [43] [44] [45] [46] [47] [48].

1.2.2.2. NSTEMI

I2

Bei Verdacht auf NSTEMI MRT ggf. zur Differenzialdiagnose (Myokarditis, Takotsubo).

[49] [50] [51] [52] [53].

U

Risikostratifizierung (Infarktausmaß, Ödem, mikrovaskuläre Obstruktion).

[54] [55].

I3

Bei Verdacht auf NSTEMI ggf. CT zum Ausschluss von Koronarstenosen indiziert.

[25] [41] [42] [43] [44] [45] [46] [47] [48].

1.2.2.3. STEMI

I3

In der Frühphase nach STEMI ggf. MRT zur Risikostratifizierung (Infarktausmaß, mikrovaskuläre Obstruktion, Myocardial Salvage)

[56] [57] [58] [59] [60] [61] [62] [63] [64] [65].

K

Keine Indikation zur CT.

1.2.2.4. Differenzialdiagnose des akuten Koronarsyndroms

1.2.2.4.1. Myokarditis

I1

Nach Ausschluss eines ACS ist die MRT die bildgebende Methode der ersten Wahl zum Nachweis/Ausschluss einer Myokarditis als Differenzialdiagnose des ACS (siehe auch 2.2.2.5).

[52] [53] [66].

U

Ggf. CT-Angiografie zum Ausschluss von Koronararterienstenosen.

1.2.2.4.2. Aortendissektion

I2

MRA zum Nachweis/Ausschluss einer Aortendissektion in der Akutphase diagnostisch gleichwertig mit der CT. Aufgrund der längeren Untersuchungsdauer und der schlechteren Überwachungsmöglichkeiten nur für stabile Patienten geeignet.

In der chronischen Phase Indikation zur Verlaufsbeurteilung und Therapieplanung als Alternative zur CT.

[67] [68].

I1

CT-Angiografie ist die Methode der Wahl.

[68] [69] [70].

1.2.2.4.3. Lungenarterienembolie

I3

MR-Angiografie ist prinzipiell zum Nachweis einer Lungenarterienembolie geeignet. Aufgrund der längeren Untersuchungsdauer und der schlechteren Überwachungs­möglichkeiten nur für stabile Patienten geeignet.

In der chronischen Phase kann die MRA zur Verlaufsbeurteilung und Therapieplanung als Alternative zur CT eingesetzt werden.

[71] [72].

I1

CT-Angiografie ist die Methode der Wahl.

[73] [74].

1.3. Bekannte koronare Herzerkrankung – Therapieplanung

1.3.1. Ischämiediagnostik: Patient mit Koronarstenose unklarer Relevanz

I2

Die Adenosin Stress-Perfusion kann funktionell signifikante Stenosen mit hoher Genauigkeit identifizieren. Prognostische Daten liegen vor.

I2

Die Dobutamin-Stress-Wandbewegungsanalyse kann funktionell signifikante Stenosen mit hoher Genauigkeit identifizieren. Prognostische Daten liegen vor.

[19] [20] [21] [22] [23] [24] [75] [76] [77] [78] [79] [80] [81] [82].

K

Keine Indikation zur CT.

1.3.2. Vitalität

Die MRT ermöglicht bei Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Funktionsverbesserung nach Revaskularisation.

I1

„Delayed Enhancement Imaging“ ist die bevorzugte Methode zur Vitalitätsdiagnostik.

I2

Low-dose-Wandbewegungsstress mit Dobutamin kann zur funktionellen Vitalitätsbestimmung eingesetzt werden.

I3

Bei Patienten mit intermediärer Transmuralität des Delayed Enhancement erbringt die Kombination der beiden Methoden zusätzliche Information.

[83] [84] [85] [86] [87] [88] [89] [90] [91] [92].

K

Keine Indikation zur CT.

1.3.3. Durchführungsplanung der operativen oder interventionellen Revaskularisation

K

Keine Indikation zur MR-Angiografie für die technische Planung der Revaskularisation.

I3

Indikation zur CT-Angiografie zur Planung der interventionellen Rekanalisation von chronischen Verschlüssen der Koronararterien, Indikation zur CT-Angiografie der Anatomie aortokoronarer Bypassgefäße vor Re-Operation.

Mehrere Studien zur Aussagekraft der CT-Angiografie bezüglich des Erfolgs einer interventionellen Revaskularisation chronischer Koronararterienverschlüsse, Studien zum Nutzen der Darstellung der Anatomie von Bypassgefäßen bei der Planung kardialer Reoperationen.

[93] [94] [95] [96] [97] [98].

1.4. Status nach Koronarrevaskularisation – asymptomatisch

1.4.1. Status nach PCI

U

Die MRT-Ischämiediagnostik kann zur Prognoseeinschätzung eingesetzt werden.

[19] [20] [21] [22] [23] [24] [75] [76] [77] [78] [79] [80] [81] [82].

K

Die MR-Angiografie zur Darstellung der Koronararterien ist nicht sinnvoll.

[75] [76] [99] [100] [101] [102] [103] [104].

K

Keine Indikation zur CT.

1.4.2. Status nach aortokoronarem Bypass

U

Die MRT-Ischämiediagnostik kann zur Prognoseeinschätzung eingesetzt werden.

Keine Daten.

K

Die MR-Angiografie zur Darstellung der Bypässe und der Koronararterien ist nicht sinnvoll.

Keine Daten.

K

Keine Indikation zur CT.

1.5. Status nach Koronarrevaskularisation – symptomatisch

1.5.1. Status nach PCI

I1

MRT mit Perfusion in Kombination mit Delayed Enhancement mit der Frage nach Ischämie und zur Prognosebestimmung.

[105].

I1

Indikation zur Dobutamin-Stress-MRT mit der Frage nach Ischämie und zur Prognosebestimmung.

[19] [20] [21] [22] [23] [24] [75] [76] [77] [78] [79] [80] [81] [82].

K

Die MR-Angiografie Zur Darstellung der Koronargefäße ist nicht sinnvoll.

[102] [103] [104] [106] [107].

[18] [19] [20] [75] [77] [108] [109] [110] [111] [112] [113] [114] [115] [116] [117] [118].

U

In bisherigen Studien ist die CT-Angiografie zur Beurteilung von Restenosen in Koronarstents nicht ausreichend zuverlässig.

1.5.2. Status nach aortokoronarem Bypass

I1

MRT mit Perfusion in Kombination mit Delayed Enhancement mit der Frage nach Ischämie und zur Prognosebestimmung.

[77] [91] [105] [108] [110] [112].

I2

Indikation zur Dobutamin-Stress-MRT mit der Frage nach Ischämie und zur Prognosebestimmung.

[18] [75] [116] [118].

I3

Direkte Darstellung der Bypässe bei der Frage Bypassverschluss oder Bypassstenose. MRT in der Genauigkeit der Bypassdarstellung der CT unterlegen.

[119] [120] [121] [122] [123] [124] [125] [126].

I3

Indikation zur CT-Angiografie, wenn lediglich der Nachweis der Bypass-Offenheit erforderlich ist (z. B. Bypass in der invasiven Angiografie nicht darstellbar).

Die Darstellung der nativen Koronargefäße ist nicht indiziert. Zahlreiche Studien zur hohen Sensitivität und Spezifität der CT-Angiografie bezüglich des Nachweises von Verschlüssen und Stenosen von aortokoronaren Bypassgefäßen.

[127] [128] [129] [130] [131].

1.6. Koronararterielle Anomalien

I2

MR-Koronarangiografie ist eine der Methoden der Wahl.

[132] [133] [134] [135].

I1

CT-Angiografie ist eine der Methoden der Wahl. Zahlreiche Studien zur Wertigkeit der CT-Angiografie für die Charakterisierung von Koronaranomalien.

[136] [137] [138] [139] [140].

2. Myokarderkrankungen

2.1. Kardial asymptomatische Individuen

2.1.1. Kardiale Beteiligung bei Systemerkrankungen (z. B. Sarkoidose; Amyloidose; Hämochromatose; Sklerodermie)

I1

Indikation zur Klärung der Myokardbeteiligung.

Bestimmung der ventrikulären Funktion, Myokardmasse.

[141] [142] [143] [144] [145] [146] [147] [148] [149].

K

Keine Indikation zur CT.

2.1.2. Myokarditis

I1

Nachweis von entzündungsbedingten Myokardveränderungen, Bestimmung der ventrikulären Funktion, Differenzialdiagnosen.

[51] [150].

K

Keine Indikation zur CT.

2.2. Kardial symptomatische Individuen

2.2.1 Untersuchung der links- und rechtsventrikulären Funktion

I1

Die MRT wird als Referenzmethode für die Untersuchung der links- und rechtsventrikulären Funktion angesehen.

[148] [149].

K

Keine Indikation zur CT.

2.2.2. Nachweis und Differenzialdiagnose einer Kardiomyopathie oder entzündlichen Herzerkrankung

I1

Indikation zur Festlegung der Diagnose und des Schweregrads der Erkrankung anhand morphologischer und funktioneller Parameter.

Prognostische Bedeutung der Untersuchung (Myokardmasse, Kontrastmittelaufnahme).

[151] [152] [153].

U

Indikation zur CT-Angiografie als Alternative zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie – nur, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage (Myokardhypertrophie und Funktion) liefern.

Zahlreiche Studien belegen eine exzellente Übereinstimmung der CT-Funktionsanalyse mit MRT, Echokardiografie und SPECT.

[154] [155] [156] [157] [158].

2.2.2.1. Hypertrophe Kardiomyopathie

I1

In Ergänzung zur Basisdiagnostik Indikation zur Festlegung der Diagnose und des Schweregrads der Erkrankung anhand morphologischer und funktioneller Parameter.

Prognostische Bedeutung der Untersuchung (Myokardmasse, Kontrastmittelaufnahme)

[159] [160].

U

2.2.2.

2.2.2.2. Dilatative Kardiomyopathie

I1

In Ergänzung zur Basisdiagnostik Indikation zur Festlegung der Diagnose und des Schweregrads der Erkrankung anhand morphologischer und funktioneller Parameter. Nachweis oder Ausschluss von LV-Thromben. Prognostische Bedeutung der Untersuchung (Myokardmasse, Kontrastmittelaufnahme).

[161] [162] [163].

U

2.2.2.

2.2.2.3. Restriktive Kardiomyopathie

I1

Indikation zur Festlegung der Diagnose und des Schweregrads der Erkrankung anhand morphologischer und funktioneller Parameter.

Abgrenzung gegenüber der Pericarditis constrictiva durch die Perikardbeurteilung.

Prognostische Bedeutung der Untersuchung (Myokardmasse, Kontrastmittelaufnahme).

[164] [165] [166] [167].

U

2.2.2.

2.2.2.4. Non-Compaction-Kardiomyopathie

I1

In Ergänzung zur Basisdiagnostik Indikation zur Festlegung der Diagnose und des Schweregrads der Erkrankung anhand morphologischer und funktioneller Parameter.

[168] [169].

U

2.2.2.

2.2.2.5. Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC)

I1

In Ergänzung zur Basisdiagnostik Indikation zur Festlegung der Diagnose und des Schweregrads der Erkrankung anhand morphologischer und funktioneller Parameter.

[170] [171].

U

2.2.2.

2.2.2.6. Takotsubo-Kardiomyopathie

I1

In Ergänzung zur Basisdiagnostik Indikation zur Festlegung der Diagnose und des Schweregrads der Erkrankung anhand morphologischer und funktioneller Parameter.

[50] [66] [172].

K

Keine Indikation zur CT.

2.2.2.7. Myokarditis

I1

Methode der Wahl. Indikation zur Festlegung der Diagnose und des Schweregrads der Erkrankung anhand morphologischer und funktioneller Parameter, insbesondere aber auch anhand der fokalen T2-Signalintensität und Kontrastmittelaufnahme.

[173] [174] [175] [176] [177].

K

Keine Indikation zur CT.

2.2.2.8. Löffler-Endokarditis und andere nicht bakterielle Endokarditiden

I1

Bei Embolisationen im Rahmen einer entzündlichen Endokarderkrankung sollte ein MRT durchgeführt werden. Diese dient einerseits dem Nachweis von Thromben und dem direkten Nachweis inflammatorischer Endokardregionen.

[178].

K

Keine Indikation zur CT.

2.2.2.9. Nachweis von anderen Myokarderkrankungen

I3

MRT gilt neben der Myokardbiopsie als Referenzstandard zum Nachweis struktureller Myokardveränderungen.

[179] [180].

K

Keine Indikation zur CT.

2.3. Bekannte Myokarderkrankung – Therapieplanung

2.3.1. Darstellung der Koronarvenen vor Implantation biventrikulärer Schrittmacher

U

Derzeit keine validen Daten.

[181] [182].

I1

Indikation zur CT-Angiografie als Methode der Wahl.

[183] [184] [185] [186] [187].

2.3.2. Darstellung von Narbengewebe vor CRT

I1

Ausmaß und Lokalisation der Narbe kann Vorhersage für Response nach CRT geben.

[188] [189] [190] [191] [192].

U

Es liegen keine Daten vor.

2.3.3. Nachweis einer Dyssynchronie

I3

Indikation zur MRT als Alternative zur Echokardiografie.

[193] [194] [195].

U

Indikation zur CT-Angiografie als Alternative zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie für die Darstellung der LV-Funktion und Dyssynchronie – nur, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

Ggf. Kombination mit der Darstellung von Koronarvenen zur Identifikation des Zielgefäßes.

[196].

2.4. Status nach Behandlung einer Myokarderkrankung – asymptomatisch

I2

In Ergänzung zur Basisdiagnostik Verlaufskontrolle morphologischer und funktioneller Parameter in Abhängigkeit von der klinischen Konsequenz.

Prognostischer Stellenwert der Untersuchung (Funktionsparameter, Kontrastmittelaufnahme).

[172] [197] [198].

K

Keine Indikation zur CT.

2.5. Status nach Behandlung einer Myokarderkrankung – symptomatisch

I2

Verlaufskontrolle morphologischer und funktioneller Parameter in Abhängigkeit von der klinischen Konsequenz.

Prognostischer Stellenwert der Untersuchung (Funktionsparameter, Kontrastmittelaufnahme).

[153].

U

Indikation zur CT des Herzens als Alternative zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie – nur, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

3. Herzrhythmusstörungen

3.1. Asymptomatische Individuen

K

Keine Indikation zur MRT.

K

Keine Indikation zur CT.

3.2. Symptomatische Individuen

I2

Indikation zur kardialen MRT bei Patienten ohne klare Diagnose nach Abschluss der Basisdiagnostik. Zahlreiche Studien belegen die Bedeutung der MRT zum Nachweis struktureller Herzerkrankungen.

[170] [199] [200].

K

Keine Indikation zur CT.

3.3. Bekannte Rhythmusstörung – Therapieplanung

3.3.1. Anatomische Referenz vor Ablation

I3

Einige aktuelle Studien belegen die Möglichkeiten der MRT zur anatomischen Venen- und Vorhofdarstellung vor Ablation.

[201] [202] [203].

I2

CT zur Darstellung der Anatomie von Vorhöfen und Pulmonalvenen. Mehrere Studien bestätigen die Wertigkeit der CT als anatomische Referenz mit und ohne Bildfusion in der Intervention.

[204] [205] [206] [207] [208].

3.4. Status nach Behandlung einer Rhythmusstörung – asymptomatisch

K

Keine Indikation zur MRT.

K

Keine Indikation zur CT.

3.5. Status nach Behandlung einer Rhythmusstörung – symptomatisch

3.5.1. Pulmonalvenenstenose nach Ablation

I2

MR-Angiografie ist geeignet zur Darstellung der Pulmonalvenen und zur Detektion von Pulmonalvenenstenosen nach Katheterablation.

[201] [209] [210] [211] [212] [213].

I2

CT-Angiografie ist geeignet zur Darstellung der Pulmonalvenen und zur Detektion von Pulmonalvenenstenosen nach Katheterablation.

[214] [215].

4. Klappenvitien

4.1. Asymptomatische Individuen

4.1.1 Screening

K

Keine Indikation zur MRT.

K

Keine Indikation zur CT.

4.2. Nachweis einer Herzklappenerkrankung bei symptomatischen Patienten

4.2.1. Klappenstenose und -insuffizienz

4.2.1.1. Aortenklappenstenose

I3

MRT ist Alternative zu TTE/TEE.

Planimetrie der Öffnungsfläche meistens gut möglich.

[216] [217].

I3

Planimetrie der Klappenöffnungsfläche mittels CT-Angiografie als Alternative zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie möglich – nur, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

[218] [219] [220] [221].

4.2.1.2. Aortenklappeninsuffizienz

I2

MRT ermöglicht die Quantifizierung des Regurgitationsvolumens mittels Flussmessung. MRT ermöglicht außerdem eine Beurteilung einer möglichen konsekutiven LV-Vergrößerung und eine exakte Quantifizierung der LV Funktion.

[202] [203] [204] [205] [206] [207] [208] [209] [210] [211] [212] [213] [214] [215] [216] [217] [218] [219] [220] [221] [222] [223] [224] [225].

K

Keine Indikation zur CT.

4.2.1.3. Mitralklappenstenose

I3

Ergänzend zur Echokardiografie kann mittels MRT der Schweregrad ermittelt werden.

[226].

K

Keine Indikation zur CT.

4.2.1.4. Mitralklappeninsuffizienz

I3

Ergänzend zur Echokardiografie kann mittels MRT der Schweregrad ermittelt werden.

[222] [223] [227].

K

Keine Indikation zur CT.

4.2.1.5. Pulmonalklappenstenose

I2

Ergänzend zur Echokardiografie kann mittels MRT der Schweregrad ermittelt werden.

[228] [229].

K

Keine Indikation zur CT.

4.2.1.6. Pulmonalklappeninsuffizienz

I1

Ergänzend zur Echokardiografie kann mittels MRT der Schweregrad ermittelt werden.

[230] [231].

K

Keine Indikation zur CT.

4.2.1.7. Trikuspidalklappe

I2

Ergänzend zur Echokardiografie kann mittels MRT der Schweregrad ermittelt werden.

Sehr gute Beurteilung der Morphologie und anatomischer Varianten, z. B. Ebstein-Anomalie.

[232].

K

Keine Indikation zur CT.

4.2.2. Endokarditis

4.2.2.1. Nativklappen

K

Vegetationen sind nicht sicher zu erkennen.

U

Wenn klinisch erforderlich, kann die MRT zur Diagnostik eines paravalvulären Abszesses eingesetzt werden.

[233].

K

Vegetationen sind nicht sicher zu erkennen.

I3

Wenn erforderlich, kann die CT mit hoher Genauigkeit zur Diagnostik eines paravalvulären Abszesses eingesetzt werden.

[234] [235].

4.2.2.2. Klappenprothesen

K

Vegetationen sind nicht sicher zu erkennen.

U

Wenn klinisch erforderlich, kann die MRT zur Diagnostik einer paravalvulären Leckage/eines Abszesses eingesetzt werden.

[236].

K

Vegetationen sind nicht sicher zu erkennen.

I3

Wenn erforderlich, kann die CT mit hoher Genauigkeit zur Diagnostik eines paravalvulären Abszesses eingesetzt werden.

[234] [235].

4.3. Bekannte Herzklappenerkrankung – Therapieplanung

4.3.1. Ausschluss Koronarstenosen

K

Keine Indikation zur MRT.

I2

Wenn klinisch erforderlich, kann die CT-Angiografie der Koronararterien Koronarstenosen vor nicht koronaren Herzoperationen ausschließen. Mehrere Studien zum hohen negativ-prädiktiven Wert der koronaren CT-Angiografie bei niedriger Vortest-Wahrscheinlichkeit und auch bei Patienten vor nicht koronarer kardialer Operation.

[11] [12] [237].

4.3.2. Planung des operativen Klappenersatzes

K

Keine Daten.

U

CT in Einzelfällen mit spezieller Fragestellung gerechtfertigt, z. B. Ausmaß der Verkalkung der Aorta ascendens.

4.3.3. Planung perkutaner Klappeninterventionen

4.3.3.1. Aortenklappe

U

Die MRT mit der Möglichkeit der 3-D-Darstellung ermöglicht die Vermessung des Bulbus und Beurteilung der Aorta im ges. Verlauf, inkl. des peripheren Zugangswegs.

[238].

I1

CT-Angiografie ist Methode der Wahl. Mehrere Single-Center.Studien zur Wertigkeit der CT zur Planung und Kontrolle des perkutanen Aortenklappenersatzes.

[235] [239] [240].

4.3.3.2. Mitralklappe

U

Die MRT erlaubt die anatomische Darstellung der Mitralklappe und Quantifizierung der Insuffizienz.

[241].

U

Die CT erlaubt die Darstellung der Anatomie und Geometrie der Mitralklappe.

[242].

4.4. Status nach Behandlung einer Herzklappenerkrankung – asymptomatisch

K

Keine Indikation zur MRT.

K

Keine Indikation zur CT.

4.5. Status nach Behandlung einer Herzklappenerkrankung – symptomatisch

4.5.1 Klappenfunktion

U

Planimetrie der Klappenöffnungsfläche von Bioprothesen mittels MRT möglich, wenn die Echokardiografie nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefert.

U

Planimetrie der Klappenöffnungsfläche mittels CT-Angiografie bei Bioprothesen als Alternative zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie möglich – nur, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

4.5.2 Leckagen, Abszesse

U

Wenn klinisch erforderlich kann die MRT zur Diagnostik einer paravalvulären Leckage/eines Abszesses eingesetzt werden.

[233] [236].

I3

Die CT kann mit hoher Genauigkeit zur Diagnostik einer paravalvulären Leckage/eines Abszesses eingesetzt werden.

[234] [235].

5. Perikarderkrankungen

5.1. Asymptomatische Individuen

K

Keine Indikation zur MRT.

K

Keine Indikation zur CT.

5.2. Ausschluss/Nachweis einer Perikarderkrankung bei symptomatischen Individuen

5.2.1. Perikarderguss

I3

Das Ausmaß eines Perikardergusses, mögliche Ursachen und die funktionelle Relevanz können bestimmt werden.

[243] [244].

I3

Das Ausmaß eines Perikardergusses kann zuverlässig bestimmt werden. Die Unterscheidung von hämorrhagischen und serösen Ergüssen ist möglich.

[245].

5.2.2. Perikarditis

I1

Eine perikardiale Entzündung und ggf. eine myokardiale Mitreaktion können mit der MRT zuverlässig dargestellt werden.

[246] [247] [248] [249].

K

Keine Indikation zur CT.

5.2.3. Pericarditis constrictiva

I2

Die MRT ermöglich die direkte Beurteilung des Perikards und die umfassende Beurteilung der rechts- und linksventrikulären Funktion. Differenzialdiagnose zur restriktiven Kardiomyopathie.

[164] [165] [250] [251] [252] [253].

I2

Gute Methode zur Darstellung von Perikardverkalkung.

Mögliche Methode zum Nachweis einer Verdickung des Perikards.

[254] [255].

5.3. Perikarderkrankung – Therapieplanung

5.3.1. Ausschluss von begleitenden Koronarstenosen

K

Keine Indikation zur MRT.

U

Wenn klinisch erforderlich, kann die CT-Angiografie der Koronararterien Koronarstenosen vor nicht koronaren Herzoperationen ausschließen.

5.3.2. Operationsplanung zur Perikardektomie

K

Keine Indikation zur MRT.

I3

Indikation zur CT für die Abbildung des verkalkten Perikards, zur Erleichterung der Resektions- und Zugangsplanung.

[254] [256] [257].

5.4. Status nach Therapie einer Perikarderkrankung – asymptomatisch

I3

Nach der operativen Behandlung einer Perikarderkrankung ermöglicht die MRT die Beurteilung der Funktionsverbesserung und den Ausschluss eines Rezidivs nach Tumorresektionen.

[258] [259] [260].

K

Keine Indikation zur CT.

5.5. Status nach Therapie einer Perikarderkrankung – symptomatisch

I1

Nach der operativen Behandlung einer Perikarderkrankung ermöglicht die MRT die Beurteilung der Funktionsverbesserung und den Ausschluss eines Rezidivs nach Tumorresektionen.

[258] [259] [260] [261] [262] [263] [264].

I3

Im Einzelfall zur Beurteilung des Resektionsergebnisses.

6. Raumforderungen & Implantate (Erworbene strukturelle Veränderung am Herzen)

6.1. Asymptomatische Individuen

6.1.1. Infiltration des Herzens bei Malignomen benachbarter Strukturen

I1

Zuverlässige Beurteilung einer Infiltration von Perikard oder Myokard.

[265] [266] [267] [268] [269].

I3

Indikation zur CT als Alternative und Ergänzung zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

[270] [271] [272] [273].

6.1.2. Kardiale Implantate

6.1.2.1. Lage von Schrittmacher/ICD-Elektroden

K

Keine Indikation zur MRT.

K

Keine Indikation zur CT.

6.1.2.2. Sonstige Implantate

K

Keine Indikation zur MRT.

(s. 6.2.3.2).

K

Keine Indikation zur CT.

6.2. Symptomatische Individuen

6.2.1. Kardiale Raumforderung als Emboliequelle

6.2.1.1. Vorhofthromben

U

Die MRT erlaubt den Nachweis von Vorhofthromben, die Aussagekraft ist eingeschränkt (Vorhofohr).

[273] [274].

I3

CT (2 Phasen) bei Kontraindikationen oder unklarer Aussage der TEE.

Mehrere Studien zeigen hohe Sensitivität, aber eingeschränkte Spezifität zur Detektion von linksatrialen Thromben durch CT.

[275] [276] [277] [278] [279].

6.2.1.2. Ventrikelthromben

I1

Die MRT ist der Echokardiografie beim Nachweis ventrikulärer Thromben überlegen.

Vorteile bestehen im Nachweis apikaler oder kleiner wandständiger Thromben.

[280] [281] [282] [283] [284].

I3

Indikation zur CT als Alternative zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie – nur, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

6.2.1.3. Kardiale Tumoren

I1

Die MRT erlaubt die zuverlässige Darstellung und Differenzierung von Tumoren. Eingeschränkte Aussagekraft bei Tumoren der Herzklappen.

[270] [272] [285] [286] [287] [288].

I3

Indikation zur CT als Alternative und als Ergänzung zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

[270] [271] [272] [273].

6.2.2. Abklärung echokardiografisch nachgewiesener Raumforderungen

I1

Die MRT liefert wertvolle Zusatzinformationen bezüglich Größenausdehnung, topografischen und anatomischen Beziehungen, Gewebecharakterisierung und zur möglichen Differenzierung zwischen benignen und malignen Prozessen.

[266] [272] [273] [274] [275] [276] [277] [278] [279] [280] [281] [282] [283] [284] [285] [286] [287] [288].

I3

Indikation zur CT als Alternative und als Ergänzung zur Magnetresonanztomografie, wenn diese nicht möglich ist oder nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefert.

[270] [271] [272].

6.2.3. Verdacht auf Dislokation oder Fehlfunktion von kardialen Implantaten

6.2.3.1. Lage von Schrittmacher/ICD Elektroden

K

Keine Indikation zur MRT.

I1

CT als Ergänzung zur konventionellen Röntgendiagnostik. Zwei Studien zeigen die Überlegenheit der CT gegenüber anderen verfügbaren Bildgebungsmodalitäten für diese Fragestellung.

[289] [290].

6.2.3.2. PFO/ASD Okkluder

U

Beurteilung des Restshunts möglich.

[291] [292] [293] [294] [295].

U

CT als Ergänzung zur konventionellen Röntgendiagnostik.

6.2.3.3. Klappenprothesen

K

Keine Indikation zur MRT.

U

CT als Ergänzung zur konventionellen Röntgendiagnostik.

6.3. Bekannte erworbene strukturelle Veränderungen am Herzen – Therapieplanung

6.3.1. OP-Planung

I1

Die kardiale MRT stellt bei benignen und malignen kardialen Tumoren hinsichtlich der Frage Operabilität/präoperative Planung eine Methode der Wahl dar.

[270].

I3

Indikation zur CT als Alternative und Ergänzung zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

[270].

6.4. Zustand nach Therapie einer strukturellen Veränderung am Herzen – asymptomatisch

I2

Eine Indikation für die kardiale MRT ergibt sich bei eingeschränkter Aussagekraft der Echokardiografie, diskrepanten bzw. unklaren Befunden.

Keine systematischen Studien.

K

Keine Indikation zur CT.

6.5. Zustand nach Therapie einer strukturellen Veränderung am Herzen – symptomatisch

I2

Eine Indikation für die kardiale MRT ergibt sich bei eingeschränkter Aussagekraft der Echokardiografie, diskrepanten bzw. unklaren Befunden.

Keine systematischen Studien.

U

Indikation zur CT als Alternative und Ergänzung zur Echokardiografie und Magnetresonanztomografie, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

7. Angeborene Herzerkrankungen

7.1. Asymptomatische Individuen

7.1.1. Unklare RA/RV-Vergrößerung/Hypertrophie

  • z. B. Vorhofseptumdefekt

  • Myokardiale Genese

  • Klappenvitien (s. Kapitel 4.2.3. und 4.2.4.)

I2

Echokardiografie ist Methode der ersten Wahl; bei nicht oder nicht vollständig beurteilbaren Veränderungen ergänzende MRT sinnvoll.

[170] [296] [297].

I3

Alternative und/oder Ergänzung zur, Echokardiografie, Angiografie und MRT, wenn diese nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern oder bei MRT-Kontraindikationen vorliegen.

Zahlreiche in der Regel retrospektive Studien, die die Wertigkeit der CT zur Visualisierung insbesondere bei Neugeborenen und Kleinkindern zeigen.

[298] [299] [300] [301] [302] [303].

7.1.2. Unklare LA/LV-Vergrößerung/Hypertrophie (mit/ohne art. Hypertonus)

  • z. B. durch Volumenlast (Shunts durch Koronarfisteln, Angiome)

  • myokardiale durch ventrikuläre Drucklast

  • Klappenvitien (s. Kapitel 4.2.1. und 4.2.2.)

I2

Zahlreiche Studien, die den Vorteil der MRT-Volumetrie und Funktionsanalyse des LA und LV gegenüber der Echokardiografie hervorheben, insbesondere bei pathologischer Ventrikelgeometrie.

[296] [304] [305].

I3

(siehe 7.1.1.).

7.2. Symptomatische Individuen/Therapieplanung

7.2.1. Anomalien des Situs/der Zirkulation

I1

Überlegenheit der MRT gegenüber der Echokardiografie und Herzkatheteruntersuchung in zahlreichen, teils prospektiven Studien, insbesondere bei der Darstellung der pulmonalvenösen und systemvenösen Verbindungen und ihren Beziehungen zu mediastinalen Strukturen.

[306] [307] [308].

I 3

(siehe 7.1.1.).

CT mit aktueller Technik (niedrige Dosis, sehr kurze Scanzeit) kann als Ersatz für Katheterangiografie und als Alternative zur MRT wegen deutlich kürzerer Untersuchungszeit gewertet werden.

I2

Zur Notfalldiagnostik.

[309] [310] [311] [312] [313] [314] [315] [316].

7.2.2. Anomalien der Vorhöfe und der Venen

7.2.2.1. Vorhofseptumdefekte

I2

Mehrere, teilweise prospektive Studien, zeigen gegenüber der Echokardiografie bei atypischen Defekten eine bessere Korrelation zur tatsächlichen Defektgröße. Zuverlässige nicht invasive Bestimmung der Shuntgröße.

[317] [318] [319] [320] [321] [322].

U

Keine Studien bei Kindern, bisher lediglich Case Reports und Erfahrungsberichte. Mehrere, gute Korrelationen zur tatsächlichen Defektgröße gegenüber der Echokardiografie, insbesondere bei atypischen Defekten. Keine Shuntbestimmung möglich.

[323].

7.2.2.2. Lungenvenenfehlmündungen

I1

Zuverlässige native oder kontrastmittelgestützte Visualisierung, und Quantifizierung des Links-Rechts-Shunts mittels der Volumetrie und Flussmessung.

[324] [325] [326].

I2

Zuverlässige und schnelle Darstellung der Lungenvenen insbesondere bei Neugeborenen, Säuglingen und kritisch kranken Kindern mit vertretbarer Strahlenexposition als Alternative zur MRT und Herzkatheter möglich.

[298] [300] [301].

7.2.2.3. Systemvenenfehlmündungen

I2

Die Darstellung der Systemvenen ist zuverlässig mittels MRT möglich, wenn sie nicht mit der Echokardiografie gelingt.

[327] [328] [329] [330].

I2

(siehe 7.1.1.).

7.2.3. Anomalien der AV-Klappen

7.2.3.1. Morbus Ebstein

I2

Nur wenige Studien. Die Objektivierung der rechts- und linksventrikulären Größe und Funktion werden als wertvoll eingeschätzt.

[331] [332] [333].

U

(siehe 7.1.1.).

7.2.3.2. Atrioventrikuläre Septumdefekte

I3

Nur wenige Studien bei atrioventrikulären Septumdefekten im Säuglingsalter, da meist echokardiografisch beurteilbar. Sowohl die Volumetrie der Ventrikel als auch die Bestimmung der Shuntgröße und Shuntrichtung sind zuverlässig möglich.

[334] [335] [336].

U

(siehe 7.2.2.1.).

7.2.4. Anomalien der Ventrikel/Ventrikelsepten

7.2.4.1. Ventrikelaneurysma/-divertikel

I2

Die Darstellung kongenitaler Divertikel und Aneurysmen wird in zahlreichen Reviews vor allem aufgrund der Vitalitätsdiagnostik als wertvoll eingeschätzt. Thromben können zuverlässiger als mit der Echokardiografie nachgewiesen werden.

[337] [338] [339].

U

(siehe 7.1.1.).

7.2.4.2. VSD mit komplexen Vitium

I2

Zahlreiche Studien und Reviews belegen den Nutzen bei der Therapieplanung komplexer Vitien, mit gegenüber der Echokardiografie wichtigen Zusatz-Informationen.

[340] [341] [342] [343] [344] [345] [346] [347] [348] [349].

U

(siehe 7.2.2.1.).

7.2.5. Anomalien der Semilunarklappen

7.2.5.1. Pulmonalstenose/-insuffizienz

I1

Zahlreiche Studien zeigen den Nutzen der kardialen MRT beim Timing von Pulmonalklappenersatzprozeduren in Hinblick auf ein ventrikuläres Remodelling.

[231] [350] [351] [352] [353] [354] [355].

I3

Planimetrie der Klappenöffnungsfläche mittels CT-Angiografie als Alternative zur Echokardiografie und MRT möglich – nur, wenn beide Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern.

[218] [219] [220] [221].

7.2.5.2. Aortenstenose/-insuffizienz

I3

Die Aortenklappe ist in der Regel echokardiografisch gut beurteilbar. Bei unklaren Befunden kann eine ergänzende MRT hilfreich sein.

I3

(siehe 7.2.5.1.).

7.2.5.3. Sinus/valsalva/Aneurysma

I2

Insbesondere wenn zusätzliche Malformationen vorliegen, ist die MRT durch die dreidimensionale Darstellung wertvoll.

[356] [357] [358] [359].

I3

Zahlreiche Case Reports und einzelne Reviews. Alternative zur MRT.

[360].

7.2.6. Anomalien der großen Gefäße

7.2.6.1. Malposition; Ring-Sling

7.2.6.2. Isthmusstenose; Bogenhypoplasien; Divertikel

7.2.6.3. Ductus mit Verdacht auf PHT

7.2.6.4. Pulmonalarterienstenose/Aplasie

7.2.6.5. Truncus arteriosus

7.2.6.6. MAPCAS; veno-venöse Kollateralen

I2

Eine Vielzahl von Studien und Reviews zeigt den Stellenwert der kardialen MRT zur Darstellung der extrakardialen Gefäße in der Therapieplanung.

[300] [361] [362] [363] [364] [365] [366] [367] [368] [369] [370] [371].

I2

Indikation zur CT als Alternative und/oder Ergänzung zur invasiven Angiografie, Echokardiografie und MRT, wenn diese Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern. Eine Vielzahl von Studien und Reviews zeigt den Stellenwert der kardialen CT zur Darstellung der extrakardialen Gefäße und des Tracheobronchialbaums in der Therapieplanung.

[298] [299] [300] [301] [302] [310] [372] [373].

7.2.6.7. Koronararterien

  • Ursprungsanomalien (siehe Kap. 1.6.)

  • Fisteln, Angiome

  • Kawasaki, andere Vaskulitiden

Evaluierung für Ross-, Switch-Operation

I2

Die MR-Koronarangiografie kann die proximalen Koronargefäßverläufe und die anatomischen Lagebeziehungen zu den großen thorakalen Gefäßen/kardialen Strukturen zuverlässig beurteilen. Ggfs. in Kombination mit Dobutamin-Stress-MR-Wandbewegungsanalyse zum Nachweis eines ischämierelevanten anomalen Koronarverlaufs. Größere koronararterielle Fisteln (arteriovenös, ventrikulär) können dargestellt werden.

[132] [374].

I2

Die CT-Angiografie ist eine der Methoden der Wahl. Zahlreiche Studien zur Wertigkeit der CT/Angiografie für die Charakterisierung von Koronaranomalien.

[136] [137] [138] [139] [140] [375] [376].

7.2.6.8. Vaskulär bedingte Atemwegsstenosen bzw. unklare Stridor-/Schluckbeschwerden bei vaskulärem Ring, Sling oder Divertikel

I2

Zahlreiche retrospektive Studien und Case Reports belegen die Wertigkeit zur Visualisierung vaskulärer Varianten und Pathologien bei Stridor und Schluckbeschwerden.

[377].

I2

Zahlreiche retrospektive Studien belegen die Wertigkeit der CT zur Visualisierung vaskulärer Varianten und Pathologien bei Stridor und Schluckbeschwerden.

[298] [300] [301].

7.3. Zustand nach Therapie einer angeborenen Herzerkrankung (symptomatisch/asymptomatisch)

7.3.1. Single-ventricle Palliationen

  • Nativer Zustand: Protected PA oder PHT

  • Glenn/Hemi-Fontan

  • Fontan-Palliation

I1

Die MR-Volumetrie ist beim univentrikulären Herzen anderen Methoden überlegen. Zusätzlich kann die pulmonale Durchblutung zuverlässig beurteilt werden.

[378] [379] [380].

U

Die CT hilft bei der Beurteilung ventrikulärer Volumina und der Funktion und erlaubt die Darstellung der Ventrikelgeometrie. Bisher keine Studien bei Kindern, lediglich Case Reports und Erfahrungsberichte.

[314].

7.3.2. Operationen und Interventionen mit biventrikulärer Korrektur

7.3.2.1. „Einfache“ Septal-Defekte und Lungenvenen-Fehlmündungen (ASD; VSD; AVSD; PAPVR; PDA; AO-PA Kollateralen)

I2

Die MRT erlaubt neben der morphologischen Beurteilung und der Volumetrie die Bestimmung von Qp:Qs mit hoher Genauigkeit und kann eine invasive Untersuchung ersetzen.

[317] [381] [382].

I3

(siehe 7.1.1.).

7.3.2.2. Rekonstruktion der RV-Pulmonalis-Kontinuität ± VSD-Patchverschluss (Fallot, PA-VSD, DORV & subaortalem VSD, TAC I-III, intracavitäre RV-Stenose)

I1

Die MRT erlaubt die Quantifizierung einer PK-Insuffizienz mit hoher Genauigkeit und ist Methode der Wahl zur Verlaufsbeurteilung. RVOT und Pulmonalarterien lassen sich zuverlässig beurteilen.

[230] [329] [383] [384] [385].

I3

Indikation zur CT als Alternative zur Echokardiografie und MRT, wenn diese Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern oder wenn MRT-Kontraindikationen vorliegen. Der RVOT lässt sich mit hoher Sicherheit beurteilen.

7.3.2.3. Arterieller Switch ± VSD-Verschluss (d-TGA ± VSD; DORV mit subpulmonalem VSD; CC-TGA und VSD ohne LVOTO)

I1

Die MRT ermöglicht eine zuverlässige Darstellung der Pulmonalarterien und der proximalen Koronararterien. Der postoperative Einsatz nach Koronar-Reimplantation ist durch einzelne Studien belegt.

Die ergänzende Adenosin-Stress-MRT stellt eine alternative Methode der Ischämie-Diagnostik dar.

[374] [386] [387] [388] [389].

I2

Insbesondere die postoperative Koronardarstellung gelingt mittels kardialer CT und ist gut belegt.

[375].

7.3.2.4. „Atrial redirection”: Baffle nach Senning/Mustard

  • d-TGA ±VSD, Double-Switch bei CC-TGA

I1

Die kardiale MRT ermöglicht die Darstellung der postoperativen Situation mit hoher Genauigkeit; die Sensitivität für kleine Lecks ist eingeschränkt.

[343] [389] [390] [391].

I3

Indikation zur CT als Alternative zur Echokardiografie und MRT, wenn diese Verfahren nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern oder wenn MRT-Kontraindikationen vorliegen.

7.3.2.5. Re-Konnektion des LV mit der transponierten Aorta: Rastelli-Operation (DORV; TGA/VSD/PS)

I1

Die Darstellung der postoperativen anatomischen Situation ist mittels MRT mit hoher Genauigkeit möglich.

[343].

I3

(siehe 7.3.2.4.).

7.3.2.6. Erkrankungen der thorakalen Aorta (Stenosen; Anomalien)

I2

Die MRT ermöglicht eine zuverlässige Darstellung der Aorta und kann viele postoperative Fragestellungen beantworten.

[392] [393] [394] [395].

I2

Alternative und/oder Ergänzung zur Angiografie, Echokardiografie und MRT, wenn diese nicht die gewünschte diagnostische Aussage liefern oder wenn MRT-Kontraindikationen vorliegen.

Methode der Wahl nach Stentimplantation.

Redaktionskomitee

Stephan Achenbach2, Jörg Barkhausen1, Roman Fischbach1, Matthias Gutberlet1, Samir Sarikouch3, Holger Thiele2

Arbeitsgruppe CT

Stephan Achenbach2, Roman Fischbach1, Martin Hoffmann1

Arbeitsgruppe MRT

Jörg Barkhausen1, Meinrad Beer1, Thorsten Dill2, Matthias Gutberlet1, Armin Huber2, Peter Hunold1, Christoph Klein2, Gabriele Krombach1, Karl-Friedrich Kreitner1, Joachim Lotz1, David Maintz1, Heiko Marholdt2, Nico Merkle2, Daniel Messroghli2, Stephan Miller1, Ingo Paetsch2, Peter Radke2, Henning Steen2, Holger Thiele2

Arbeitsgruppe angeborene Herzfehler

Philipp Beerbaum3, Joachim Eichhorn3, Sohrab Fratz3, Matthias Gutberlet1, Titus Kühne3, Joachim Lotz1, Samir Sarikouch3


Erratum vom 09.05.2012 zum Beitrag „S. Achenbach, J. Barkhausen, M. Beer et al. Konsensusempfehlungen der DRG/DGK/DGPK zum Einsatz der Herzbildgebung mit Computertomografie und Magnetresonanztomografie. Fortschr Röntgenstr 2012: DOI 10.1055/s-0031-1299400“

Der Name des 18. Autors muss richtig H. Mahrholdt lauten.




Prof. Dr. R. Fischbach
Chefarzt, Radiologie, Neuroradiologie, und Nuklearmedizin, Asklepios Klinik Altona
Paul-Ehrlich-Str.
22763 Hamburg
Phone: ++ 49/40/18 18 81-18 11   
Fax: ++ 49/40/18 18 81-49 17