Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2012; 6(3): 195-208
DOI: 10.1055/s-0031-1298591
Notfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Polytraumaversorgung im Schockraum und OP

R. Riediger
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität
,
S. A. Topp
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität
,
S. Flohé
2   Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität
,
W. T. Knoefel
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität
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Publication Date:
22 June 2012 (online)

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Für den Begriff „Polytrauma“ existieren unterschiedliche nicht immer einheitliche Definitionen und Übersetzungen im internationalen Sprachgebrauch. Häufig wird ein Polytrauma definiert als gleichzeitig entstandene Verletzungen mehrerer Körperregionen oder Organsysteme, wobei wenigstens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer lebensbedrohlich ist. Im internationalen Sprachgebrauch werden diese Patienten als schwerverletzt (engl. severely injured) bezeichnet. Die Verletzungsschwere wird mit dem Injury Severity Score (ISS) angegeben. Ein Patient mit einem ISS >/= 16 wird allgemein als schwerverletzt oder polytraumatisiert bezeichnet.

Die klinische Versorgung von polytraumatisierten Patienten sollte festen Standards folgen, um für den Patienten das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Im Folgenden stellen wir die standardisierte Schockraumversorgung in Traumazentren nach dem Advanced-Trauma-Life-Support-Ausbildungskonzept (ATLS®) und für die weitere chirurgische Versorgung von Hochrisikopatienten das Konzept der Damage Control Surgery (DCS) vor. Im Vordergrund steht hierbei die initiale Stabilisierung mit Blutungskontrolle.