DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2012; 10(3): 1
DOI: 10.1055/s-0031-1298559
DO | editorial
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart · New York

Editorial

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Juli 2012 (online)

 

Liebe Leserinnen und Leser,

eigentlich hatte ich keine Lust, meine neue Rolle als Herausgeberin mit einem Heft über Gynäkologie zu beginnen, was nie ein Lieblingsthema in meiner osteopathischen Praxis war. Und schnell gehen sollte es auch noch. Dann aber fing ich an, Feuer zu fangen für das Thema; und wie immer, wenn man sich mit Freude mit etwas beschäftigt, Neues hinzuzulernen.

Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll, die an der Universität Erlangen-Nürnberg arbeitete und derzeit Präsidentin der Akademie der Wissenschaften und Literatur zu Mainz ist, gibt uns in diesem Heft einen anatomischen Überblick über die Topografie des weiblichen Beckens.

Ich freue mich, dass wir in diesem Heft gleich 2 Beiträge über und von Myriam Vleminckx haben: Das Interview und eine Patienteninfo mit Anregungen für Beckenbodenübungen, die unsere Patientinnen zu Hause durchführen können. Sie unterrichtet seit vielen Jahren die osteopathische Arbeit im gynäkologischen Bereich an der SKOM. Passend dazu hat Noori Mitha einen Beitrag zum Thema „Stressinkontinenz nach der Geburt“ geschrieben, was ihr, wie überhaupt die gesamte osteopathische Behandlung der Mutter vor und nach einer Geburt, sehr am Herzen liegt. Wir bekommen wertvolle Tipps für den Umgang mit diesem Problem.

Thorsten Fischer nimmt sich des Themas „Kreuzschmerzen während der Schwangerschaft“ in seinem Casereport an. Jeder von uns arbeitet immer ein wenig anders. Und doch ist es spannend, den Kollegen sozusagen beim Arbeiten über die Schulter zu sehen und sich Ideen zu holen.

In einem weiteren Beitrag geht es um das Thema „Sacral Sag und seine möglichen klinischen Folgen“. Diese Dysfunktion des Os sacrum, die häufig, aber nicht ausschließlich, nach einer protrahierten und komplizierten Geburt auftritt, kann die Körperphysiologie empfindlich stören. Die beste Behandlung ist jedoch die Prävention. Deshalb habe ich die Hebamme Cornelia Enning gebeten, uns einen Einblick in das Thema „Geburt im Wasser“ zu geben. Seit vielen Jahren bildet sie in ganz Deutschland Hebammen aus, damit sie Kind und Mutter auf diesem so schonenden Geburtsweg kompetent begleiten können.

Ein weiterer Fachbeitrag von Barbara Dietrich beschäftigt sich mit dem Thema „Sexuelle Gewalt und die Folgen“. Da die erlebte Traumatisierung den Patienten nicht immer bewusst ist oder auch in der Anamnese aus verschiedenen Gründen nicht erwähnt wird, sollte man ihre Ratschläge eigentlich immer im Umgang mit allen Patienten beachten – denn unsere traumatisierten Patientinnen tragen nun mal kein großes „T“ für traumatisiert auf der Stirn.

Angela Schubert bespricht eine interessante Studie der TU München. Es geht um das nachweislich erhöhte Risiko für mit Kaiserschnitt geborene Kinder, die daraus folgend später häufig an Diabetes erkranken. Noch ein Grund mehr, uns mit dem Thema zu beschäftigen, wie wir als Osteopathen Frauen darin unterstützen können, ihr Kind auf möglichst natürliche Art und Weise auf die Welt zu bringen.

Last but not least gibt uns Markus Reiter Ideen, wie man einen packenden Fachartikel schreiben kann. Also: Lassen Sie sich inspirieren! Mein Wunsch ist, dass möglichst viele von Ihnen Beiträge für die DO schreiben, um die Vielfalt unserer osteopathischen Welt zu reflektieren.

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Lesen!

Eva Möckel


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