Z Orthop Unfall 2012; 150(1): 19
DOI: 10.1055/s-0031-1298255
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

EditorialU. Stöckle, D. C. Wirtz
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Univ.-Prof. Dr. Ulrich Stöckle, Ärztlicher Direktor

BGU Klinik Tübingen

Schnarrenbergstraße 96

72076 Tübingen

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Univ.-Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz, Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Universitätsklinikum Bonn

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53105 Bonn

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Publication Date:
16 February 2012 (online)

Table of Contents #

Liebe Leserinnen und Leser,

Ein Kongresshighlight im Jahr 2012 ist der EFORT-Kongress vom 23.–25. Mai in Berlin. Mit fast 4000 Abstractanmeldungen ist hier ein neuer Rekord in der Geschichte der EFORT-Kongresse erzielt worden. Obwohl der Kongress wissenschaftlich alle Aspekte unseres orthopädisch-unfallchirurgischen Faches insbesondere unter der Sichtweise europäischer Erfahrungen und Standards abdeckt, stehen zwei thematische Schwerpunkte im Mittelpunkt des Kongresses:

Die Initiative der europäischen Union „Active and Healthy Aging“, als auch die UN-Dekade für „Action for Road Safety“.

Diese beiden Kongressschwerpunkte als Ausdruck aktuell internationaler Initiativen in unserem Fachgebiet sollen daher in dieser und der nächsten Ausgabe unserer Zeitschrift kurz dargestellt werden:

Die europäische Initiative „Aktives und gesundes Altern“ basiert vornehmlich auf dem in allen europäischen Ländern stattfindenden demografischen Wandel. Aufgrund der vorliegenden Daten ist damit zu rechnen, dass in den nächsten 50 Jahren die über 65-Jährigen sich in der Anzahl verdoppeln, die Anzahl der über 80-Jährigen sich sogar verdreifacht. Dabei bedeutet diese zunehmende Lebenserwartung nicht gleichzeitig auch längeres und gesünderes Leben. Nach Statistiken der WHO sind ca. ⅕ der Gesamtlebenszeit mit physischen und psychischen Krankheiten behaftet. Diese Beeinträchtigung ist vornehmlich durch chronische Erkrankungen verursacht. Ca. 40 % der europäischen Bevölkerung mit einem Lebensalter über 15 Jahren leidet an einer chronischen Erkrankung. Bei älteren Menschen über 60 Jahre leiden fast 70 % an zumindest zwei chronischen Erkrankungen. Dies bedeutet natürlich auch, dass gerade diese chronischen Erkrankungen den vornehmlichen Anteil an Gesundheitskosten in unseren europäischen Ländern verursachen.

Nach Angaben der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development) werden derzeit mehr als 70 % aller Gesundheitsmaßnahmen aufgrund chronischer Erkrankungen ausgegeben. Demgegenüber werden jedoch nur 3 % in Präventions- und Gesundheitsprogramme auf diesem Sektor investiert [1], [2].

Mit der Initiative „Active and Healty Aging“ möchte die EU dieses Problem adressieren mit dem Hauptziel, zwei zusätzliche gesunde Lebensjahre für den in Europa lebenden Menschen zu erreichen. Im transnationalen europäischen Verbund sollen hier die verschiedenen Gesundheits- und Sozialsysteme soweit wie möglich angenähert und optimiert werden. Finanziell werden daher seitens der EU Förderprogramme aufgelegt, die sich insbesondere mit neuen und innovativen Methoden im Bereich der Vorbeugung, des Screenings und der Erfassung von Frühdiagnosen insbesondere bei chronischen Erkrankungen befassen. Gleichsam soll die Pflege des Menschen und insbesondere die Pflege alter Menschen in den Vordergrund des sozialen Bewusstseins und der Wertigkeit in der Gesellschaft gerückt werden. Dabei bleibt jedoch kritisch zu hinterfragen, inwieweit die derzeitige, auch in Deutschland stattfindende Diskussion der Akademisierung der Pflege sinnvoll ist.

Neben diesen Bereichen der Gesundheitsversorgung widmet sich die EU-Initiative „Active and Healthy Aging“ aber auch mit entsprechend finanzieller Förderung der Optimierung europäischer Bildungssysteme, der infrastrukturellen Verbesserung nationaler und internationaler Arbeitsmarktsituationen sowie dem Ziel einer besseren Arbeitsqualität und „Work-Life-Balance“.

Da Beeinträchtigungen am Stütz- und Bewegungsapparat, ob durch eine Verletzung verursacht oder anlagebedingt bzw. degenerativ erworben, ganz wesentlich die Lebensqualität insbesondere beim älteren Menschen beeinflussen, macht es Sinn, sich gerade aufgrund dieser europäisch transnationalen Initiative auch auf dem EFORT-Kongress diesen Fragestellungen zu widmen. Themen wie Sturzprophylaxe und optimierte multimodale Osteoporosetherapie stehen daher neben vielen anderen Themen auf der „Agenda“. Gerade auch im Bereich der wissenschaftlichen Aktivitäten sollte der Kongress uns auch einen Anstoß geben, wie wir uns übergreifend in die initiierten Förderprogramme der europäischen Union einbringen können. Damit könnte umso mehr die Wertigkeit unseres Faches in den nationalen und internationalen Gesellschaftssystemen hervorgehoben werden.

Nutzen Sie die Chance zum Erkenntnisgewinn und zur aktiven Beteiligung an diesem Prozess beim EFORT-Kongress 2012 in Berlin.

Ihre
Ulrich Stöckle und Dieter C. Wirtz

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U. Stöckle

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D. C. Wirtz

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