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DOI: 10.1055/s-0031-1297208
Löwenstark in Dermatologie und Critical Care – Die "neue" LEO Pharma
Publication History
Publication Date:
30 November 2011 (online)
Mit einem Schmerzmittel hat es begonnen: Vier Jahre nach der Gründung der "Levens Kemiske Fabrik" 1908 in Dänemark durch die Apotheker Anton Antons und August Kongsted brachte die LEO Pharma mit Albyl® das über lange Jahre in Dänemark meistverwendete Schmerzmittel auf den Markt. Im Jahr 1923 wurde von der LEO Pharma mit der Insulinproduk-tion in Dänemark begonnen. Weitere Meilensteine war ab 1945 die Produktion von Penicillin, 1962 die Entwicklung von -Fucidine® und 1991 der Einstieg in die Behandlung der Psoriasis mit dem Vitamin-D-Analogon Daivonex®. Seit 1992 ist die LEO Pharma mit einer Tochterfirma auch in Deutschland aktiv. Und die Entwicklung verläuft nach den Worten von Dr. Franz Peter Kesseler, nun seit etwas länger als einem Jahr Geschäftsführer der deutschen GmbH, weiter rasant – so wurde die Mitarbeiterzahl allein in den ersten Monaten des Jahres 2011 von 120 auf 180 erhöht.
Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum, wobei mit den Indikationen Psoriasis, Ekzeme, Haut-Infektionen und vor allem aktinische Keratose ein Schwerpunkt auf der Dermatologie liegt. Von der australischen Firma Peplin Inc. übernahm die LEO Pharma Ende 2009 das Produkt PEP005, einen aus dem Saft von Euphorbia peplus (Garten-Wolfsmilch) entwickelten Wirkstoff (Ingenolmebutat), der in Gelform gute Ergebnisse gegen die als Krebsvorstufe geltende aktinische Keratose zeigt. Die Markteinführung in der Europäischen Union erhofft man sich schon für 2012. Erfolgreich ist die Firma auch mit dem vor 2010 eingeführten Daivobet® Gel. Das Lipogel zur Behandlung von Patienten mit Psoriasis ist eine galenische Weiterentwicklung des seit 2001 erhältlichen Daivobet® mit der Wirkstoffkombination von Calcipotriol und Betamethason.
Forciert werden soll auch die Entwicklung im Bereich "Critical Care", wo man in den Indikationsfeldern Thrombose, Nephrologie und Suportivmaßnahmen bei onkologischen Erkrankungen gute Möglichkeiten sieht. So leiden 15–30 % aller onkologischen Patienten unter thromboembolischen Komplikationen, nur 5–8 % der Patienten mit einer akuten Thrombose werden aber behandelt. Diese Lücke will LEO Pharma mit dem Heparinpräparat Innohep® schließen. Ziel der Anstrengungen ist die Zulassung des Innohep® in der Langzeittherapie der VTE bei Tumorpatienten und als Adiuvans in der antimetastatischen Therapie. Hier läuft eine große Studie (CATCH = Comparisons of Acute Treatments in Cancer Haemostasis), die im Vergleich Warfarin die Fragen klären soll, ob die Rezidivrate bei onkologischen Patienten mit tiefer Venenthrombose (VTE) durch eine unveränderte volle therapeutische Dosis mit Niedermolekularem Heparin (NMH) über 6 Monate weiter reduziert werden kann. In der CATCH-Studie sollen darüber hinaus auch verschiedene Biomarker auf Ihren prädiktiven Wert hinsichtlich des Auftretens eines Rezidivs überprüft werden, auch wird die Frage thematisiert, ob zufällige entdeckte, nicht symptomatische Thrombosen ein Indikator für den Verlauf der Krebserkrankung des jeweiligen Patienten oder für dessen Rezidivrisiko sein können.
Für Deutschland erwartet die LEO Pharma eine Verdoppelung des Umsatzes bis Ende 2012, aber auch international stehen die Zeichen auf Wachstum, betont Dr. Kesseler. Die Gewinne des Unternehmens fließen seit 1983 in die private LEO-Stiftung und können von dieser vollständig in die Entwicklung der Geschäfte und vor allem in die Bereiche Forschung und Entwicklung reinvestiert werden.
Günther Buck
Quelle: Kamingespräch der LEO Pharma GmbH am 25. Mai 2011 in Neu-Isenburg
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