Das Gefühl dazuzugehören unterstützt Senioren dabei, sich aktiv an ihrer sozialen
Umwelt zu beteiligen. Zu diesem Ergebnis gelangten Lynne Andonian und Anne Mac Rae,
beide Professorinnen für Ergotherapie an der San Jose State University in Kalifornien,
USA.
Die beiden Forscherinnen führten mit sieben älteren Menschen über 55 Jahren eine qualitative
Studie durch. Zunächst erhielten die Teilnehmer die Aufgabe, ihr soziales Leben in
der Gemeinde anhand von Fotos zu dokumentieren. Im Anschluss daran wählte jeder Teilnehmer
drei Fotos aus und stellte sie den Forscherinnen in einem Interview vor. Daraufhin
nahmen alle Teilnehmer an einer Fokusgruppe teil, um sich gemeinsam über die Fotos
auszutauschen und damit verbundene Kategorien zu diskutieren. Die Forscherinnen verdichteten
anschließend das gesammelte Material mithilfe einer Inhaltsanalyse.
Auf diese Weise identifizierten sie drei große Themen, welche die soziale Partizipation
älterer Menschen beeinflussen. So regt das Bedürfnis nach Zugehörigkeit die Senioren
dazu an, mit anderen zu interagieren oder soziale Verpflichtungen innerhalb der eigenen
Gemeinde zu übernehmen. Indem ältere Menschen Veränderungen und Unterschiede akzeptieren,
können sie sich auch erfolgreich an altersbedingte Verluste anpassen. Außerdem begünstigt
ein aktiver und gesundheits-bewusster Lebensstil die Bereitschaft, am sozialen Leben
teilzuhaben. Aus Forschersicht können Ergotherapeuten diese drei zentralen Themen
als Orientierung nutzen, um ältere Menschen in ihrer sozialen Partizipation zu unterstützen.
fk
BJOT 2011; 74: 2–11