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DOI: 10.1055/s-0031-1280712
Olmesartan und Amlodipin – Neue Daten zu antiatherosklerotischen und kardioprotektiven Effekten
Publication History
Publication Date:
31 May 2011 (online)
Eine Atherosklerose bildet sich charakteristischerweise an Stellen des Gefäßsystems, die durch Strömungsturbulenzen gekennzeichnet sind, und deren Endothel uneinheitlichen Scherkräften ausgesetzt ist, insbesondere an Gefäßabzweigungen und Bifurkationen. "Das Endothel in Regionen mit laminarer Strömung ist dagegen nahezu resistent gegen die Entwicklung einer Atherosklerose. Deshalb kommt es darauf an, speziell an den gefährdeten Stellen die Interaktion zwischen Leukozyten und Endothel zu verhindern", so Prof. Christoph D. Garlichs, Erlangen.
Synergistischer Effekt der Kombination
Der Angiotensin-II-Blocker Olmesartan und der Kalziumantagonist Amlodipin haben bereits mehrfach antiatherosklerotische Effekte unter Beweis gestellt. Deshalb untersuchten Garlichs und Mitarbeiter die Effekte dieser beiden Substanzen alleine oder in Kombination in einem In-vitro-Endothelmodell mit uneinheitlichem Scherstress und TNF-α als proinflammatorischem Stimulus [1]. Bei Vorbehandlung mit den Testsubstanzen zeigte sich, dass beide Monotherapien die Aktivierung des Endothels, die Chemotaxis und die Adhäsion von Monozyten (VCAM-1, E-Selektin, e-NOS, MCP-1) signifikant verminderten. Außer bei der Monozyten-Chemotaxis war auch ein synergistischer Effekt der Kombination festzustellen. Durch solche Mechanismen könnten Olmesartan und Amlodipin gefährdeten Gefäßregionen einen Schutz vor der Entstehung von Atherosklerose vermitteln, schloss Garlichs.
Schutz für gefährdete Gefäßregionen
In einem Tiermodell der chronischen Niereninsuffizienz (subtotale, d. h. 5/6 Nephrektomie) konnten Prof. Markus Brand und Mitarbeiter, Münster, bestätigen, dass Olmesartan in die als kardiorenales Syndrom bezeichnete ungünstige Interaktion zwischen Niere und Herz eingreift. Diese besteht – vereinfacht dargestellt – darin, dass die Abnahme der Nierenleistung zu kardialem Remodelling und linksventrikulärer Hypertrophie führt, und die kardiale Erkrankung ihrerseits eine Abnahme der Nierenleistung und Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) bewirkt.
Als Kontrolle dienten in der Studie scheinoperierte Tiere. Alle Tiere erhielten ab dem Tag der Operation für 14 Tage Olmesartan oder als Kontrolle für blutdruckunabhängige Effekte Hydralazin oder Vehikel (Kochsalzlösung).
Die histologischen und molekularbiologischen Ergebnisse weisen darauf hin, dass Olmesartan blutdruckunabhängig und signifikant die Herz-Hypertrophie und die kardiale Fibrose verminderte, die Kapillardichte in der kardialen Mikrostrombahn steigerte und die diastolische Funktion besserte.
Dr. Angelika Bischoff, Planegg
Quelle: Symposium "Vom Molekül zur Therapie – Forschung auf dem Weg in die Praxis", im Rahmen der 77. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), Mannheim, 27. April 2011. Veranstalter: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München