Tritt bei Patienten eine Frozen Shoulder auf, leiden diese meist unter Schmerzen und
einer gravierenden Einschränkung der Beweglichkeit. Sie benötigen viel Geduld, bis
die Schulterfunktion wiederhergestellt ist.
Das Forscherteam um Marein Favejee vom Erasmus University Medical Center in Rotterdam,
Niederlande, wollte herausfinden, von welcher Therapie die Patienten am meisten profitieren.
Für ihre systematische Literaturstudie durchsuchten die Wissenschaftler die wichtigsten
Datenbanken und schlossen 18 randomisierte kontrollierte Studien und fünf Literaturstudien
ein. Sie beurteilten die Wirksamkeit unterschiedlicher Anwendungen wie Steroidinjektionen,
Physiotherapie, Akupunktur und Lasertherapie in Bezug auf Schmerzen und Beweglichkeit.
Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass in der beginnenden Einsteifungsphase, wenn
der Schmerz dominanter als die Einschränkung der Beweglichkeit ist, die Wirksamkeit
von Steroidinjektionen sehr hoch einzuschätzen ist. Auch Lasertherapie bringt kurzzeitig
eine deutliche Verbesserung. Eine mittelmäßige Wirksamkeit sprachen die Forscher den
oral verabreichten Steroiden und der Blockade des Nervus suprascapularis zu.
Besteht eine Frozen Shoulder schon über einen längeren Zeitraum, steht meist die eingeschränkte
Beweglichkeit im Vordergrund. In dieser Phase scheint Physiotherapie mittelmäßig zu
wirken: Aktive Übungen in Kombination mit Mobilisation sind hierbei besser als Übungen
alleine. Ebenso ist die Kombination von Friktionen nach Cyriax mit Übungen effektiver
als Wärme und Elektrotherapie. Mobilisationen mit Bewegungen sowie Bewegungsübungen
im endgradigen Bereich verbessern die Gelenkbeweglichkeit stärker als die Mobilisationen
im mittleren Bewegungsausmaß.
Die Autoren kritisierten die fehlenden Langzeitergebnisse. Denn obwohl das Problem
einer Frozen Shoulder teilweise bis zu vier Jahre bestehen kann, wurden die meisten
Studien nur über einen kurzen Zeitraum von maximal sieben Wochen durchgeführt.
asba
Br J Sports Med 2011; 45: 49–56