Maßgeblich für eine erfolgreiche Behandlung der pulmonal (arteriellen) Hypertonie
(P(A)H) ist "die korrekte diagnostische Abklärung der Patienten und eine indikationsgerechte
Verordnung, die den individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht wird". So lautete
eine Bilanz der Kölner Konsensus-Konferenz im Juni 2010 [1], die von den beiden Tagungsvorsitzenden Prof. A. Ghofrani, Gießen, und Prof. M.M.
Hoeper, Hannover, beim diesjährigen P(A)H-Forum in Dresden bestätigt wurde.
Diagnostik, Ziel, Verlaufskontrolle
Diagnostik, Ziel, Verlaufskontrolle
"Die Echokardiografie ist das wichtigste nicht-invasive Verfahren zur initialen Abklärung
bei PH-Verdacht", betonte Dr. J. Winkler aus Leipzig. Sie wird durch die Spiroergometrie
sehr gut ergänzt. Darüber hinaus sollte die Echokardiografie über das in den ERS/ESC-Leitlinien
angegebene Maß hinaus in der Verlaufskontrolle vergleichbar dem 6-Minuten-Gehtest
alle 3-6 Monate durchgeführt werden", betonte er. Der invasive Rechtsherzkatheter
dient nach wie vor in erster Linie zur Sicherung einer P(A)H-Diagnose.
Die Behandlungsziele der europäischen Lungenhochdruckleitlinien [2] umfassen die Zielparameter: 1. Zeichen der klinischen Instabilität, 2. körperliche
Belastbarkeit, 3. Rechtsherzfunktion. Subsumiert wirken sich Verbesserungen all dieser
Parameter oftmals in einer Verbesserung der WHO-NYHA-Klasse aus. Eine optimierte Lungenhochdrucktherapie
beinhaltet neben spezifischen PAH-Medikamenten auch eine Auswahl an Supportiva (Diuretika,
Sauerstoff u. a.) sowie psychosoziale Betreuung.
Behandlung durch Kombinationstherapie
Behandlung durch Kombinationstherapie
Obgleich PAH bislang nicht heilbar ist, kann die Mehrzahl der Patienten heute gut
mit oralen Medikamenten behandelt werden, z. B. mit dem dualen Endothelin-Rezeptor-Antagonisten
Bosentan (Tracleer®). Seit seiner Zulassung ist Bosentan First-Line-Therapeutikum
bei PAH [3].
Das COMPASS (Safety and Efficacy of Bosentan in Combination with Sildenafil in Pulmonary
Arterial Hypertension)-Studienprogramm evaluiert die zielorientierte Stufentherapie
mit Bosentan und dem PDE-5-Hemmer Sildenafil hinsichtlich verschiedener Endpunkte.
In der zuletzt veröffentlichten COMPASS-3-Studie zeigte die Kombination von Bosentan
und Sildenafil versus Bosentan-Monotherapie eine Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit,
der NYHA-Klasse und der NT-pro-BNP-Werte [4]. Ergebnisse zur COMPASS-2-Studie, die primär mit Blick auf Morbidität und Mortalität
die zusätzliche Gabe von Bosentan nach vorheriger Sildenafil-Monotherapie überprüft,
werden in 2012 erwartet.
Quelle: Pressemitteilung zum 8. Deutschen P(A)H-Forum am 11. und 12. Februar 2011
in Dresden. Veranstalter: Actelion Pharmaceuticals Deutschland GmbH, Freiburg.