physiopraxis 2011; 9(3): 19
DOI: 10.1055/s-0031-1275433
physiowissenschaft

Neurophysiologie – Lautbildung steigert die motorische Effizienz

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Publikationsdatum:
18. März 2011 (online)

 
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    Bildet man während einer Handbewegung einen Laut, verringert sich die Aktivität im primären sensomotorischen Kortex.

    Ein koreanisches Forscherteam untersuchte 16 gesunde Probanden mithilfe eines funktionellen MRTs. Von Interesse waren für sie die Gehirn areale, die für die motorische Handkontrolle verantwortlich sind: der primär sensomotorische und prämotorische Kortex sowie das supplementäre motorische Gebiet. Während der Aufnahme sollten die Teilnehmer drei Aufgaben durchführen:

    • Faust schließen und öffnen

    • einen „Ah”-Laut erzeugen

    • beides gleichzeitig

    Die Forscher beobachteten, dass dabei die primären und sekundären sensomotorischen Hirnareale arbeiten. Sie erkannten, dass der primäre sensomotorische Bereich weniger aktiv war, wenn die Probanden gleichzeitig mit der Handbewegung „ah” sagten. Das bedeutet, dass dadurch weniger Energie notwendig war, um die gleiche funktionelle Aufgabe auszuführen.

    Den Wissenschaftlern zufolge bestätigt sich damit, dass es eine enge Verbindung zwischen sprachlichen und motorischen Gehirnzentren gibt. Ob umgekehrt funktionelle Übungen die Sprache positiv beeinflussen können, wird bereits in ersten Versuchen analysiert. Bestätigt sich diese Annahme, könnte das in der Aphasiebehandlung von Nutzen sein.

    hoth

    Neurorehabilitation 2010; 26: 325–329