Dialyse aktuell 2011; 15(1): 45
DOI: 10.1055/s-0031-1275204
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Transplantationsmedizin – Moderne Immunsuppressiva ermöglichen Erfolge

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Publication Date:
08 March 2011 (online)

 
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Die Transplantationsmedizin verdankt modernen Immunsuppressiva entscheidende Erfolge. Um die Behandlungsergebnisse weiter zu verbessern, muss sich die Transplantationsmedizin in Zukunft neuen Herausforderungen stellen. Dazu gehört auch der Einsatz von Generika in der immunsuppressiven Therapie.

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Einsatz von Generika in der Immunsuppression

Wie Prof. Uwe Heemann, München, auf einer Presseveranstaltung im Transplantationszentrum am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München prognostizierte, könnten zukünftige Immunsuppressiva die Funktion von Organen sehr alter Spender und die Vorbehandlung von Spendern weiter verbessern. Ein Großteil der Kosten in der langfristigen Nachbehandlung von Organtransplantierten entfällt auf die Immunsuppression [1]. Die Verordnung kostengünstiger Generika kann somit die Kostenträger entlasten - nicht zuletzt, um dabei zu helfen, die moderne Medizin mit ihren Fortschritten finanzieren zu können. Außerdem trägt der marktwirtschaftliche Wettbewerb zur Förderung von Innovationen bei.

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Transplantationsmedizin in Deutschland führend, es herrscht aber Organmangel

"Die Transplantationsmedizin in Deutschland ist weltweit führend", stellte Heemann fest. Bedauerlicherweise gilt dies nicht für den Anteil der Organspender, der weit hinter anderen europäischen Ländern wie etwa Spanien oder Österreich zurückbleibt. Infolge des Organmangels transplantieren Ärzte hierzulande Organe, die man in anderen Ländern nicht akzeptieren würde. So nahm in den letzten Jahren das Spenderalter bei der Nierentransplantation zu: Insbesondere stieg der Anteil von Spendern über 65 Jahre. Dies geht mit einer deutlich reduzierten Transplantatfunktion einher. Trotzdem blieb das 1-Jahres-Überleben nach einer Nierentransplantation in den letzten Jahren relativ unverändert.

Daher müsse man versuchen, die Spenderbereitschaft zu erhöhen, erklärte Heemann. Allerdings müsse man auch den Umgang mit schwierigen Organen weiter verbessern und den Anteil der Lebendspenden steigern. So liegt deren Anteil bei der Nierentransplantation bei circa einem Fünftel [2]. Die Lebendspende sollte jedoch kein Ersatz für die postmortale Spende sein und man sollte sie nur bei einem Spendermangel nutzen. Laut Heemann sei Folgendes notwendig, um die Lebendspende zu fördern:

  • klare Richtlinien zur Spenderauswahl implementieren

  • mehr Anreize für eine Lebendspende schaffen

  • den Spenderpool erweitern

Christian Schäfer, Stuttgart

Quelle: "Presse-Update Transplantationsmedizin 2010" im Transplantationszentrum am Klinikum rechts der Isar, München, veranstaltet von der Hexal AG, Holzkirchen.

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Literatur

  • 1 Jürgensen J S. Eur J Health Econ. 2010;  11 15-25
  • 2 Deutsche Stiftung Organspende (DSO) .Im Internet: http://www.dso.de
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Literatur

  • 1 Jürgensen J S. Eur J Health Econ. 2010;  11 15-25
  • 2 Deutsche Stiftung Organspende (DSO) .Im Internet: http://www.dso.de