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DOI: 10.1055/s-0031-1271943
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
IgE-vermittelte Rhinitis – Auch mukoziliäre Clearance beeinträchtigt
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. Februar 2011 (online)
Eine allergische Rhinitis (AR) geht mit einer unterschiedlich ausgeprägten Entzündungsreaktion in der Nase einher. Doch auch andere Atemwegserkrankungen scheinen bei solchen Patienten gehäuft aufzutreten. Das könnte an einer Störung der mukoziliären Funktion liegen. Arch Otolaryngol Head Neck Surg 2010; 136: 801–806
Die mukoziliäre Clearance von Patienten mit Rhinitis und einer im Haut-Prick-Test bestätigten Sensibilisierung ist gegenüber nicht allergischen Rhinitikern verlangsamt. Kirtsreesakul et al. von der HNO-Klinik der Universität Songkhla in Thailand konnten so zeigen, dass eine IgE-vermittelte Allergie einen Einfluss auf die Schutzfunktion der Nasenschleimhaut hat.
In der prospektiven Querschnittsstudie mit 129 Patienten mit Rhinitis und 48 gesunden Kontrollpersonen wiesen sie auch eine signifikante Korrelation von mukoziliärer Clearance-Zeit (MCCT) und klinischer Schwere der allergischen Reaktion nach. Die Patienten mit Rhinitis, aber ohne IgE-vermittelte Allergie nach dem Intrakutantest (non-AR) hatten eine weniger stark verlängerte MCCT als die Patienten mit AR, lagen aber ebenfalls deutlich über den gesunden Kontrollen. Im Median betrug die MCCT in der AR-Gruppe 14,36 min, in der non-AR-Gruppe 10,87 min und bei den Kontrollen 6,55 min.
Der nasale Gesamtsymptom-Score (TNSS) wie auch der Peak-Expiratory-Flow-Index (PEFI) lag bei Patienten mit AR signifikant über denen der nicht allergischen Rhinitikern (p=0,002 bzw. p=0,03). Der MCCT korrelierte positiv mit dem TNSS, zudem ergab sich eine schwach inverse Korrelation von MCCT und PEFI (p<0,001 bzw. p=0,05). Bei den Allergikern korrelierte auch die Quaddelgröße auf Hausstaubmilben (Dermatophagoides pteronyssinus, D. farinae), Kakerlaken und Bermudagras sowie die maximale Quaddelgröße über alle getesteten Allergene hinweg im Pricktest klar mit der MCCT.
Die gezeigte Beeinträchtigung der mukoziliären Clearance, die bei Patienten mit AR ausgeprägter ist als bei Patienten mit nicht allergischer Rhinitis, könnte zusätzlich zur allergisch bedingten Inflammation der Nasenschleimhaut zu einer erhöhten Atemwegsmorbidität bei Patienten mit AR beitragen. Möglicherweise muss dieser Aspekt der AR zukünftig in der Therapie stärker berücksichtigt werden, meinen die Autoren.