Dialyse aktuell 2010; 14(8): 478
DOI: 10.1055/s-0030-1267893
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Teufelskreis "Herzinsuffizienz - Niereninsuffizienz - Anämie" durchbrechen – Intravenöses Eisen hilft Herz und Nieren

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Publication Date:
14 October 2010 (online)

 
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Das kardiorenale Anämiesyndrom beschreibt die enge Verknüpfung von Anämie, Herz- und Niereninsuffizienz. Diese 3 Krankheitsbilder verstärken sich in einer Art "Teufelskreis" gegenseitig und haben eine erhöhte Mortalität zur Folge. "Viele Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz haben eine renale Dysfunktion, die mit einer schlechten Prognose einhergeht", so Prof. Roland M. Schaefer, Münster.

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Höhere GFR und Lebensqualität

Bisher gab es keine Herzinsuffizienztherapie, die gleichzeitig zu einer Verbesserung der renalen Funktion beigetragen hat. Die neue Subanalyse der FAIR-HF[1]-Studie hat nun gezeigt, wie wichtig gefüllte Eisenspeicher nicht nur für das Herz, sondern auch für die Nieren sind. Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und einem Eisenmangel wurden mit Eisencarboxymaltose (Ferinject®) oder Kochsalzlösung behandelt. In der Eisengruppe kam es bereits nach 4 Wochen zu einer hochsignifikanten Verbesserung der Symptome, der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität.

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Bild: Medical Illustration Stockinger

Durch die Korrektur des Eisenmangels verbesserte sich bei Patienten, die gleichzeitig an einer renalen Dysfunktion litten, parallel die Nierenfunktion, gemessen an der berechneten GFR (glomeruläre Filtrationsrate). Diese stieg nach 24 Wochen in der Verumgruppe im Durchschnitt um 3,2 ml/min/1,73 m2 an, wohingegen sich die GFR unter Placebo um 0,6 ml/min/1,73 m2 verschlechterte. Die Verbesserung der Nierenfunktion war bereits nach 4 Wochen erkennbar. Sie war unabhängig vom Alter, Geschlecht, der Schwere der Herzinsuffizienz oder dem Vorliegen einer Anämie.

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Größere Eisenmengen über Kurzinfusion verabreichbar

Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz geht man, so Schaefer, von einem Eisenbedarf von 500-1000 mg pro Jahr aus. In praxi habe sich in diesen Fällen die Gabe von Eisencarboxymaltose im Rahmen der ambulanten Versorgung als besonders praktikabel erwiesen, da hierbei auch größere Eisenmengen (z. B. 1000 mg) in Form einer Kurzinfusion (15 min) verabreicht werden können.

Durch eine effektive Korrektur mit i. v. Eisen könnte der Teufelskreis durchbrochen werden, bevor überhaupt eine Anämie entsteht. "Die Füllung der Eisenspeicher durch eine intravenöse Eisengabe zeichnet sich als ein wichtiges Therapieziel bei chronischer Herzinsuffizienz und chronischer Niereninsuffizienz ab und scheint die Funktion beider Organe zu verbessern", so Prof. Stefan Anker, Berlin, Leiter der kürzlich publizierten FAIR-HF-Studie [1]. Aufgrund des häufig vorliegenden funktionellen Eisenmangels sollte die Diagnostik über eine reine Hb-Wert-Bestimmung hinausgehen. Man sollte immer die Transferrinsättigung mitbestimmen. Sinke diese unter 20 %, liege ein funktioneller Eisenmangel vor.

Ines Landschek, Berlin

Quelle: Pressekonferenz "I. v. Eisen hilft Herz und Nieren auf die Sprünge - Neue Subanalysen der FAIR-HF-Studie", veranstaltet von der Vifor Pharma Deutschland GmbH, München, im Rahmen des Heart Failure Congress, Berlin

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Literatur

  • 01 Anker S D, Comin Colet J , Filippatos G , et al . Ferric carboxymaltose in patients with heart failure and iron deficiency.  N Engl J Med. 2009;  17; 361 2436-2448

01 Ferinject® Assessment in patients with IRon deficiency and chronic Heart Failure

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Literatur

  • 01 Anker S D, Comin Colet J , Filippatos G , et al . Ferric carboxymaltose in patients with heart failure and iron deficiency.  N Engl J Med. 2009;  17; 361 2436-2448

01 Ferinject® Assessment in patients with IRon deficiency and chronic Heart Failure

 
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Bild: Medical Illustration Stockinger