Dialyse aktuell 2010; 14(8): 432
DOI: 10.1055/s-0030-1267885
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Typ-2-Diabetiker mit Bluthochdruck – Additive Effekte von Blutdrucksenkung und Glukosekontrolle

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Publication Date:
14 October 2010 (online)

 
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Typ-2-Diabetiker mit Bluthochdruck sind Problempatienten mit einem erhöhten Risiko für eine Nephropathie, periphere Durchblutungsstörungen und eine Retinopathie bzw. sie haben eine erhöhte kardiovaskuläre Mortalität. In den bisher veröffentlichten Teilen der ADVANCE[1]-Studie wurden bei Patienten mit Typ-2-Diabetes die Vorteile einer intensiven Blutdrucksenkung durch die Kombination von Perindopril und Indapamid sowie die intensive Blutzuckerkontrolle mit einer auf Gliclazid basierten Therapie untersucht.

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Einfluss auf vaskuläre Ereignisse

Zoungas et al. [1] erarbeiteten nun, in welchem Umfang eine deutliche Blutdrucksenkung und intensive Blutzuckerkontrolle sowohl unabhängige als auch additive Effekte auf vaskuläre Ereignisse bei Patienten mit Typ-2-Diabetes aufweisen. Die ADVANCE-Studie ist eine randomisierte Multicenterstudie, an der 11 140 Patienten mit Typ-2-Diabetes teilgenommen haben. Dabei bewerteten die Wissenschaftler um Zoungas in einem doppelblinden Vergleich den Einsatz von Perindopril-Indapamid zur Blutdrucksenkung gegenüber Placebo und in einem offenen Vergleich die intensive Blutzuckerkontrolle mit einer auf Gliclazid-MR-basierten Therapie (Zielwert HbA1c ≤ 6,5 %) gegen die Standardglukosekontrolle. Sie bestimmten jährliche Ereignisraten und das kombinierte Risiko von mikro- und makrovaskulären Komplikationen sowie das Nephropathierisiko und die Mortalität während der durchschnittlichen Beobachtungszeit von 4,3 Jahren.

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Bild: Jupiterimages, CD 248

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Risiko für eine Nephropathie um ein Drittel verringert

Es konnte keine Interaktion zwischen den Ergebnissen einer Standardblutdrucksenkung und einer intensiven Blutzuckerkontrolle für die untersuchten klinischen Ereignisse gefunden werden. Die Einzeleffekte der beiden Interventionen auf renale Ereignisse und die Mortalität scheinen sich auf der logarithmischen Skala additiv zu verhalten. Im Vergleich zu Patienten ohne Intervention ist die Kombinationsbehandlung mit einem um 33 % reduzierten Risiko für eine neue oder verschlechterte Nephropathie, mit einem um 26 % verringerten Risiko für ein neuerliches Auftreten einer Mikroalbuminurie und mit einem um 18 % reduzierten Risiko für die Gesamtmortalität verbunden.

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Voneinander unabhängige Effekte senken die Mortalität

Die Effekte einer standardmäßigen Blutdrucksenkung und der intensiven Blutzuckerkontrolle sind voneinander unabhängig. Bei der Kombination von Blutdrucksenkung und Blutzuckerkontrolle ergibt sich ein additiver Effekt auf die klinisch relevanten Ereignisse. Das multifaktorielle Management des Typ-2-Diabetes sollte deshalb sowohl eine Blutdrucksenkung als auch eine intensive Blutzuckerkontrolle beinhalten, um die Risiken für klinische Ereignisse zu reduzieren, so die Autoren der Studie.

Dr. Ursula Zimmer, Pfinztal

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Literatur

  • 01 Zoungas S, de Galan B E, Ninomiya T, et al. Diabetes Care. 2009;  32 2068-2074

01 Action in Diabetes and Vascular Disease: Preterax and Diamicron MR Controlled Evaluation

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Literatur

  • 01 Zoungas S, de Galan B E, Ninomiya T, et al. Diabetes Care. 2009;  32 2068-2074

01 Action in Diabetes and Vascular Disease: Preterax and Diamicron MR Controlled Evaluation

 
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Bild: Jupiterimages, CD 248