Eine Beatmung mit erhöhtem Druck verbessert das Abhusten und den Atemmechanismus beatmeter
Patienten.
Zu diesem Ergebnis gelangten Daniela Lemes und ihre Kollegen von der Universität in
Rio de Janeiro, Brasilien. In einer Crossover-Studie untersuchten sie 30 Erwachsene
auf einer Intensivstation, die an einer Lungeninfektion litten und sich in der Übergangsphase
zur Spontanatmung befanden. Zunächst lagen die Patienten auf der weniger stark betroffenen
Seite und wurden 30 Minuten lang mit erhöhtem Druck beatmet. Anschließend lagerten
die Therapeuten sie wieder in eine leicht erhöhte Rückenlage. Nach einer fünfstündigen
Pause drehten die Behandler die Patienten erneut für 30 Minuten auf die Seite, behandelten
sie jedoch nicht. Sowohl vor als auch nach den Behandlungen maßen die Forscher den
Atemmechanismus der Patienten – unter anderem, indem sie den zu überwindenden Atemwiderstand
ermittelten. Das Sputumvolumen bestimmten Lemes und ihr Team jeweils nach der Therapie.
Die physiologischen Parameter wie Puls, Blutdruck und Sauerstoffsättigung dokumentierten
die Wissenschaftler kontinuierlich.
Bei der Auswertung der Daten stellten Lemes und ihre Kollegen fest, dass die Beatmung
mit erhöhtem Druck den Sputumauswurf um 49 % steigerte und den zu überwindenden Atemwiderstand
reduzierte. Allerdings hatte man jeweils vor der Druckbeatmung das Sekret abgesaugt.
Das könnte zu einer verbesserten Compliance der Patienten beigetragen haben.
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Aust J Physiother 2009; 55: 249–254