Aktuelle Ernährungsmedizin 2010; 35(6): 329
DOI: 10.1055/s-0030-1265932
In eigener Sache

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
01 December 2010 (online)

Fachzeitschriften erfüllen in der immer lebhafteren Landschaft der wissenschaftlichen Kommunikation nicht nur die offensichtliche Funktion einer „Informationsdrehscheibe”. Mindestens ebenso bedeutsam ist ihre Rolle in der Qualitätssicherung der Information. Leser und Nutzer einer guten Fachzeitschrift haben die Gewähr, mit ihrer Zeitschrift auf dem Laufenden zu bleiben, und gleichzeitig können sie sich darauf verlassen, dass sie „gut” informiert werden – sie lesen Artikel, deren Qualität nach verfügbaren Kriterien bestmöglich gesichert ist, und sie bekommen Hinweise, wie sie kursierende Diskussionen und Meinungen bewerten und einordnen können.

Um diese Aufgaben erfüllen zu können, benötigt eine wissenschaftliche Fachzeitschrift eine Herausgeberschaft, die die Begutachtung eingehender Manuskripte kompetent leitet und die Zeitschrift inhaltlich in ihrem Umfeld zentral – wie der Verlagsjargon es ausdrückt – „positioniert”. Es braucht daher ein besonders hohes Maß an Fachkompetenz, daneben einen hohen Grad an Vernetzung und Anerkennung im Fach und nicht zuletzt Augenmaß, um die Spreu vom Weizen trennen zu können. Wenn dann noch editorische Genauigkeit und Entscheidungsfähigkeit hinzukommen, kann sich ein Verlag glücklich schätzen.

Professor Dr. Günther Wolfram, der die Schriftleitung der „Aktuellen Ernährungsmedizin” nunmehr abgibt, verkörpert diesen Typus des Fachherausgebers in geradezu idealtypischer Weise. In einem interdisziplinären Fachgebiet, das sich politisch und publizistisch zudem in einer komplexen Gemengelage rationaler und bisweilen irrationaler Interessen bewegt, hat er die „Aktuelle Ernährungsmedizin” im Sinne der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin selbstverständlich auf wissenschaftliche Präzision verpflichtet. In genauer Kenntnis seiner Leserschaft hat er dabei insbesondere die Belange von Information und Fortbildung unterstützt, was die Leserinnen und Leser mit großer Zustimmung honorieren. Professor Wolfram hat darüber hinaus außerordentlich aktiv die Kooperation zwischen Ernährungsmedizin und Ernährungswissenschaft unterstützt, und er hat es verstanden, die Zeitschrift für ihre verschiedenen Nutzer in Klinik und Praxis, aber auch in den nichtmedizinischen Fachberufen zu optimieren.

Das Verlagsteam verabschiedet sich von einem Schriftleiter, dessen „Standing” im Fach und seinem Umfeld immer noch herausragend und dessen Qualitätssinn untrüglich ist. Er gehört zu den Editoren, die anspruchsvoll sind und seine Ansprüche auch im raschen Tagesgeschäft nicht kompromittieren, was die Zusammenarbeit im Redaktionellen wie auch im Technischen zu einem Vergnügen macht. Professor Wolfram hat die Funktion der Zeitschrift für die Gesellschaft wie auch für deren Umfeld gefördert und ausgebaut, und nicht zuletzt hat er die Übergabe seiner Zeitschrift in neue Hände vorausschauend und mit großer Umsicht unterstützt.

Durch die Entwicklung der Wissenschaft wie auch durch die arbeitsteilige Organisation der wissenschaftlichen Kommunikation ist es typisch geworden, dass Funktionen, die lange Zeit von einer Person wahrgenommen werden konnten, künftig von einem Team übernommen werden. Dies ist auch bei der „Aktuellen Ernährungsmedizin” der Fall. Das neue Team um Professor Bischoff – mit dem die Zusammenarbeit bereits intensiv vorangeschritten ist – wird die Zeitschrift neu prägen und entwickeln. Wir freuen uns darauf!

Herrn Professor Wolfram dankt der Verlag für eine außerordentlich langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Der Verlag

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