Pneumologie 2010; 64(10): 613
DOI: 10.1055/s-0030-1265706
Pneumo-Fokus

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Asthma bronchiale - Entstehung besser erforscht

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Publication Date:
11 October 2010 (online)

 
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Wissenschaftlern der Universitätsmedizin Mainz ist ein weiterer Schritt zu einem besseren Verständnis der Entstehung von Asthma gelungen. Für die Entwicklung von T-Helfer-9-Zellen, die nach diesen neuen Erkenntnissen eine wesentliche Rolle bei der Erkrankung einnehmen können, ist das genregulierende Molekül IRF4 mit entscheidend. Dies hat die Arbeitsgruppe um Dr. Tobias Bopp und Prof. Dr. Edgar Schmitt vom Institut für Immunologie jetzt nachgewiesen.

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T-Helfer-9-Zellen und MolekülIRF4 als Prädiktoren

Die Charakterisierung dieser Th9-Zellen fand in 2 Phasen statt: Im Jahr 1994 beschrieb Schmitt sie als Interleukin(IL)-9-produzierende T-Helferzellen. Ab 2008 wurden sie schließlich als Th9-Zellen bezeichnet. "Unsere Untersuchungen zeigten, dass IRF4 - ein Molekül, welches entscheidend an der Regulation von Genen beteiligt ist - essenziell für die Entstehung und Funktion von Th9-Zellen ist", erklären Bopp und Schmitt vom Institut für Immunologie.

Die funktionellen Untersuchungen wurden überwiegend am Mausmodell durchgeführt. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass T-Zellen von Mäusen, denen ein intaktes IRF4-Molekül fehlt, sich nicht zu Th9-Zellen entwickeln und somit keine signifikanten Mengen IL-9 produzieren können. Da IL-9 für eine Vielzahl verschiedener Asthma-Symptome verantwortlich ist, untersuchte das Forscherteam, inwieweit IRF4 und damit Th9-Zellen an der Entstehung und Manifestation von Asthma beteiligt sind. Diese Experimente zeigten schließlich, dass aufgrund der defekten Th9-Zellentwicklung IRF4-defiziente Mäuse kein Asthma entwickeln.

In kommenden Untersuchungen müssen nun Stoffe, die zum Teil in der Natur vorkommen und die IL-9-Produktion unterdrücken, untersucht sowie deren Wirkungsweise aufgeklärt werden, um neue Therapieansätze zur Behandlung von Asthma zu entwickeln.

Pressemitteilung der Universitätsmedizin Mainz