Synkopen sind im Prinzip harmlose Ohnmachtsanfälle, bei denen der Betroffene jedoch
ungebremst zu Boden fällt und schwere Verletzungen erleiden kann. Bei Synkopen handelt
es sich um einen spontan reversiblen Bewusstseinsverlust infolge globaler Hirnminderdurchblutung,
von der etwa 40 % der Gesamtbevölkerung zumindest einmal im Leben betroffen ist [1]. "Charakteristisch sind ein plötzlicher Beginn, kurze Dauer und vollständige Erholung",
beschreibt Prof. Wolfgang von Scheid, Augsburg, den Vorgang.
Ungeklärte Synkopen können gefährlich werden
Ungeklärte Synkopen können gefährlich werden
Laut Scheid sind Synkopen für etwa 1-6 % aller Krankenhausaufnahmen verantwortlich.
"Häufig bleibt die Ursache von Synkopen ungeklärt, damit werden sie gefährlich", warnt
Scheid, denn eine fehlende ursächliche Klärung schränkt die Lebensqualität ein und
kann den Patienten im schlimmsten Fall das Leben kosten. "Schließlich sind 20-30 %
aller Synkopen kardial bedingt, womit ein deutlich höheres Risiko für einen plötzlichen
Herztod bestehen kann" gibt Scheid zu bedenken.
Diagnose abhängig von Dauer des Herzmonitorings
Diagnose abhängig von Dauer des Herzmonitorings
Der Goldstandard bei der Abklärung von ungeklärten Synkopen ist ein EKG zum Zeitpunkt
des spontanen Events (Symptom-Rhythmus-Korrelation) [2]. Problematisch ist laut Scheid allerdings, dass das Symptom zum Zeitpunkt der Synkopendiagnostik
nicht mehr vorhanden ist. Auch ist bei selten auftretenden Synkopen eine Symptom-Rhythmus-Korrelation
mit einer EKG-Aufzeichnung nicht möglich. Kann daher die Ursache einer sich wiederholenden
Synkope trotz EKG, Langzeit-EKG, Kipptischuntersuchung und externem Ereignisrekorder
nicht gefunden werden, bietet sich ein implantierbarer Loop-Rekorder wie Reveal®DX
an, sagt Prof. Karlheinz Seidl, Ludwigshafen, "denn die Wahrscheinlichkeit zur Diagnosestellung
ist direkt abhängig von der Dauer des Herzmonitorings."
Loop-Rekorder speichert Rhythmusdaten über 3 Jahre
Loop-Rekorder speichert Rhythmusdaten über 3 Jahre
Der Loop-Rekorder zeichnet das EKG kontinuierlich über 24 Stunden am Tag auf und hat
eine Lebensdauer von etwa 3 Jahren. Das Gerät kann wesentliche Arten von Herzrhythmusstörungen
wie Asystolien, Bradykardien und ventrikuläre Tachykardien erkennen. "Wichtige Episoden
werden gespeichert und unwichtige gelöscht", erklärt Seidl. Der Rekorder hat die Größe
eines Memorysticks und wird im Brustbereich unter Lokalanästhesie in 10-15 Minuten
unter die Haut implantiert. Treten Symptome wie Schwindel, Unsicherheit und Ängste
auf, kann der Patient die kontinuierliche EKG-Aufzeichnung auch direkt mit einem kleinen
mobilen Zusatzgerät (Patient Assistent) stoppen und eine Speicherung der Rhythmusdaten
veranlassen. Die gespeicherten EKG-Daten können entweder vom Arzt aus dem Gerät ausgelesen
oder von zuhause aus über die Telemedizinplattform "CareLink" in die Praxis übertragen
werden.
Anders als in den Leitlinien von 2004 empfehlen die aktuellen Leitlinien bereits in
einem frühen Stadium der Abklärung implantierbare Herzmonitore einzusetzen [3].
stta
Mit freundlicher Unterstützung von Medtronic GmbH.
Quelle: Pressekonferenz "Synkopen-Diagnostik auf neuen Wegen: Neue Leitlinien setzen
verstärkt auf implantierbare Technik", anlässlich der 76. Jahrestagung der DGK am
09. April 2010 in Mannheim. Veranstalter: Medtronic GmbH, Meerbusch.
Die Autorin ist Redakteurin im Georg Thieme Verlag KG
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