Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2010; 17(4): 197
DOI: 10.1055/s-0030-1264969
DFR-Mitteilungen

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Der stellvertretende Vorsitzende Dr. Burkhard Rieke – Seine Aufgaben im Fachverband

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. August 2010 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Im Vorstand des DFR ist Burkhard Rieke vor allem für 3 Aufgabenbereiche zuständig.

    Aufgaben im DFR-Vorstand - thematische Gestaltung der Jahrestagung, ...

    Der erste ist die thematische Gestaltung der Jahrestagung, die vor allem mittels Überblicksreferaten Aspekte der Reisemedizin aufgreift, die im reinen Wissenschaftsbetrieb oft unterrepräsentiert bleiben. Der Blickwinkel ist dabei nach Möglichkeit der des in der Beratungssituation stehenden Kollegen, aber natürlich auch die Beschreibung des weiten thematischen Feldes der Reisemedizin in solchen "Mosaiksteinchen".

    Die seit vielen Jahren steigenden Anmeldezahlen für die Jahrestagung unterstreichen diesen Ansatz, wobei oft am fertigen Programm kaum deutlich wird, wie viel Recherche, wie viele Telefonate und organisatorische Absprachen im Vorfeld erforderlich sind. Gerade der letzte Punkt wäre ohne den Einsatz von Frau Bergmann in der Geschäftsstelle gar nicht zu schaffen, die sich um Hotel und Hand-out, Zimmerbuchungen, Reisekostenabrechnungen und vieles mehr mit großer Sorgfalt und dem sicheren Blick für das Machbare kümmert.

    ... Anerkennung eingereichter Fortbildungsdokumentationen ...

    Der zweite betrifft die Anerkennung eingereichter Fortbildungsdokumentationen für die Zertifikate des Fachverbandes, etwa das Basis- und das Fachzertifikat. Nicht immer lässt sich aus den eingereichten Unterlagen klar herauslesen, dass die Voraussetzungen der Anerkennung erfüllt sind. Daher ist dieser Arbeitsbereich eine stete Balance zwischen übertriebener Akribie einerseits und dem Versuch, eine Gleichwertigkeit der Fortbildungsinhalte zu gewährleisten, die zu den Zertifikaten des Fachverbandes führen.

    Es kommt durchaus immer wieder vor, dass mit summarischen Bescheinigungen, aus denen die tatsächlichen Inhalte und ihr zeitlicher Rahmen gar nicht mehr hervorgeht, Anerkennungsanträge gestellt werden. Hier sind wir auch den Kollegen, die viel Zeit, Arbeit und Geld investiert haben, die Sicherheit schuldig, dass nicht ein fadenscheiniger Weg über Veranstaltungen zweifelhafter Qualität zum selben Ziel führt. Auch die Neutralität, die der DFR gegenüber Anbietern von Kursen gewährleisten will, muss realisiert werden.

    ... und die Weiterentwicklung der Curricula

    Die dritte Aufgabe betrifft die Weiterentwicklung der Curricula hinter diesen Zertifikaten, die ja eine fachliche Beschreibung dessen bedeuten, was wir als Verband unter "Reisemedizin" verstehen. Diese Inhalte müssen an die jeweiligen neuen Entwicklungen angepasst werden, etwa infolge neuer Erkenntnisse, was die Gesundheit von Reisenden tatsächlich bedroht. Hier steht eine Überarbeitung in der laufenden Wahlperiode des Vorstands wieder an - übrigens eine Thematik, die die Mitarbeit auch jedes einzelnen Mitglieds ermöglicht. Was fehlt in unserem "Curriculum Reisemedizin"? Welche Themen müssen neu berücksichtigt werden, welche haben zuviel Gewicht? Können wir solche Ansichten begründen?

    Daneben betreut er eine große Entsendeorganisation reisemedizinisch ...

    Unabhängig von diesen festen, vom Vorstand beschlossenen Zuständigkeiten verfolgen einzelne Vorstandsmitglieder in Abstimmung mit dem Vorstand bestimmte Themen federführend. Burkhard Rieke hat hier 2 Bereiche in Bearbeitung.

    Seit vielen Jahren betreut er reisemedizinisch die Entwicklungshelfer, Berater und Mitarbeiter einer großen Entsendeorganisation. Diese begann vor etwa 15 Jahren damit, den relativ ungeregelten Bereich sozialer Tätigkeit von jungen Erwachsenen zwischen Schule und Studium oder Ausbildung zu gestalten. Wurden die jungen Leute sonst gelegentlich von Vereinen, Nachbarschaftsinitiativen oder Gemeinden per Handschlag entsandt, so bot dieser neue Arbeitsbereich solchen Entsendern die pädagogische, sozial- und versicherungsrechtliche und eben auch medizinische Vorbereitung an, ohne die Entsender als für den Aufenthalt prägende Institution verdrängen zu wollen - Outsourcing im besten Sinne.

    Nach diesem Modell ist inzwischen der entwicklungspolitische Dienst "Weltwärts" entstanden, der es zahlreichen Organisationen ermöglicht, nach einer vor allem pädagogisch formulierten "Zertifizierung" junge Leute mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit zu entsenden. An eine medizinische Vorbereitung auf individueller Ebene hatte allerdings niemand gedacht. "Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt" war die Devise. Doch spätestens mit dem Einschluss der "Weltwärts"-Freiwilligen in die gesetzliche Unfallversicherung war klar, dass so etwas wie eine Tauglichkeitsbeurteilung und eine Untersuchung auf eventuell zugezogene (Berufs-!)Krankheiten nach Rückkehr sein muss.

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    Brillenherstellung auf den Seychellen.

    Die genauen Inhalte von Kurs, Beratung und Untersuchung sind seit Längerem Gegenstand der Gremienarbeit für den Weltwärts-Beirat, in dem Rieke mit der Rückendeckung des DFR sitzt und versucht, die Lehren aus bisher 15 Jahren Erfahrung mit den Kursen und aus der Betreuung von Langzeitausreisenden zu ziehen und in ein pädagogisch geprägtes Betreuungsmodell zu integrieren - zum Teil gegen einigen Widerstand. Ein Resultat dieses Engagements, eine Rückkehrerbefragung, ist auf der letzten Jahrestagung in Göttingen ja vorgestellt worden.

    ... und arbeitet an der Reform der Gebührenordnung für Ärzte mit

    Ein weiterer, gegenwärtig nach langen Jahren wieder aktueller Arbeitsbereich ist die anstehende Reform der GOÄ, die ja inzwischen ohne jede Anpassung der Vergütung fast volljährig ist. Zur "kalten Progression" im Einkommensteuerbereich kommt hier für Ärzte noch der Effekt einer "kalten Enteignung" hinzu. Diätenregelungen, Müll- oder Abfallentsorgungsgebühren halten da deutlich weniger lange unverändert durch. Doch welche Anforderungen haben wir von reisemedizinischer Seite an eine neue GOÄ-Struktur? Sollte es ein "präventives Gespräch" als Nummer geben, gegebenenfalls geknüpft an eine Qualifikationsvoraussetzung? Eine Vielzahl von Spezialwünschen immer kleinerer Fachgebiete hat sicher keine Chance auf Verwirklichung. Auch hier interessiert sich der Vorstand für die Überlegungen und Vorschläge der Mitglieder, die wir dann gegenüber der Bundesärztekammer vertreten können.

     
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    Brillenherstellung auf den Seychellen.