Die neuen Ländervertreter der AfnP für Berlin/Brandenburg Franka Köhler und Daniela
Konzack, Cottbus, haben sich hohe Ziele gesetzt: Jährlich wollen sie eine große Schulungsveranstaltung
für alle Brandenburger und Berliner Dialysepraxen organisieren. Dabei werden Themen
aus vielen Bereichen der nephrologischen Pflege angesprochen. Die Resonanz war in
diesem Jahr schon sehr groß: Rund 70 interessierte Teilnehmer aus dem gesamten Bundesland
kamen in den Hörsaal der Universität Cottbus. Die Firma Hexal unterstützte die Fortbildung.
Franka Köhler, Cottbus, stellte in Ihrer Begrüßung die AfnP vor und betonte die Notwendigkeit
der regionalen Fortbildung für Berlin/Brandenburg. Danach eröffnete Daniela Konzack,
Cottbus, die Vorträge mit einer Zeitreise in die Anfänge der Blutreinigungsverfahren.
Mit historischen Bildern und einem beeindruckendem Film über die Tätigkeiten der Schwestern
in den 1950er-Jahren versetzte sie die Zuschauer in die Vergangenheit.
Dialyse: aktuelle Situation und Grundlagen
Dialyse: aktuelle Situation und Grundlagen
Über die aktuelle Situation in den Dialyseeinrichtungen berichtet Conny Krüger, Cottbus.
Sie schilderte den wachsenden Pflegeaufwand, der sich durch das hohe Alter der Patienten
ergibt. Neben der Routine beim An- und Abschluss an die Maschine stehen Pflegetätigkeiten
wie etwa Lagerung, das Essen darreichen und Verbände bei den Patienten im Vordergrund.
Aber auch bei jungen Dialysepatienten wird mehr als nur Dialyse "gemacht". Hier fielen
Themen wie Urlaubsreisen und der Job vor oder nach einer Behandlung.
Den Einstieg in eine aufbauende Fortbildungsreihe gab Jörg Telcher, Fresenius. Mit
dem Thema "Mit dem Teebeutel ist die Dialyse gut erklärt" erläuterte er die grundlegende
Wirkungsweise der Dialyse. Begriffe wie Osmose, Diffusion, Konvektion und den Aufbau
eines Dialysators stellte er für Dialyseeinsteiger bildlich dar.
Abb. 1 Zeitreise in die Anfänge der Blutreinigung.
Abb. 2 Daniela Konzack und Franka Köhler.
RiliBÄK
RiliBÄK
Die neue RiliBÄK (Richtlinie der Bundesärztekammer) ist bereits seit 2008 in Kraft.
Ab dem 01.04.2010 muss nun grundsätzlich nach dieser Richtlinie gearbeitet werden,
so Sybille Döring vom Landesamt für Mess- und Eichwesen Berlin/ Brandenburg. Es geht
um die Verbesserung der Diagnostik durch neue Vorgaben zur Präanalytik, Analytik und
Postanalytik. Diese Richtlinie gilt für alle, die im Bereich der Heilkunde quantitative
labormedizinische Untersuchungen vornehmen. Sie regelt die Qualitätssicherung solcher
Unternehmen. Quantitative Untersuchungen ordnen die gemessenen Ergebnisse einer Skala
mit definierten Untersuchungen zu. Informationen finden Sie unter http://www.bundesaerztekammer.de.
Das diabetische Fußsyndrom
Das diabetische Fußsyndrom
An einem Fußulkus leiden 2-10 % aller Menschen mit einem Diabetes mellitus. Die Neuerkrankungen
liegt jährlich bei 2,2-5,9%. Mit 60000 Amputationen pro Jahr liegt Deutschland europaweit
im oberen Bereich. Circa 70% der Amputationen führt man bei Patienten mit einem Diabetes
mellitus durch. Der häufigste Grund für eine Hospitalisierung bei Diabetikern sind
Fußprobleme - daher der Rat der Expertin Elke Wecke, Cottbus:
Transplantation bei älteren Dialysepatienten
Transplantation bei älteren Dialysepatienten
"Der ältere Dialysepatient - Transplantation zu- oder abraten?" - mit dieser Frage
beschäftigte sich Dr. Ulrike Hoffmann, Cottbus, in ihrem Vortrag. Derzeit warten 2900
Patienten in einem Alter von über 65 Jahren auf ein passendes Organ. Ermöglichen konnte
dies das "Old for Old"Programm von Eurotransplant in Leiden (Holland). Dieses listet
in einem separaten Programm Patienten über 65 Jahre. Leider sterben jedes Jahr immer
noch 21 % der älteren Patienten auf der Warteliste. Ziele des Senior-Programms sind:
-
Verkürzung der kalten Ischämiezeit durch regionale Vermittlung
-
Erweiterung des Donorpools
-
Verkürzung der Wartezeit für ältere Empfänger
Die Kriterien für eine Transplantation sind folgende:
-
Spender und Empfänger müssen über 65 Jahre alt sein.
-
PRA ("panel-reactive antibodies") muss weniger als 5 % betragen.
-
Ersttransplantation
-
Blutgruppenkompatibilität
-
kein HLA-Match (HLA: "human leukocyte antigen")
Der 2. Nephrologische Pflegetag ist für den 16.04.2011 in Cottbus geplant.
Daniela Konzack, Cottbus