Männer, die nach einem akuten Angina-pectoris-Anfall zusätzlich zur Standardrehabilitation
an einem Nordic-Walking-Programm teilnehmen, verbessern deutlich ihre Ausdauer und
Übungskapazität.
Pjotr Kocur und sein Forscherteam aus Poznan, Polen, schlossen 80 männliche Patienten
in ihre kontrollierte Studie ein. Diese hatten 2–3 Wochen vorher einen akuten Angina-pectoris-Anfall
erlitten und wurden deswegen stationär behandelt. Die Patienten besaßen eine gute
Übungstoleranz und hatten keine relevanten Nebenerkrankungen. Die Hälfte der Probanden
absolvierte täglich – neben der normalen dreiwöchigen Rehabilitation – ein Nordic-Walking-Training
über eine Distanz von 2,5 Kilometern. 20 Teilnehmer erhielten ein konventionelles
Gehtraining über die gleiche Strecke und weitere 20 bekamen keine zusätzliche Intervention.
Vor und nach dem Training testeten die Forscher die maximale Übungskapazität der Patienten
auf einem Laufband und bewerteten ihre körperliche Fitness anhand des Fullerton-Functional-Fitness-Tests,
der den 6-Minuten-Gehtest, einen Gleichgewichtstest sowie Kraftausdauertests für Arme
und Beine beinhaltet.
Die Nordic-Walking-Gruppe verfügte nach dem Training über eine signifikant größere
Übungskapazität, eine bessere Kraftausdauer der Arme und Beine und ein besseres Gleichgewicht
im Vergleich zur Geh- und der Kontrollgruppe. Pjotr Kocur und sein Wissenschaftsteam
weisen jedoch darauf hin, dass dies keine randomisierte kontrollierte Studie war,
die Patienten eine hohe Übungstoleranz besaßen und nur Männer an der Studie teilgenommen
hatten.
hoth
Clin Rehabil 2009; 23: 995–1004