Moorpackungen und Bäder in Bicarbonatsulfat vermindern die Schmerzen und die funktionellen
Einschränkungen von Patienten mit Kniegelenkarthrose.
Das fanden Antonella Fioravanti und ihre Kollegen von der rheumatologischen Abteilung
der Universität in Siena, Italien, in einer prospektiven Studie heraus. Sie teilten
80 Probanden, die seit mindestens einem Jahr unter einer Gonarthrose litten, per Zufall
in zwei gleich große Gruppen ein. Patienten, die innerhalb der letzten sechs Monate
Therapien wie Kniegelenkarthroskopie oder Hyaluronsäureinjektion bekommen hatten oder
unter einer internistischen Erkrankung litten, nahmen nicht teil. Allen Teilnehmern
empfahlen die Autoren, ihre bisherige Therapie fortzusetzen. Zusätzlich erhielt die
erste Gruppe zwei Wochen lang täglich für 20 Minuten Moorpackungen auf beide Kniegelenke
sowie ein 15-minütiges Bicarbonatsulfatbad. Die Forscher erfassten die Schmerzintensität
der Teilnehmer, deren Gelenkverschleiß, Lebensqualität und Medikamenteneinnahme. Des
Weiteren nutzten sie den Western Ontario und McMaster UniversitätsIndex, um Schmerzen,
Steifigkeit und die körperliche Funktion der Probanden zu beurteilen. Die Daten erhoben
sie zu Studienbeginn, nach zwei Wochen sowie nach drei, sechs und neun Monaten.
Die Autoren stellten fest, dass die Wärmeanwendungen eine bis zu neun Monate anhaltende,
signifikante Verbesserung aller Parameter bewirkten. Zudem verringerten sie die Einnahme
von Entzündungshemmern und Analgetika bis zu sechs Monate nach der Intervention. Da
die Autoren derartige Verbesserungen in der Vergleichsgruppe nicht beobachten konnten,
empfehlen sie, Menschen mit Gonarthrose Wärmeanwendungen zukommen zu lassen.
ne
Am J Phys Med Rehabil 2010; 89: 125–132