Nachruf für Wilhelm Kanne

Abb. 1: Wilhelm Kanne (li.) und Dr. André-Michael Beer beim Musizieren.

Vincenz Prießnitz war Bauer, Christian Oertel Gymnasialprofessor, Johann Schroth Fuhrunternehmer, Arnold Rikli Färbergeselle, Adolf Just Buchhändler, Sebastian Kneipp Webergeselle – und Wilhelm Kanne war Bäckermeister:

Die Naturheilkunde und ihre Fortschritte waren immer berufsübergreifender Natur. Die Ideen, die der Bäckermeister Wilhelm Kanne Senior hatte, sind stark mit dem naturheilkundlichen Gedankengut verbunden. So wird der Brottrunk, das Erzeugnis, das bei der Milchsäuregärung eines Teiges entsteht, heute letztlich durch das hohe Engagement von Wilhelm Kanne auch in vielen Praxen und Kliniken bei verschiedenen Erkrankungen erfolgreich angewendet. Durch sein unermüdliches Engagement schaffte er es, Wissenschaftler und Ärzte für seine Ideen zu gewinnen, sodass diese Studien durchführten, die letztendlich zeigten, dass Kanne Brottrunk® einen medizinischen Nutzen hat.

Die Naturheilkunde dankt daher Herrn Wilhelm Kanne, dass er durch seine Ideen und nicht zuletzt auch durch sein stets großzügiges Mäzenatentum die Forschung unterstützte.

Gleichzeitig, und dies gehört ebenfalls zum Gedankengut der Naturheilkunde, kämpfte er für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft. So erhielt er u. a. den B. A. U. M.-Umweltpreis des deutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management.

Menschen wie Wilhelm Kanne fehlen in unserer Landschaft immer mehr. Von daher schmerzt uns der Weggang von Wilhelm Kanne.

Darüber hinaus war er ein begeisterter Sänger; ich erinnere mich sehr an unser gemeinsames Musizieren, in dessen Rahmen ich ihn am Klavier begleiten durfte.

Wir sprechen den Angehörigen, v. a. seiner Ehefrau, unser Beileid aus und hoffen, dass das wissenschaftliche Engagement, das Wilhelm Kanne zu eigen war, zum Nutzen vieler Patienten weitergeführt wird.

PD Dr. med. André-Michael Beer, Dr. med. Markus Gaisbauer