Neuroradiologie Scan 2012; 2(1): 24-25
DOI: 10.1055/s-0030-1257146
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Panczykowski DM, Tomycz ND, Okonkwo DO. Comparative effectiveness of using computed tomography alone to exclude cervical spine injuries in obtunded or intubated patients: meta-analysis of 14,327 patients with blunt trauma. J Neurosurg 2011; 115: 541 – 549

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Publication Date:
05 January 2012 (online)

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Reicht die CT zur Diagnose einer instabilen Halswirbelsäulenverletzung aus?

Die moderne Mehrschicht-Spiral-CT ist mittlerweile die Methode der Wahl zur initialen Untersuchung von Halswirbelsäulenverletzungen. Ob bei Patienten mit einem stumpfen Trauma im Rahmen der Diagnose einer instabilen Halswirbelsäulenverletzung mittels CT auf weitere bildgebende Verfahren verzichtet werden kann, haben D. M. Panczykowski et al. in einer Studie untersucht.

Grundlage der Meta-Analyse war eine Recherche nach englischsprachigen Studien innerhalb der Datenbanken Medline und Embase, die die moderne CT mit ergänzenden bildgebenden Verfahren verglichen. Es kamen nur Untersuchungen infrage, an denen sich mindestens 30 erwachsene Traumapatienten mit Verdacht auf eine Halswirbelsäulenverletzung beteiligten. Die Autoren evaluierten die Qualität der Studien, Populationscharakteristika, Diagnoseprotokolle sowie Ergebnisdaten.

17 Publikationen erfüllten die Aufnahmekriterien. Die Studien schlossen im Mittel 381 Patienten ein (Spanne: 59 – 6558 Patienten). Innerhalb der Meta-Analyse fanden insgesamt 14 327 intubierte oder nicht ansprechbare Patienten Berücksichtigung. Die Sensitivität und Spezifität der modernen CT lag jeweils über 99,9 % (95 %-Konfidenzintervall [KI] jeweils 0,99 – 1,00 und 0,99 – 1,00). Das negative Wahrscheinlichkeitsverhältnis einer instabilen Halswirbelsäulenverletzung nach einem CT-Scan mit negativem Ergebnis für eine akute Verletzung war < 0,001 (95 %-KI 0,00 – 0,01). Der negative prädiktive Wert eines normalen CT-Scans belief sich auf 100 % (95 %-KI 0,96 – 1,00). Die allgemeine Schwere der Verletzung, die CT-Schichtdicke sowie die Studienqualität hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Messgenauigkeit der CT.