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DOI: 10.1055/s-0030-1257127
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Intrakranielle Stenosen – Ist ein flexibler, selbstentfaltender Stent eine Therapieoption?
Die Therapiemöglichkeiten symptomatischer intrakranieller arterieller Stenosen sind limitiert, das Risiko eines Rezidivs ist hoch. Auf der Suche nach neuen Therapieoptionen wurde auch die endovaskuläre Behandlung erprobt. V. Costalat et al. analysierten die Ergebnisse mit dem Wingspan™-Stent.Publication History
Publication Date:
05 January 2012 (online)

J Neurosurg 2011; 115 : 686 – 693
Die Autoren sichteten hierzu die Akten von Patienten, die zwischen September 2006 und August 2009 wegen symptomatischer intrakranieller arterieller Stenosen von mindestens 50 % mit einem Wingspan-Stent versorgt worden waren. Eingeschlossen in die Analyse wurden nur Patienten, die trotz einer adäquaten medikamentösen Therapie weiterhin Symptome hatten. Dabei war nach einer Ladedosis von 300 mg Clopidogrel zunächst die Stenose mittels Ballonangioplastie aufgedehnt worden, anschließend erfolgte die Stent-Implantation. Nach dem Eingriff unterzogen sich die Patienten einer digitalen Subtraktionsangiografie, die nach 6 und 12 Monaten wiederholt wurde. Zudem wurde nach 1, 6 und 12 Monaten der Neurostatus bestimmt.
Insgesamt gingen 60 Patienten im Durchschnittsalter von 65,4 Jahren in die Analyse ein, davon 40 Männer (66,7 %) und 20 Frauen (33,3 %). 25,4 % der Patienten hatten eine TIA erlitten, 74,6 % einen ipsilateralen Schlaganfall; die mittlere Beobachtungszeit betrug 13,2 Monate. Behandelt wurden 63 Stenosen mit einem mittleren Stenosegrad von 80,2 %, die Angioplastie mit Stent-Implantation war in 95,2 % der Fälle technisch erfolgreich. Die Gesamtinzidenz periprozeduraler Komplikationen betrug 20,6 %, die Rate bleibender postoperativer Morbidität einschließlich Tod 4,8 %. Zu In-Stent-Stenosen oder Stent-Verschlüssen kam es in 11 Fällen (17,4 %); davon waren 10 asymptomatisch, 9 wurden innerhalb 1 Jahres nach dem Eingriff diagnostiziert. In 1 dieser Fälle zeigte der Patient eine erneute TIA und wurde abermals mit einem Stent versorgt.