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DOI: 10.1055/s-0030-1255121
Schlaganfall – CIMT-Armtraining macht fit für den Alltag
Publication History
Publication Date:
21 May 2010 (online)
Patienten nach Schlaganfall profitieren von einem spezifischen, alltagsnahen Trainingsprogramm für die obere Extremität.
Keh-chung Lin und ihr Forscherteam von der National Taiwan University untersuchten in einer randomisierten kontrollierten Studie 60 Patienten, die vor mehr als sechs Monaten einen Schlaganfall erlitten hatten. Die Patienten waren zwischen 23 und 81 Jahre alt und konnten ihren betroffenen Arm geringfügig willkürlich bewegen. Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt und nahmen über einen Zeitraum von drei Wochen täglich zwei Stunden an einem intensiven Übungsprogramm teil: Die Probanden der ersten Gruppe übten nach einem aufgabenorientierten Trainingsansatz, bei dem sie den betroffenen Arm forciert einsetzen und die Bewegung des nicht betroffenen Armes verhindert wird (Constraint-induced Movement Therapy, CIMT). Zusätzlich trugen die Patienten für sechs Stunden täglich einen Fixationshandschuh, der die nicht betroffene Hand am Mitbewegen hinderte. Die zweite Gruppe übte symmetrische und alternierende bilaterale Bewegungen (bilaterales Armtraining, BAT). Die Kontrollgruppe trainierte weniger spezifisch und bezog Kompensationsbewegungen der nicht betroffenen Extremität ein.
Patienten, die BAT oder CIMT erhalten hatten, verbesserten die motorischen Funktionen des betroffenen Armes deutlicher als die Kontrollgruppe. Dabei erarbeitete sich die BAT-Gruppe eine bessere proximale Armfunktion als die Kontrollgruppe. Bei der CIMT-Gruppe waren dagegen die Qualität und die Häufigkeit des Armeinsatzes im Alltag sowie das Gangbild besser als bei der Gruppe ohne spezifisches Training. Auch die Lebensqua lität, bezogen auf die Alltagsfunktionen, schätzte die CIMT-Gruppe höher ein.
Die Integration des betroffenen Armes in den Alltag scheint somit durch CIMT besser zu gelingen als durch BAT.
hoth