Obwohl Ergotherapeuten dazu angehalten werden, wissenschaftliche Beweise für ihre
Entscheidungsfindung zu nutzen, bestehen keine Erkenntnisse darüber, wie sie diese
kommunizieren sollen. Doch wichtig ist es ihnen, die Evidenz angewendeter Methoden
zu dokumentieren. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher um Ergotherapeutin Janis Davis
an der Rockhurst University in Kansas City, USA.
Das Forscherteam befragte zwölf Experten wie beispielsweise Ergotherapie-Supervisoren,
Case-Manager und Geldgeber qualitativ innerhalb einer Delphistudie. Zudem befragten
die Wissenschaftler 434 registrierte Ergotherapeuten mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen
aus dem mittleren Westen der USA quantitativ per E-Mail. Dazu verwendeten sie einen
Fragebogen, welcher die vier Bereiche demografische Daten, Dokumentation, evidenzbasierte
Praxis und Eingliederung der Beweise in die Dokumentation abdeckte. Die Antworten
analysierten sie anhand des Auswertungsverfahrens SPSS. Den befragten und praktisch
tätigen Ergotherapeuten war es wichtig, dass sie die Wirksamkeitsnachweise, auf denen
sie ihre Interventionen aufbauen, in der Dokumentation festhalten. Probleme sahen
sie jedoch in der Umsetzung: begrenzte Zeit bei der Arbeit und zu Hause, fehlendes
Verständnis für Forschung sowie mangelhaftes Wissen darüber, wie sie die Forschungsergebnisse
bei Klienten anwenden können. Die Experten waren sich in ihrer Befragung darüber einig,
dass es sich bei Evidenzen um die Basis für ethische und klinische Entscheidungsfindung
handelt.
Evidenz mitzuteilen und Belege aufzuzeigen ist damit sowohl praktisch tätigen Ergotherapeuten
als auch Experten wichtig. Uneinig sind sie sich jedoch darüber, wie sie die Beweise
in die Dokumentation integrieren können.
Evri
AOTJ 2008; 55: 249–255