Patienten in der chronischen Phase nach einem Schlaganfall profitieren von einem Laufbandtraining
mehr als von einem Gehtraining im freien Gelände.
Die norwegischen Forscher Birgitta Langhammer und Johan Stanghelle aus Oslo führten
eine randomisierte kontrollierte Studie mit 39 Patienten durch, die sich in der chronischen
Phase nach einem Schlaganfall befanden. Zunächst teilten sie die Probanden per Zufall
einer von zwei Gruppen zu: Die erste Gruppe trainierte rund zweieinhalb Wochen lang
fünfmal wöchentlich für jeweils 30 Minuten auf dem Laufband. Die restlichen Probanden
übten das Gehen im selben Umfang, allerdings im freien Gelände. Zu Beginn der Reha
und nach der Intervention untersuchten die Forscher die Gehgeschwindigkeit, die Schrittlänge,
die Kadenz, die Gehausdauer und die Pulsfrequenz der Patienten. Am Ende der Reha hatte
es die Laufbandgruppe auf eine reine Gehzeit von 107 Minuten gebracht, die Gehtrainingsgruppe
außer Haus auf über 315 Minuten. Trotz dieses erheblichen Unterschieds in der reinen
Gehzeit hatte sich die Laufbandgruppe signifikant mehr verbessert als die restlichen
Probanden – außer bei der Kadenz und der Pulsfrequenz. Diese Unterschiede waren auch
klinisch relevant. Denn während sich die Gruppe, die im freien Gelände übte, im 6-Minuten-Gehtest
um elf Meter verbesserte, schaffte die Laufbandgruppe 43 Meter mehr als vor der Intervention.
Birgitta Langhammer und Johan Stanghelle schlussfolgern, dass ein Laufbandtraining
in der chronischen Phase nach einem Schlaganfall mit deutlich geringerem Umfang zu
besseren Ergebnissen führt als ein konventionelles Gehtraining in freiem Gelände.
hoth
Clin Rehabil 2010; 24: 46–54