Die Sozialkompetenz eines Schülers und sein Einbinden in den Unterricht hängen mit
dem kindlichen Spiel zusammen, insbesondere mit dem Als-ob-Spiel. Zu dem Ergebnis
kamen die beiden Ergotherapeutinnen Nicole Uren vom Canberra Hospital und Karen Stagnitti
von der Deakin University, Victoria, Australien.
Die Forscherinnen untersuchten 41 australische Grundschulkinder, die zwischen 5 und
7 Jahre alt waren. Sie beobachteten alle Kinder mithilfe des Child-Initiated Pretend
Play Assessment (ChIPPA). Dabei achteten sie besonders auf die Sorgfalt ihres Als-ob-Spiels,
die Objektsubstitution und die imitierten Handlungen. Parallel dazu bearbeiteten die
Lehrer dieser Grundschulkinder jeweils ein Assessment zur Sozialkompetenz (Penn Interactive
Peer Play Scale, PIPPS) und eines zur Einbindung der Kinder in den Schulalltag (Leuven
Involvement Scale for Young Children, LIS-YC). Beim Vergleich der Ergebnisse erkannten
die Forscher signifikante Zusammenhänge zwischen dem Als-ob-Spiel und der spielerischen
Interaktion sowie zwischen dem Als-ob-Spiel und der Einbindung in den Unterricht.
Darüber hinaus fanden sie Zusammenhänge zwischen einem kaum ausgeprägten Als-ob-Spiel
und häufiger Spielunterbrechung im Alltag sowie dem häufigen Zerstören einer Spielsituation.
Die Forscherinnen zogen aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf die Sozialkompetenz und
die Einbindung in den Unterricht. Denn: Kinder mit einem ausgeprägten Als-ob-Spiel
zeigen bessere Interaktionsfähigkeiten und haben weniger Schwierigkeiten bei Schulaktivitäten
innerhalb der Klasse.
Chpr
AOTJ 2009; 56: 33–40