Z Geburtshilfe Neonatol 2010; 214(2): 45-47
DOI: 10.1055/s-0030-1252063
Mitteilung

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Vorgehen bei Schweinegrippe (Pandemie) in der klinischen Routine in einem Perinatalzentrum Level 1

(Universitätsfrauenklinik Gießen – Marburg, Standort Marburg, Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin)Procedures for Swine Flu in the Clinical Routine of a Level 1 Perinatal Centre(Clinic for Obstetrics and Perinatal Medicine, Marburg, Department of Gynaecology, University of Gießen)M. Kühnert1 , S. Schmidt1
  • 1Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Standort Marburg
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Publication Date:
21 April 2010 (online)

Bei Auftreten von Pandemien wie bei der „Schweinegrippe” machen sich oft initial auch bei medizinischem Fachpersonal Unsicherheit und Hilflosigkeit breit. Aus diesem Grund gilt es festzustellen: Pandemien, im konkreten Fall die Schweinegrippen, erfordern zeitnahe klare organisatorische Abläufe, die den hygienischen Vorgaben entsprechen.

In der Anlage findet sich die interne Anweisung zum Umgang mit Schwangeren bei V. a. Schweinegrippe (beispielhaft für eine Pandemie), die als sogenanntes gelenktes Dokument im konkreten Fall durch den Krankenhaushygieniker, in unserem Fall Herrn Prof. Mutters, für den Dienstgebrauch freigegeben wurde.

Auf diese Weise sind Abläufe und Örtlichkeiten bei Aufnahme einer Patientin mit V. a. Schweinegrippe klar geregelt und für alle Beteiligten nachvollziehbar.

[Tab. 1] zeigt eine kurze Übersicht über Empfehlungen zur Impfung und Therapie bei Schweinegrippe in Schwangerschaft, Wochenbett und bei Laktation.

Daran im Anschluss finden sich die wichtigsten Kernaussagen zum Thema Schweinegrippe für die klinische Routine. Empfehlenswert ist die Einrichtung einer Hotline für Patientinnen und Ärzte/Innen.

Im Falle der Impfung einer Schwangeren (geschieht primär durch die niedergelassenen Frauenärzte) sollte anhand des Aufklärungsmerkblattes zur Schutzimpfung gegen die neue Influenza A (H1N1) mit CSL H1N1 Pandemic Influenza Vaccine (Herausgeber: Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit der einzelnen Bundesländer) aufgeklärt und das Einverständnis der Patientin nach ausreichender Bedenkzeit in schriftlicher Form eingeholt werden.

Gleichzeitig sollte die geimpfte Schwangere gebeten werden, den Fragebogen: „Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit” des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie Berlin, auszufüllen (erhältlich unter: https://www.embryotox.de/schwanger.html). Es empfiehlt sich, diesen Bogen bereits bei der Impfung mitzugeben. Auf diese Weise können mögliche Nebenwirkungen der Impfung usw. zentral erhoben und ausgewertet werden.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. M. Kühnert

Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin

Universitätsklinikum Gießen-Marburg

Standort Marburg

Baldingerstraße

35043 Marburg

Phone: +49/06421/586 5426

Fax: +49/06421/586 4387

Email: kuehnert@med.uni-marburg

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