Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2010; 8(2): 18-20
DOI: 10.1055/s-0030-1249929
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Orthomolekulare Therapie in der Augenheilkunde

Karl-Uwe Marx
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Publication Date:
24 June 2010 (online)

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Aufnahme und Verwertung von Mikronährstoffen können bei Augenerkrankungen gestört sein, z. B. durch Intoxikationen. Nach deren Beseitigung sind gute Erfolge mit Orthomolekularia möglich. © Studio Nordbahnhof/TVG.

Der Markt ist voll von fertigen Mischungen orthomolekularer Substanzen. Sie sollen patientenunabhängig bei spezifischen Krankheitsbildern wirksam sein, sowohl für die Prophylaxe als auch im fortgeschrittenen Zustand. Diese Nährstoffgemische werden angeboten für

den Diabetes mellitus, das Sicca-Syndrom, das Glaukom, die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) in jedem Stadium, bei allgemeiner Stressbelastung und Immuninsuffizienz 3.

Ihre Zusammensetzung und die Dosierung der Einzelsubstanzen bezieht sich auf Studienergebnisse, die durch neuere Erfahrungen und im weiteren Verlauf durch Fallkontrollstudien relativiert wurden.

Durch die verschiedenen internationalen Studien konnte in der Augenheilkunde das Interesse für biochemische Prozesse in der Pathogenese speziell chronischer Erkrankungen geweckt werden. „Risikofaktoren“ werden genauer definiert und wissenschaftlich begründet. Um sie zu eliminieren, sind sie jedoch bei jedem einzelnen Patienten zu ermitteln [6].

Bei den Mikronährstoffen geht es nicht nur um den Bedarf, sondern auch entscheidend um ihre Aufnahme und Verwertung. Und gerade die sind bei chronischen Prozessen wie bei der AMD und dem schweren Sicca-Syndrom gestört. Wir fanden bei fast allen Patienten eine teils stark ausgeprägte Dysbiose mit Candidamykose (endogene Toxine) und zusätzlich eine Belastung mit den Schwermetallen Quecksilber (Hg), Palladium (Pd), Kupfer (Cu) und Cadmium (Cd). Weitere Toxine bei chronischen Entzündungen aus Wohnraum, Arbeitsplatz usw. (exogene Toxine) sind zu eruieren. Daraus ergibt sich die chronische Intoxikation [5].

Im Gegensatz zu den meist jüngeren Sicca-Patienten sind bei den häufig multimorbiden AMD-Patienten interne Erkrankungen, vielfach Diabetes, Hypertonus und Hyperviskositätssyndrom zu beachten. Hinzu kommen Belastungen und Interaktionen diverser chemischer Medikamente.

Das erklärt, warum gerade bei der AMD ein Defizit an antioxidativem Potenzial zu finden ist und vermehrt freie Radikale Zellen, ihre Substrukturen, Nahrungssubstanzen und auch Organe zerstören können.

Literatur

Dr. med. Karl-Uwe Marx

Massener Straße 1

59423 Unna

Email: dr.marx.unna@gmx.de