Aktuelle Rheumatologie 2010; 35(2): 117-121
DOI: 10.1055/s-0030-1249664
Übersichtsarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoprothetik am rheumatisch destruierten oberen Sprunggelenk – Historie und Zukunftsoptionen

Ankle Arthroplasty in Patients with Rheumatoid Arthritis – History and Future DevelopmentS. Rehart1 , P. Grebe2 , S. Schill3 , B. Fink4
  • 1Markus-Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Frankfurt a. M.
  • 2Markuskrankenhaus, Orthopädie/Unfallchirurgie, Frankfurt
  • 3Kliniken Harthausen, Orthopädie Harthausen, Bad Aibling
  • 4Orthopädische Klinik Markgröningen, Klinik für Endoprothetik, Allgemeine und Rheumaorthopädie, Markgröningen
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Publication Date:
24 March 2010 (online)

Zusammenfassung

Zu den Hauptindikationen bei der Implantation einer Sprunggelenkprothese gehören die entzündlich-rheumatischen Destruktionen, die posttraumatischen Zustände und schmerzhafte Bewegungsminderungen bei der primären Sprunggelenkarthrose. Erste Versuche, Prothesen am pathologisch veränderten oberen Sprunggelenken (OSG) zu implantieren, stammen aus der Zeit der frühen 70er Jahre. Es handelte sich hierbei um zementierte Polyethylen-Gelenke, die aus einer Tibia- und einer Taluskomponente bestanden, die sich jedoch aufgrund hoher Revisionsraten nicht durchsetzen konnten. Heute kommen Sprunggelenkprothesen der sog. 3. Generation, die aus zwei anatomisch geformten Metallkomponenten und einem zwischen diesen Komponenten liegenden Polyethylen-(PE-)-Gleitkern bestehen, zur Anwendung. Im Gegensatz zur Endoprothetik an anderen Gelenken (z. B. Knie/Hüfte) gilt am Sprunggelenk immer noch die Arthrodese als „gold-standard”, allerdings steht dieses Therapieregime heute intensiv zur Diskussion. Insbesondere bei den destruktiven Endstadien am OSG, der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, gilt die Versorgung mittels Prothese gegenüber der Arthrodese als vorteilig. Die Gründe hierfür bestehen in dem Erhalt des physiologischen Gangbildes und der dadurch gegebenen Schonung von den praktisch immer ebenfalls betroffenen Gelenken proximal und distal des OSG. Die Versteifung des rheumatischen OSG geht zudem mit einer deutlich erhöhten Pseudarthrosenrate einher[27]. Voraussetzung für eine erfolgreiche TEP-Implantation am oberen Sprunggelenk sind (u. a.) die ausreichende Knochenqualität, die weitgehende Bandstabilität und allenfalls mäßige Achsfehlstellungen[28].

Abstract

The main indications for the implantation of an ankle endoprosthesis are inflammatory diseases, post-traumatic cases and primary ankle osteoarthrosis. The first implants for destroyed upper ankles came out in the early 1970s. In the meantime ankle arthroplasties of the third generation are commonly used which consist of two metal components with a polyethylene inlay in-between. In contrast to the arthroplasty of other joints the upper ankle prosthesis until today competes with ankle fusion (still the “gold standard”). In contrast hereto, rheumatic diseases are considered advantageous for the ankle arthroplasty because of the normal gait pattern, the protection of the proximal and distal joints and because of elevated non-union rates after arthrodeses compared to other illnesses. Requirements for a total ankle arthroplasty consist generally in sufficient bone stock, solid ligaments and an acceptable axis of the ankle.

Literatur

Korrespondenzadresse

Prof. Stefan Rehart

Markus-Krankenhaus

Akademisches Lehrkrankenhaus

der Goethe-Universität

Klinik für Orthopädie und

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