Wer Ecstasy konsumiert, erhöht sein Risiko, während des Schlafes kurzzeitige Atemstillstände
zu erleiden. Je häufiger die Droge genommen wird, desto schwerwiegender kann sich
die Schlafapnoe ausbilden. Das haben US-Forscher herausgefunden, als sie Ecstasykonsumenten
im Schlaflabor untersuchten. Das Risiko, an Schlafapnoe zu erkranken, war demnach
bei diesen Probanden 8-mal so hoch wie das von Testpersonen, die noch nie in Kontakt
mit der Droge gekommen waren. "Menschen, die Ecstasy nehmen, sollten wissen, dass
diese Droge das Gehirn beschädigt und schnell ernste Probleme wie Schlafapnoe verursachen
kann", berichtet Una McCann von der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore.
Bereits bekannt war, dass Ecstasy Nervenzellen beschädigt, die für die Ausschüttung
von Serotonin zuständig sind; dem Botenstoff, der u. a. für die Signalübertragung
im Gehirn zuständig ist, aber auch den Schlaf und die Atmung reguliert. Dadurch kamen
die Forscher auf die Idee, einen Zusammenhang zwischen der Droge und der weit verbreiteten
Schlafapnoe herzustellen. Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler 71 Personen,
die in ihrem Leben mindestens 25-mal Ecstasy konsumiert hatten, in den beiden Wochen
vor dem Versuch jedoch keine Pille genommen hatten. Zum Vergleich dienten 62 Probanden,
die diese Droge nie ausprobiert hatten. Im Schlaflabor wurden bei allen Studienteilnehmern
die Mund- und Nasenatmung gemessen und aufgezeichnet.
Das Ergebnis: In beiden Gruppen litten jeweils rund ein Viertel der Probanden an einer
leichten Schlafapnoe. Personen mit mittelschweren oder ernsten Symptomen waren jedoch
ausschließlich unter den Ecstasynutzern: 13 % hatten so häufige Atemaussetzer, dass
die Forscher eine moderate Form der Krankheit diagnostizierten. Bei einem Teilnehmer
offenbarte sich sogar eine schwere Schlafapnoe. Damit fördere Ecstasykonsum dieses
Leiden sogar weitaus stärker als der allgemein bekannte Risikofaktor Fettleibigkeit,
sagen McCann und ihr Team.