Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2010; 20(3): 164-169
DOI: 10.1055/s-0030-1248302
Wissenschaft und Forschung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einflüsse verschiedener Behandlungsmethoden auf Beschwerdenminderung bei Patienten mit hemiplegischer Schulter in einem späten Zeitpunkt nach Schlaganfall

Influence of Various Therapeutic Approaches on Pain-Related Parameters in Patient with Hemiplegic Shoulders at a Late Post-Stroke TimepointT. Wolny1 , 3 , E. Saulicz2 , R. Gnat1 , M. Kokosz1
  • 1Lehrstuhl für spezielle Methoden der Physiotherapie, Akademie für Körpererziehung, Kattowitz OS, Polen (Leiter: Prof. Dr. habil. Henryk Knapik)
  • 2Abteilung für Kinesiotherapie, Akademie für Körpererziehung, Kattowitz OS, Polen (Leiter: Prof. Dr. habil. Edward Saulicz)
  • 3Gesundheitsschutzanstalt „REH-MED”, Zawadzkie OS, Polen (Leiter: Dr. med. Aleksandra Wójcik-Ortenburger und Dr. Tomasz Wolny)
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Publikationsverlauf

eingereicht: 27.3.2009

angenommen: 20.1.2010

Publikationsdatum:
02. Juni 2010 (online)

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Zusammenfassung

Fragestellung: In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, den Einfluss verschiedener Behandlungsmethoden auf Beschwerdenminderung im Schultergelenk einer gelähmten Extremität nach Schlaganfall zu beurteilen.

Materialien und Methode: 54 Personen, die vorgegebenen Kriterien entsprachen, wurden zufällig in drei Gruppen A, B und C aufgeteilt. Patienten in der Gruppe A sind mit traditionellen Methoden behandelt worden. Das Behandlungsprogramm in der Gruppe B umfasste eine individuelle Kinesiotherapie, die auf dem Konzept der Propriozeptiven Neuromuskulären Fazilitation basierte. Die Gruppe C wurde zusätzlich einer Spannungsmobilisation der peripheren Nerven im Bereich der betroffenen Extremität unterzogen. Mittels einer fünfstufigen Skala wurde die Schmerzintensität, Häufigkeit der Schmerzbeschwerden, sowie die Menge der eingenommenen Analgetika bewertet. Die Auswertung wurde vor der ersten Behandlung und nach Beendigung der gesamten Mobilisierungstherapie (nach 21 Tagen) vorgenommen.

Ergebnisse: In der Gruppe A wurden signifikante Effekte nur im Fall der Schmerzintensität (p<0,05) beobachtet. In der Gruppe B und C waren die Effekte im Bezug auf alle beobachtete Parameter signifikant (Schmerzintensität – p<0,05; Häufigkeit der Schmerzbeschwerden – p<0,001; Analgetika – p<0,01).

Diskussion: Bessere Ergebnisse in der Gruppe B, in der die Mobilisierung nach der PNF-Methode durchgeführt wurde, sind darauf zurückzuführen, dass die Arbeit mit dem Patienten vorwiegend auf Normalisierung der Muskelspannung anzielte und in der Konsequenz eine Verbesserung der Körperhaltung erzielt worden ist. Ein positives Ergebnis der Spannungsmobilisierung peripherer Nerven in der Gruppe C kann man mit der Verbesserung der Mechanik der peripheren Nerven erklären, die in der gesamten Funktionskette in der Regel gestört ist.

Schlussfolgerung: Die Anwendung der PNF-Methode, sowie der Spannungsmobilisation peripherer Nerven der betroffenen Extremität, weist bei Patienten nach Schlaganfall im Vergleich zur Behandlung mit traditionellen Methoden eine größere Effektivität hinsichtlich der Schmerzreduktion auf.

Abstract

Purpose: Influence of various therapeutic approaches on some pain-related parameters in the area of affected shoulder in the late-stage post-stroke subjects was evaluated.

Material and Methods: Fifty four subjects were randomised into 3 intervention groups. Group A received usual care. Group B was treated with proprioceptive neuromuscular facilitation (PNF) while in group C mobilisation of peripheral nerves of affected upper extremity was performed. Following pain-related parameters were addressed: pain intensity, pain frequency and the amount of pain medication (all variables using five-level ordinal scale). All assessments were performed on the beginning and at the end of the intervention (after 21-days), respectively.

Results: In group A significant longitudinal effects were present only in terms of pain intensity (p<0.05). In groups B and C it all pain-related parameters improved significantly (intensity – p<0.01; frequency – p<0.001; medication p<0.01; identical p-values for both groups).

Discussion: Favourable therapeutic outcomes demonstrated in group B may be related to normalization of muscle tone which was the primary target of an PNF intervention. In group C positive influence of neuromobilisation may be explained by the improved mechanics of peripheral nerves which is usually impared within the whole functional chain.

Conclusion: In late-stage post-stroke subjects application of PNF techniques as well as mobilisations of peripheral nerves showed greater effectiveness in improving pain-related parameters in the area of the affected upper extremity as compared with usual care in patients after stroke.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dr. T. Wolny

Katedra Metod Specjalnych

Fizjoterapii

Akademia Wychowania

Fizycznego

ul. Mikołowska 72 a

40-065 Katowice

Polska

eMail: t.wolny@reh-med.com