Zusammenfassung
Der Autor beschreibt einige Abweichungen in der Balintgruppenführung, die für ihn
häufige spezifisch französische Fehlschläge sind: Einerseits psychoanalytische Regeln
des Schweigens und der Gleichmütigkeit mit zu viel Steifheit / Starrheit übersetzen / transponieren
zu wollen. Sich andererseits erlauben, ohne echte Gruppenüberlegung theoretische Erklärungen
über den Fall abzugeben, „die Wahrheit“ erzwingen zu versuchen, bevor alle Erinnerungen
des Falles in ihren Details ans Licht gekommen sind. Diese Abweichungen sind möglicherweise
die Konsequenzen der französischen „intellektuellen Mentalität“, besonders in der
Laienanalytiker-Gemeinschaft. Es könnte ein guter Weg des Fortschritts sein, auf der
Entwicklung einer spezifischen Ausbildung der Balintgruppenleiter für praktische Ärzte
zu bestehen.
Abstract
The author describe some drifts in group balint leadership which are, for him, frequent
specific french failures. On the one hand, to transpose with too much stiffness psychoanalysis
rules of silence and impassiveness. On the other hand, allow oneself to give theoretical
explanations of the case without real time for the group reflection, to enforce “the
truth” before the whole recollection of all the case details. Those drifts are, possibly,
the consequences of french “high brow mentality”, especially in the secular psychoanalysts
community. It could be a good way of progress to insist for the development of a specific
training for general practitioners leaders.
Schlüsselwörter
Balintgruppenführung und -ausbildung - Schulung der Allgemeinmedizin und des Psychologen
- bedrückendes Schweigen - frühzeitige Interpretationen - Einheit von Körper und Psyche
Key words
Balint training and leadership - GP and psychology to placed - angusting silence -
too soon explanation - psychosomatic pant
Literatur
- 1 Balint M, Balint E. “Psychotherapeutic techniques in Medicine”. London: Tavistock
Publications 1961
- 2 Valabrega J-P. “La relation thérapeutique”. „Die therapeutische Beziehung“. Flammarion
1962
- 3 Sapir M. “La formation psychologique du médecin”. „Die psychologische Ausbildung
des Arztes“. Payot 1972
- 4 Sapir M. “Soignant-soigné. Le corps à corps”. „Behandelnder-Behandelter. Körper
an Körper“. Payot 1980
- 5 Velluet L. “Le médecin, un psy qui s’ignore. Médecine de famille et psychanalyse”.
„Der Arzt, ein Psycho der sich dessen nicht bewusst ist. Familienmedizin und Psychoanalyse“. Lharmattan
2005
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