Z Sex Forsch 2010; 23(2): 165-169
DOI: 10.1055/s-0030-1247388
DEBATTE

© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York

Wes Brot ich ess’, des Lied ich sing

Anmerkungen zur Bedeutung von Sponsoring und anderen Zuwendungen der PharmaindustrieReinhard Maß
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Publication Date:
21 June 2010 (online)

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Der immense Einfluss der Industrie auf politische Entscheidungen ist bekannt und dokumentiert. Häufig werden Fälle aus der Alkohol-, Tabak- oder Waffenindustrie öffentlich diskutiert. Auch für die Pharmaindustrie gibt es immer wieder Beispiele fragwürdiger Marketingaktionen. Neben legalen Werbemethoden wie Sponsoring werden zahlreiche halblegale, zuweilen auch eindeutig strafrechtlich relevante Methoden eingesetzt (vgl. Weiss 2008). Jede Einflussnahme hat das Ziel der Gewinnmaximierung durch Steigerung der Absatzzahlen für die eigenen Produkte, unabhängig von deren Wirksamkeit oder Notwendigkeit. Alle Marketingaktionen sollen letztlich die Anzahl der ärztlichen Verordnungen erhöhen, darum und um nichts anderes geht es. Die Effekte von scheinbar harmlosen Zuwendungen wie einer Einladung zum Essen auf Kosten eines Pharmaunternehmens auf die ärztliche Verschreibungspraxis wurden bereits 1992 von Orlowski und Wateska beschrieben. Es folgen einige weitere Illustrationen.

Literatur

1 Vgl. Blitz-Arzneimittel-Telegramm (25. August 2009)

2 Beitrag „NRW-CDU verkauft Gesprächstermine mit Rüttgers“ (Spiegel Online 20. Februar 2010)

3 Interview im Deutschlandfunk (23. Februar 2010)

4 Hierzu zählen etwa die Erschließung anderer Geldquellen wie z. B. Stiftungen, die Senkung der Veranstaltungskosten, Erhöhung der Gebühren usw.

Prof. Dr. R. Maß

Zentrum für Seelische Gesundheit Marienheide

Leppestraße 65–67

51709 Marienheide

Email: reinhard.mass@kkh-gummersbach.de