Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0029-1246307
Chronische Nackenschmerzen – Betroffene haben reduzierte Lungenfunktion
Publication History
Publication Date:
29 January 2010 (online)
Patienten mit chronischen Nackenschmerzen können nicht so tief ein- und ausatmen wie Gesunde. Außerdem haben sie weniger Kraft in der Atemmuskulatur.
Das ist das Ergebnis einer Pilotstudie von Eleni Kapreli und ihrem Team vom Technological Educational Institute in Patras, Griechenland. Zwölf Patienten mit chronischen Nackenschmerzen und zwölf Gesunde nahmen an der Studie teil. Zunächst beurteilten die Probanden ihre durch die Nackenschmerzen ausgelösten Einschränkungen im Alltag mit dem Neck Disability Index. Die Schmerzintensität quantifizierten sie mittels einer visuellen Analogskala. Anschließend ermittelten die Forscher das Volumen der maximalen freiwilligen In- und Exspiration der Probanden sowie deren Vital- und Einsekundenkapazität. Zusätzlich maßen sie die Kraft der Atemmuskeln mithilfe eines Mundstücks, das den maximalen Druck der Ein- und Ausatmung digital bestimmt, und beurteilten, ob die Probanden mit nach vorne geschobenem Kopf saßen.
Kapreli und ihre Kollegen fanden heraus, dass das maximale Atemvolumen der Teilnehmer mit Nackenschmerzen im Vergleich zu den Gesunden um 14 % reduziert war. Zudem war ihr maximaler inspiratorischer Druck um etwa 21 % und der maximale exspiratorische Druck um etwa 16 % geringer. Die Drücke korrelierten negativ mit der Haltung des Kopfes: Je weiter ihn der Proband nach vorne geschoben hatte, desto geringer waren beide Drücke. Das Forscherteam vermutet aufgrund dieser Ergebnisse, dass die Veränderungen in der Biomechanik und der Muskellänge in der zervikothorakalen Region Einfluss auf die Lungenfunktion haben. Falls zukünftige Studien die gleichen Ergebnisse bringen, müsste man diese Aspekte in die Untersuchung und Behandlung von Patienten mit chronischen Nackenschmerzen einfließen lassen.