Laryngorhinootologie 2009; 88(12): 762-763
DOI: 10.1055/s-0029-1246236
Referiert und diskutiert

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Sialolithiasis - Speicheldrüsen durch kombiniertes Vorgehen erhalten

Further Information

Publication History

Publication Date:
22 December 2009 (online)

 

Größere Speichelsteine müssen nicht die Entfernung der Speicheldrüsen zur Folge haben. Ein kombiniert minimal-invasiv-offenes Vorgehen kann das in vielen Fällen verhindern. Laryngoscope 2009; 119: 1125-1129

Große oder festsitzende Speichelsteine der Ohr- und Unterkieferspeicheldrüsen, die sich endoskopisch nicht entfernen lassen, sind in vielen Fällen mit einem kombinierten Vorgehen gut zu entfernen. Das berichten Rohan R. Walvekar und Koautoren aus den HNO-Kliniken der Universitäten Pittsburgh und Louisiana.

Mit einem Sialendoskop mit einem Durchmesser von 1,3 mm versuchten sie bei 106 Patienten zunächst die rein minimal-invasive Entfernung. War dies nicht möglich, wurde der Stein in einen Fangkorb eingeschlossen oder, wenn auch dies nicht möglich war, mithilfe eines Dilatators in eine möglichst günstige Position im Speicheldrüsengang gebracht und genau lokalisiert.

So war es möglich, Speichelsteine der Unterkieferspeicheldrüse über einen intraoralen Schnitt unter Schonung des Zungennervs, Speichelsteine der Ohrspeicheldrüse über einen Parotidektomielappen und unter Schonung des N. facialis zu entfernen. Von insgesamt 106 Patienten war dieses kombinierte Vorgehen bei 19 Patienten (18 % der Fälle) und 20 Speicheldrüsen notwendig.

In allen Fällen waren die Steine zumindest in einer Dimension im CT größer als sonst für die endoskopische Entfernung empfohlen. Das kombinierte Vorgehen war in 90 % der Fälle erfolgreich, allerdings dauerten 85 % der Operationen länger als eine Stunde. Bei 2 Patienten musste trotz des kombinierten Ansatzes letztlich doch eine Speicheldrüsenentfernung vorgenommen werden.

Ein Patient berichtete vorübergehend über Parästhesien der Zunge, 1 weiterer entwickelte wiederholt Schwellungen der betroffenen Speicheldrüse, die aber nach konservativen Maßnahmen verschwanden. Schwere Komplikationen traten nicht auf.

    >