Dialyse aktuell 2009; 13(10): 586
DOI: 10.1055/s-0029-1245030
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Ernährung bei Dialysepatienten - "Verzicht-Diät" nicht mehr aktuell

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Publication Date:
05 January 2010 (online)

 
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    Dialysepatienten müssen bei ihrer Ernährung viele Dinge beachten, so etwa die Menge an Phosphat und Kalium, die sie zu sich nehmen. Daher empfahlen Experten den Patienten bisher, auf Obst und Gemüse wegen des hohen Kaliumgehalts zu verzichten und die Proteinzufuhr wegen des darin enthaltenen Phosphats zu reduzieren. Allerdings kann diese eingeschränkte Ernährung auf Dauer zu einem großen Verlust an Fett- und Muskelmasse führen. Ernähren sich Dialysepatienten jedoch mediterran, kann dies einer Unterernährung und einer chronischen Inflammation vorbeugen bzw. sie eindämmen, so Prof. Martin Kuhlmann, Berlin.

    Der Unterscheid zur Ernährungsempfehlung für Nierengesunde besteht in einer mit dem Arzt abgesprochenen Menge an Obst und Gemüse. Ebenfalls sollte die Kochsalzaufnahme auf 6 g/d limitiert sein, was den WHO-Richtlinien (WHO: "World Health Organization") für Nierengesunde entspricht. Insgesamt sollten Betroffene möglichst frische, wenig industriell verarbeitete Lebensmittel und hochwertige, ungesättigte Fette zu sich nehmen. Eine ausreichende Kalorienzufuhr ist wichtig, da die Erkrankung für einen erhöhten Energiebedarf sorgt. Schließlich sollte man darauf achten, den Vitamin-C-Bedarf zu decken, um chronischen Entzündungen zu begegnen bzw. sie zu verhindern.

    Quellen: idw/Pressemeldung Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V.