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DOI: 10.1055/s-0029-1245029
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Blutarmut bei Nierenkranken - Neues zur EPO-Therapie
Publication History
Publication Date:
05 January 2010 (online)
Viele niereninsuffiziente Patienten erhalten gentechnologisch hergestelltes Erythropoietin (EPO), um ihre Blutarmut zu behandeln und Bluttransfusionen einzusparen. Wie Pfeffer et al. nun im Rahmen der TREAT[1]-Studie darlegten, führt die Gabe von EPO zu einer höheren Anzahl an Schlaganfällen. Gleichzeitig ging die Rate an Herz-Kreislauf-Komplikationen nicht zurück. Die Zahl der Patienten, die Bluttransfusionen bekamen, war allerdings niedriger und die Lebensqualität etwas erhöht. Mit diesen Ergebnissen ist es möglich, das Risiko-/Nutzen-Verhältnis einer EPO-Behandlung besser abzuschätzen.
Erstmals konnten Macdougall et al. mithilfe einer medikamentösen EPO-Ersatztherapie eine seltene Komplikation, die Produktion von Antikörpern gegen das Hormon, umgehen. Bilden die Immunzellen Antikörper, inaktivieren diese sowohl das zugeführte als auch das körpereigene EPO. Die Blutbildung kann zum Stillstand kommen, worauf die Patienten auf Bluttransfusionen angewiesen sind. Das neue Medikament bindet zwar an den gleichen Rezeptor, ist aber strukturell nicht mit EPO verwandt. Die Hypothese, wonach Antikörper gegen EPO nicht an das neue Medikament binden sollten, bestätigte sich: Von 15 behandelten Patienten sprachen 14 dauerhaft darauf an, weshalb keine Bluttransfusionen mehr notwendig waren.
Quellen: Pressemeldung Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Pfeffer MA et al. N Engl J Med 2009; 361 [Epub ahead of print]; Macdougall IC et al. N Engl J Med 2009; 361: 1848-1855
01 The Trial to Reduce Cardiovascular Events with Aranesp Therapy
01 The Trial to Reduce Cardiovascular Events with Aranesp Therapy