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DOI: 10.1055/s-0029-1243494
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Komplexe Krankheitsbilder - Effektive Medikation bei Depression und komorbiden Angststörungen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Dezember 2009 (online)
Die antidepressive Therapie stellt den Arzt vor schwierige und nicht selten komplexe Situationen. Mit der Komplexität des klinischen Bildes wachsen auch die Anforderungen an die Psychopharmakotherapie. Die Datenlage weist Escitalopram als Medikation aus, die sich bei der schwierigen Patientenpopulation Depressiver mit komorbider Angst auch im Vergleich mit anderen SSRIs als überlegen erwiesen hat [1]. Dies ergab eine Analyse von 5 doppelblinden Akutstudien bei depressiven Patienten mit ausgeprägter Angstsymptomatik, die alle Escitalopram (Cipralex®) 10-20 mg/d gegen Placebo testeten.
Überlegene Wirksamkeit bei komorbider Angst
3 dieser Studien umfassten zusätzlich einen Arm mit Citalopram 20-40 mg/d [1]. Dabei zeigte Escitalopram die stärkste und schnellste Wirkung und führte zu einer signifikant höheren MADRS(Montgomery-Asperg Depression Rating Scale)-Reduktion verglichen mit Citalopram und Placebo. Zudem war Escitalopram Citalopram und Placebo auf der HAM-A-(Hamilton-Anxiety-Scale)-Skala nicht nur hinsichtlich des Gesamtscores signifikant überlegen, sondern insbesondere auch auf den Teilscores für ängstliche Stimmung und psychopathologische Angst. In einer Langzeitstudie über 24 Wochen, in der schwer depressive Patienten (Ausgangs-MADRS ≥ 30) mit deutlicher komorbider Angstsymptomatik (HAM-A > 20) mit Escitalopram 20 mg oder Paroxetin 40 mg/d behandelt wurden, führte die Therapie mit Escitalopram bereits nach 4 Wochen zu einem signifikant deutlicheren Rückgang der Depressivität, der bis zum Studienende anhielt. Bei der Verringerung der Angstsymptome war Escitalopram ab Woche 12 bis Studienende signifikant wirksamer als Paroxetin.
Therapieoption bei depressiven Berufstätigen
Seine Wirksamkeit hinsichtlich der beruflichen Leistungsfähigkeit konnte Escitalopram in einer nicht-interventionellen Studie unter Beweis stellen: Ein Vergleich der Fehlzeiten vor und nach 3-monatiger Escitalopram-Einnahme ergab eine signifikante Reduktion um über 50 % (Reduktion der mittleren Fehlzeiten von 11 auf 5,4 Tage, p < 0,001) [2]. Bei der Pharmakotherapie Berufstätiger hat das Nebenwirkungsprofil spezielle Bedeutung. Als besonders beeinträchtigend hätten sich Tagessedierung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Agitation sowie Übelkeit und gastrointestinale Störungen erwiesen. Im Vergleich mit den anderen antidepressiven Medikationen zeigt Escitalopram hier ein besonders günstiges Nebenwirkungsprofil.
Quelle: Pressemitteilung von Lundbeck GmbH, Hamburg |