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DOI: 10.1055/s-0029-1242879
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Orale Antikoagulation mit Dabigatranetexilat - Sicher, wirksam und kosteneffizient
Publication History
Publication Date:
28 October 2009 (online)
- Gut bewährt nach elektivem Knie- oder Hüftgelenkersatz
- Orale Antikoagulation hat wirtschaftliche Vorteile
- Wirkstoff wird auch in weiteren Indikationen geprüft
- Literatur
Der Bereich der Antikoagulation ist zurzeit von einer hohen Dynamik geprägt: Schon seit März 2008 bewährt sich der orale direkte Thrombininhibitor Dabigatranetexilat (Pradaxa®) in der Praxis. Patienten nach einem elektiven Knie- oder Hüftgelenkersatz haben seitdem die Möglichkeit, ihrem operationsbedingt hohen Thromboserisiko mit Kapseln statt mit den bisher üblichen Heparinspritzen entgegenzuwirken.
#Gut bewährt nach elektivem Knie- oder Hüftgelenkersatz
Dabigatranetexilat hat weltweit in Phase-III-Studien zur Thromboembolie-Prophylaxe bei Patienten nach elektivem Knie- oder Hüftgelenkersatz ein ausgewogenes Verhältnis von Wirksamkeit und Sicherheit gezeigt. Dies ging einher mit einer guten Leberverträglichkeit, auch Hinweise auf einen Reboundeffekt gab es nicht [1], [2]. Priv.-Doz. Robert Hube, Gesellschafter des OCM-Medizinischen Versorgungszentrums München, sieht diese Ergebnisse im Klinikalltag bestätigt: "Wir haben bereits rund 1700 Patienten mit Dabigatranetexilat behandelt und sind sehr zufrieden: Die Gefahr einer HIT II[1] besteht nicht mehr, es gibt keine Notwendigkeit eines Monitorings und wir haben einen höheren Komfort für unsere Patienten."
#Orale Antikoagulation hat wirtschaftliche Vorteile
Dabigatranetexilat kann zudem einen ökonomischen Nutzen für Kliniken haben: Prof. Thomas Wilke vom Institut für Pharmakoökonomie und Arzneimittellogistik in Wismar hat den Einsatz einer oralen vs. einer subkutanen Antikoagulation in jeweils 6 Akut- und Rehabilitationskliniken untersucht. In seiner Analyse kam er zu dem Ergebnis, dass ein oral zu applizierendes Antikoagulans eindeutige wirtschaftliche Vorteile hat - sowohl im Akut- als auch im Rehabilitationsbereich. Einsparpotenzial besteht laut der Studie vor allem bei den Prozesskosten. Insgesamt berge die orale Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) in Deutschland ein mögliches jährliches Einsparpotenzial von 13 Millionen Euro im stationären Bereich [3]. Wilke untersuchte auch, welche Rolle die Darreichungsform der Thromboembolie-Prophylaxe bei der Klinikwahl spielt. Danach hätten Patienten eine signifikante Präferenz für Kliniken mit oraler Antikoagulation.
#Wirkstoff wird auch in weiteren Indikationen geprüft
Dabigatranetexilat wird derzeit im weltweiten Studienprogramm RE-VOLUTION® untersucht. Größte Teilstudie des Programms ist die Phase-III-Studie RE-LY®, in der Dabigatranetexilat in der Indikation Schlaganfallprävention bei Patienten mit Vorhofflimmern geprüft wurde. Die Daten wurden gerade im Rahmen des ESC-Kongresses präsentiert. Dabigatranetexilat wird außerdem in der Sekundärprävention bei akutem Koronarsyndrom, in der VTE-Therapie und in der VTE-Sekundärprophylaxe geprüft.
Mit freundlicher Unterstützung der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG |
Literatur
- 01 Eriksson BL . et al . Journal of Thrombosis and Haemostasis. 2007; 5 2178-2185
- 02 Eriksson BL . et al . Lancet. 2007; 370 949-956
- 03 Wilke T . et al . Der Orthopäde. 2008; 5 448-456
Literatur
- 01 Eriksson BL . et al . Journal of Thrombosis and Haemostasis. 2007; 5 2178-2185
- 02 Eriksson BL . et al . Lancet. 2007; 370 949-956
- 03 Wilke T . et al . Der Orthopäde. 2008; 5 448-456